Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Zeitschriften
DOI 10.1007/s00103-017-2545-6
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Titel (primär) Umweltschadstoffe als Adjuvanzien und Co-Faktoren einer immunologischen Erkrankung. Environmental pollutants as adjuvant factors of immune system derived diseases
Autor Lehmann, I.
Quelle Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz
Erscheinungsjahr 2017
Department IMMU
Band/Volume 60
Heft 6
Seite von 592
Seite bis 596
Sprache deutsch
Keywords Immunsystem; Umweltschadstoffe; Adjuvante Effekte; Flüchtige organische Verbindungen VOC; Sensible Zeitfenster
UFZ Querschnittsthemen RU3;
Abstract

Aufgabe des Immunsystems ist es, den Körper gegen eindringende Krankheitserreger zu schützen. Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, zwischen eigen und fremd zu unterscheiden, das heißt körperfremde Stoffe abzuwehren und gleichzeitig körpereigene Stoffe zu tolerieren. Ein komplexes regulatorisches Netzwerk sorgt dabei für die Aufrechterhaltung des sensiblen Gleichgewichts zwischen Eigen- und Fremderkennung. Wird dieses gestört, entwickeln sich chronische Entzündungsreaktionen, wie Allergien oder Autoimmunreaktionen, oder Infektionserkrankungen, weil das Immunsystem eindringende Erreger nicht mehr effizient eliminieren kann. Umweltschadstoffe können derartige Störungen auslösen, indem sie die Funktion von Zellen des Immunsystems so modifizieren, dass diese entweder übersensibel auf Allergene oder körpereigene Strukturen reagieren oder Pathogene nicht mehr adäquat bekämpfen können. Eine derartige indirekte Wirkung bezeichnet man auch als einen adjuvanten Effekt. Für viele Stoffe aus unserem unmittelbaren Lebensumfeld wie z. B. Pestizide, Schwermetalle, Holzschutzmittel, oder flüchtige organische Verbindungen sind derartige adjuvante Effekte bekannt. Die Mechanismen, über die Umweltschadstoffe zur Entstehung chronisch-entzündlicher Erkrankungen beitragen können, sind vielschichtig und werden hier am Beispiel von Asthma und Allergien diskutiert.

Während das Immunsystem eines gesunden Erwachsenen meist problemlos in der Lage ist, auch unter Umwelteinflüssen zuverlässig zwischen eigen und fremd zu unterscheiden, reagieren Kinder sehr viel sensibler auf die gleiche Belastung. Um zu verhindern, dass in dieser hochsensiblen Phase der frühen Kindheit Krankheitsrisiken unter dem Einfluss von Umweltbelastungen geprägt werden, sind Kinder deshalb besonders zu schützen.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=18923
Lehmann, I. (2017):
Umweltschadstoffe als Adjuvanzien und Co-Faktoren einer immunologischen Erkrankung. Environmental pollutants as adjuvant factors of immune system derived diseases
Bundesgesundheitsblatt-Gesund. 60 (6), 592 - 596 10.1007/s00103-017-2545-6