Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Buchkapitel
DOI 10.14361/9783839443798-008
Titel (primär) „STS“ goes Sociology!? Chancen und Risiken der wissenschaftssoziologischen Beforschung des eigenen Fachs
Titel (sekundär) Wie Forschen mit den „Science and Technology Studies“? Interdisziplinäre Perspektiven
Autor Otto, D.
Herausgeber Wiedmann, A.; Wagenknecht, K.; Goll, P.; Wagenknecht, A.
Erscheinungsjahr 2020
Department SUSOZ
Seite von 211
Seite bis 241
Sprache deutsch
Abstract Können Theorien und Methoden der Science and Technology Studies (STS) für die Untersuchung sozialwissenschaftlicher Wissensfabrikation hilfreich sein? Mit dem Ziel, die soziologische Konstruktion und Wirkung von Deutungen sozialer Ungleichheit am Beispiel des »Prekariats« zu beforschen, stellte sich diese Frage in meinem Dissertationsprojekt ganz praktisch. Es galt zu klären, inwiefern der Blick der STS, der bisher primär den Natur- und Technikwissenschaften verhaftet blieb, sich auf die weit weniger »ortsgebundenen« (z.B. nicht in Labors zu lokalisierenden) Sozialwissenschaften übertragen lässt und inwiefern diese Übertragung eine Verfolgung der Spezifika soziologischer Wissenskulturen ermöglichen würde. Wir können angesichts des Forschungsstands in STS und Akteur-Netzwerk-Theorie auf theoretischer Ebene davon ausgehen, dass für die Genese, Verbreitung und Wirkung von (sozialwissenschaftlichen) Deutungen eine Vielzahl ineinander verwobener menschlicher und nicht-menschlicher Entitäten relevant ist. Allerdings stellt das damit eröffnete Spektrum potentieller Einflussgrößen die empirische Einholung vor erhebliche Herausforderungen und zahlreiche Fragen. Ist es möglich, den Soziolog*innen nach Vorbild der Laborstudien bei der Arbeit nachzuspüren? Und falls ja, mit welchen methodischen Mitteln ist das zu erreichen und welche Justierungen sind an bereits durch STS erprobten Verfahren vorzunehmen? Wie können die Assoziationen, die zur Entstehung, Verbreitung und Stabilisierung von Deutungen beigetragen haben und potentiell in den Hintergrund getreten sind, wieder sichtbar gemacht werden? Wie ist der theoretisch aufgeworfenen Vielfalt an potentiellen Einflussgrößen, die einer Deutung Wirkmächtigkeit verleihen bzw. die Wirkmächtigkeit einer Deutung ermöglichen, methodisch zu entsprechen? Vereinzelt haben sich Beiträge mit diesen Fragen befasst, aber sie verblieben weitgehend auf der Ebene theoretischer oder methodologischer Überlegungen. Im vorliegenden Artikel, der an meine Dissertation mit dem Titel Dem »Prekariat« auf der Spur. Eine Deutungsmachtanalyse soziologischer Wissensgenerierung (Otto 2019) sowie eine weitere Publikation zur Fabrikation soziologischen Wissens (Otto 2018) anschließt, bearbeite ich diese Leerstelle, indem ich erstens die methodologischen Ansätze systematisiere und um eine empirische Anwendung erweitere. Zweitens führe ich eine bisher ausstehende Diskussion über Chancen und Risiken von STS inspirierten Untersuchungen des eigenen Fachs.
dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=24296
Otto, D. (2020):
„STS“ goes Sociology!? Chancen und Risiken der wissenschaftssoziologischen Beforschung des eigenen Fachs
In: Wiedmann, A., Wagenknecht, K., Goll, P., Wagenknecht, A. (Hrsg.)
Wie Forschen mit den „Science and Technology Studies“? Interdisziplinäre Perspektiven
Transcript, Bielefeld, S. 211 - 241