Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Zeitschriften
DOI 10.1007/s12398-014-0136-X
Titel (primär) Wie viel Europa braucht die Energiewende?
Autor Gawel, E.; Strunz, S.; Lehmann, P.
Quelle Zeitschrift für Energiewirtschaft
Erscheinungsjahr 2014
Department OEKON
Band/Volume 38
Heft 3
Seite von 163
Seite bis 182
Sprache deutsch
UFZ Querschnittsthemen RU6;
Abstract

Die deutsche Energiewendepolitik wird vielfach dafür kritisiert, nur unzureichend in eine europäische Energiepolitik eingebunden zu sein und dadurch Effizienzverluste in Kauf zu nehmen. Insbesondere die Förderpolitik erneuerbarer Energien mit festen Einspeisetarifen über das EEG gilt weithin als Hindernis für eine effiziente europäische Stromversorgung. Der Beitrag zeigt mit Hilfe einer positiven Analyse der europäischen Energiepolitik, dass die deutsche Energiewende in einer überaus heterogenen Landschaft von europäischen Politikansätzen tatsächlich kaum hervorsticht. Mit Hilfe einer normativen Analyse auf der Basis der Theorie des Fiskalföderalismus wird darüber hinaus gezeigt, dass eine Zentralisierung von Kompetenzen oder Harmonisierung von Politikmustern in den meisten energiepolitischen Handlungsfeldern jenseits des Klimaschutzes nur bedingt ökonomisch angezeigt ist. Das gilt insbesondere, wenn neben Stromgestehungs- und Netzausbaukosten weitere externe Kosten der Stromversorgung berücksichtigt werden. Zudem sind EU-rechtliche und polit-ökonomische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund werden abschließend prioritäre Felder einer stärkeren europäischen Koordination identifiziert.

Abstract

It is often argued that Germany’s energy transition (the so-called “Energiewende”) needs to be “Europeanized”, so as to make the transition process more efficient. In particular, the German system of feed-in tariffs for renewables is criticized for being an obstacle to efficient European energy supply. However, we point out that Germany’s approach is no outlier but rather well embedded in the European context of heterogeneous energy policies. Also, full centralization and harmonization of political decisions on the EU-level may not be desirable in many fields of energy policy beyond climate protection if the full economic costs of energy supply are taken into account. In addition, legal and politico-economic constraints need to be considered. Against this background, we identify priorities for fostering the European dimension of the Member States’ energy policies, such as the coordination of grid extensions and capacity markets.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=15142
Gawel, E., Strunz, S., Lehmann, P. (2014):
Wie viel Europa braucht die Energiewende?
Zeitschrift für Energiewirtschaft 38 (3), 163 - 182 10.1007/s12398-014-0136-X