Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Buchkapitel
Titel (primär) Lysimetrie in der sibirischen Steppe
Titel (sekundär) Lysimeter: Forschung im System Boden - Pflanze - Atomsphäre. Bericht 16. Lysimetertagung, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Österreich, 21. und 22. April 2015
Autor Stephan, E.; Meißner, R.; Rupp, H.; Balykin, D.N.
Erscheinungsjahr 2015
Department BOPHY
Seite von 95
Seite bis 100
Sprache deutsch
Keywords wägbares Gravitations-Lysimeter; Steppe; Sibirien; Evapotranspiration; Regenfeldbau
UFZ Querschnittsthemen RU1
Abstract

Die Kulundasteppe im Südwesten Sibiriens ist eine intensiv genutzte landwirtschaftliche Region im südlichen eurasischen Steppengürtel an der Grenze möglichen Regenfeldbaus. Es herrscht extrem kontinentales Klima mit sehr kalten Wintern und heißen, trockenen Sommern sowie geringen Niederschlägen. Standörtlich unangepasste Landnutzungsstrategien begünstigten in den letzten Jahrzehnten die Winderosion mit der Folge von Oberbodenverlusten sowie Humusreduktion bei den dort auftretenden Schwarzerden. Um ein detailliertes Verständnis des regionalen Landschaftswasserhaushalts zu gewinnen und Entscheidungshilfen für angepasste Landnutzung ableiten zu können, wurde im Sommer 2013 das erste präzise wägbare Gravitationslysimeter östlich des Urals, 500 km südwestlich von Novosibirsk installiert. Zwei Bodenmonolithe (Oberfläche 1m², 2m tief), der eine aus einem ackerbaulich genutzten Standort (Lysimeter 1), der andere mit natürlicher Steppenvegetation bestanden (Lysimeter 2), wurden monolithisch extrahiert, in eine Container-Lysimeter-Station eingebaut und mit Sensorik ausgestattet. Mit hoher Genauigkeit werden die Massenveränderungen als Grundlage für die Berechnung von Niederschlag, aktueller Evapotranspiration und anderer Faktoren des Bodenwasserhaushalts erhoben. Darüber hinaus sind die Monolithe mit TDR-Sonden, Watermark Sensoren und Thermometern in verschiedenen Messtiefen ausgestattet. Die Quantität des Sickerwassers kann durch einen Kippwasserzähler am unteren Gefäßrand gemessen werden. In Kombination mit weiteren bodenhydrologischen und meteorologischen Daten von landwirtschaftlichen Versuchsflächen in der Umgebung ermöglicht die Lysimeterstation das kontinuierliche Überwachen der Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Pedosphäre und Biosphäre unter sehr kalten und trockenen Steppenbedingungen. Nach einer einjährigen Betriebszeit kann eine erste klimatische Wasserbilanz sowie Effekte der landwirtschaftlichen Nutzung auf den Bodenwasserhaushalt im Vergleich zum Bodenwasser unter natürlicher Vegetation vorgestellt werden. Es wird jedoch eine längere Zeitreihe benötigt, um detaillierte Informationen über die Auswirkungen der Bodenbearbeitung auf den Bodenwasserhaushalt zu bekommen.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=16094
Stephan, E., Meißner, R., Rupp, H., Balykin, D.N. (2015):
Lysimetrie in der sibirischen Steppe
Lysimeter: Forschung im System Boden - Pflanze - Atomsphäre. Bericht 16. Lysimetertagung, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Österreich, 21. und 22. April 2015
Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, Irdning, S. 95 - 100