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Kategorie Textpublikation
Referenztyp Qualifizierungsarbeiten
Titel (primär) Geomorphodynamik eines vergletscherten hocharkischen Küstengebietes, Liefde- und Bockfjord, NW-Spitzbergen
Autor Volk, M.
Erscheinungsjahr 1996
Department CLE
Seite bis VIII, 170
Sprache deutsch
UFZ Bestand Leipzig, Bibliothek, Hauptlesesaal, 00180825, DK: 551.4.038 Vol 96-0916
Abstract

Um zu einem besseren geomorphologischen Prozeßverständnis in arktischen Regionen zu gelangen, wurde die Morphogenese und die rezente Morphodynamik eines zu etwa 50%vergletscherten, hocharktischen Gebietes in NW-Spitzbergen untersucht. Das extramoräne Gebiet unterliegt heute glazifluvialen, ablualen und periglazialen Prozessen, wobei bedeutsame Materialverlagerungen vor allem im ablualen Prozeßbereich stattfinden. Ein Tidenhub von über 90 cm verursacht in Kombination mit Eisgang eine beachtliche Küstenerosion und führt, begünstigt durch die mächtige Auftauschicht von bis über 2 m, zur Instabilisierung der küstennahen Hangbereiche. Die Eistemperaturen der zumeist subpolaren Gletscher liegen in 10 bis 15 m Eistiefe bei rund -4.5 °C. Ausgedehnte Aufeisflächen in den Vorfeldern deuten jedoch auf temperierte Eispartien hin. Bewegungsmessungen am Glopbreen ergaben in den sommerlichen Meßperioden drei- bis zehnmal höhere Beträge als in der fast einjährigen Zwischenzeit und belegen eine sommerliche, durch basale Schmelzwasserzufuhr verursachte Gleitbewegung. Thermoerosion führt zu starken Überformungen an den eisunterlagerten Moränen. Die Kontinuität des Temperaturverlaufs und die hydrologischen Verhältnisse haben den größten Einfluß auf die Prozeßaktivität in den drei Teilsystemen Gletscher, Vorfeld mit Moränen und extrarnoräne Gebiete. Die Ergebnisse verbessern die Datengrundlage zur Erstellung von Modellen, die maßgebende Prozesse bei Klimaänderungen in arktischen Gebieten simulieren.

Geomorphological processes in the study areas are mainly of glacial, glaciofluvial and ablual nature. The glacier fronts are often situated near the coastline, and this seems to favour the formation of push features in recent and subrecent moraines. Thermal erosion may lead to strong morphological transformation of vast areas. The comparison of ground temperature values measured during three expedition summers shows the high sensitivity of the acitve layer to weather difference. In spite of a very short ice-free period of the fiords the coastal erosion is remarkable and as a consequence favours the instability of slope areas. A thickness of more than two meters for the active layer was measured. Climate, and thus the production of meltwater, ground temperature changes and differences in the development of the active layer are the most importan:t factors that influence glaciological and geomorphological processes. The glaciers show surficially cold ice with temperatures ranging between -4 and -5 °C in the first 10 to 15 meters depth. However strong annual velocity differences and aufeis areas in front of the glaciers hint to the existence of temperate ice probably in the basal glacier parts. At Glopbreen the surficial glacier velocity during summer is ten times the winter velocity. This is probably due to high amounts of meltwater and basal sliding.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=27705
Volk, M. (1996):
Geomorphodynamik eines vergletscherten hocharkischen Küstengebietes, Liefde- und Bockfjord, NW-Spitzbergen
Dissertation, Justus-Liebig-Universität Gießen
VIII, 170 S.