Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Berichte
URL https://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab186.pdf
Titel (primär) Lichtverschmutzung – Ausmaß, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen sowie Handlungsansätze: Endbericht
Autor Schröter-Schlaack, C. ORCID logo ; Schulte-Römer, N.; Revermann, C.
Quelle TAB Arbeitsbericht
Erscheinungsjahr 2020
Department OEKON; SUSOZ
Band/Volume 186
Seite bis 196
Sprache deutsch
Abstract Künstliches Licht kann als eine der größten technischen Errungenschaften der Menschheit angesehen werden, die erhebliche Veränderungen bzw. Fortschritte der Arbeits- und Lebensweisen ermöglichen. Mit künstlicher Beleuchtung wird aber auch der natürliche Rhythmus von Tag und Nacht verändert und damit das Gesamtgefüge des Naturhaushaltes und der Nachtlandschaft transformiert. Ein natürlich dunkler Nachthimmel ist in Deutschland selten geworden. Lichtglocken über urbanen Gebieten sind weit weg von ihrem Entstehungsort in unbeleuchteten Gebieten noch sichtbar und lassen Sterne und die Milchstraße unkenntlich
werden. Nicht nur das direkte elektrische Licht erleuchtet unsere Umwelt, sondern auch der nach oben abgestrahlte und reflektierte Teil des Lichts. Schichten der Atmosphäre, Staub oder Wassertropfen reflektieren und streuen das Licht. Dieser auch als Skyglow bezeichnete Effekt bewirkt eine zusätzliche Erhellung. Neben dieser künstlich erhöhten Himmelshelligkeit kann Licht auch die direkte Umgebung ungewollt aufhellen oder durch Blendung das Sehen einschränken. Licht ist ein wichtiger externer Zeitgeber für die innere Uhr der Lebewesen, an dessen natürlichen Rhythmus sich Menschen, Tiere und Pflanzen über Jahrhunderte angepasst haben. So wird vermutet, dass die permanent und periodisch veränderten Lichtverhältnisse durch zunehmende künstliche Beleuchtung negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben und
ebenso zu ökologischen Beeinträchtigungen führen.
All diese nichtintendierten Wirkungen der künstlichen Beleuchtung werden unter dem Sammelbegriff Lichtverschmutzung verstanden. Lichtverschmutzung ist hier definiert als unerwünschte Wirkung künstlicher Beleuchtung im Außenbereich, also das Licht, das räumlich (Richtung und Fläche), zeitlich (Tages- und Jahreszeit, Dauer, Periodizität) oder in der Intensität oder spektralen Zusammensetzung (z. B. Ultraviolett- oder Blauanteil) über den reinen Beleuchtungszweck hinaus nicht beabsichtigte Auswirkungen hat (Kuechly
et al. 2018).
Mit dem vorliegenden Bericht werden der wissenschaftliche Erkenntnisstand im Hinblick auf Umfang und Trends der Lichtverschmutzung sowie ihre wirtschaftlichen und soziokulturellen, humanmedizinischen und ökologischen Wirkungen zusammengefasst. Auf Basis dieser Erkenntnisse und aktueller beleuchtungstechnologischer und lichtplanerischer Möglichkeiten werden Handlungsoptionen abgeleitet, die eine Verringerung der Lichtverschmutzung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der nutzbringenden Ziele der Beleuchtung unterstützen können.
dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=24199
Schröter-Schlaack, C., Schulte-Römer, N., Revermann, C. (2020):
Lichtverschmutzung – Ausmaß, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen sowie Handlungsansätze: Endbericht
TAB Arbeitsbericht 186
Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), Berlin, 196 S.