Transfer-News


Januar - März 2022


UFZ im Expertengespräch – Jan Bumberger erklärt UFZ-Schwerpunkte zur Digitalisierung in den Umweltwissenschaften

Logo Turfcoach Die GTAI GmbH sprach mit dem UFZ-Wissenschaftler Dr.-Ing. Jan Bumberger über den derzeitigen Stand der Digitalisierung in den Umweltwissenschaften, die größten Herausforderungen und Chancen für innovative Lösungsansätze bzw. neue Akteur*innen. Dabei wurden auch die Forschungsprojekte zum Thema, die unter Federführung des UFZ liefen und noch laufen, von ihm erläutert.

Das gesamte Interview mit den Antworten zu den oben genannten Themen finden Sie hier.

GTAI – Germany Trade & Invest GmbH – ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesregierung und Gesellschafterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. GTAI unterstützt u.a. die Ansiedlung von internationalen Unternehmen in Deutschland, mit dem Ziel, die Wertschöpfungsketten in Deutschland zu erhalten und zu erweitern sowie Arbeitsplätze zu schaffen. Darüber hinaus werden der Wirtschaftsstandort Deutschland vermarktet und deutsche Unternehmen beim Export unterstützt.

Dr.-Ing. Jan Bumberger koordiniert seit 2019 das Forschungsdatenmanagement am UFZ und verantwortet eine Vielzahl von Projekten zur Digitalisierung in der Forschung. Darüber hinaus ist er Co-Koordinator des DataHub und Koordinator von HubTerra im Forschungsbereich Erde und Umwelt der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft. 2011 schloss er seine Promotion in Theoretischer Elektrotechnik und Informationstechnik erfolgreich ab. Seitdem leitet er die Arbeitsgruppe Umweltsensorik und Informationssysteme am UFZ.
Kontakt: jan.bumberger@ufz.de

März 2022


Schutz vor Radon in Innenräumen – Ergebnisse aus Lüftungsexperimenten im Rahmen eines ZIM-Projektes des UFZ

Logo Projekt radonvent Im Rahmen des ZIM-geförderten Projekts (ZIM: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) „radonvent“ forschen Wissenschaftler*innen im UFZ-Department Umweltinformatik mit Partnern an einem System, das die Radonaktivitätskonzentration als Regelparameter in dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Zonensteuerung drahtlos einbindet und anhand dessen die Lüftung automatisch steuert. Die Partner des UFZ im Projekt sind die SARAD GmbH in Dresden, inVENTer GmbH in Löberschütz, Bergsicherung Schneeberg GmbH & Co. KG, Gebäude- und Wohnungsverwaltung GmbH Schlema, Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft in Chemnitz und die sächsische Strahlenschutzbehörde LfULG in Dresden.

Über den Zeitraum eines Jahres wurden 22 Messungen in Lüftungsexperimenten durchgeführt. Die Auswertung der Daten ist nun erfolgreich publiziert worden.

Es konnten folgende Ergebnisse ermittelt werden:

1) Die Lüftungsversuche mit einem erzwungenen Überdruck waren besonders erfolgreich und erreichten sowohl im Sommer als auch im Winter eine deutliche Radonreduktion (bis zu 80%).

2) Einfluss von jahreszeitlichen Schwankungen zeigte, dass im Sommer durchaus mit einer geringeren Leistungsstufe der Lüftungsgeräte gearbeitet werden kann.

3) Wohnräume können unterschiedliche Ausgangsradonaktivitätskonzentrationen haben, dementsprechend benötigen nicht alle Räume die gleiche Ventilationsleistung der Lüftungsgeräte. Es ist keine einfache Verallgemeinerung möglich und individuelle Voruntersuchungen sind notwendig.

4) Jahres- und tageszeitliche Schwankungen der Außentemperatur und der Windgeschwindigkeit zeigten, dass die Auswirkungen der meteorologischen Parameter auf die Radonaktivitätskonzentration in Innenräumen und im Freien recht komplex sind, aber keinen besonderen Einfluss auf eine erfolgreiche Radonreduzierung in Innenräumen durch Lüftung haben.

Im Allgemeinen wurde festgestellt, dass die Radonaktivitätskonzentration in allen Räumen der Wohnung im Winter deutlich höher war als im Sommer, aber selbst bei hohen Radonwerten konnte das dezentrale Lüftungssystem das Radon in den Räumen reduzieren.


Weitere Informationen und Kontakt zum Projekt:
Prof. Dr. Holger Weiß, Department Umweltinformatik ( holger.weiss@ufz.de )

Literatur:
1) Publikation: Decentralised ventilation efficiency for indoor radon reductions considering different environmental parameters. Isotopes in Environmental and Health Studies (Volume 58, 2022 – Issue 2)
2) Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (2019): Radon-Handbuch Deutschland 2019. Online verfügbar hier.
3) Schubert, M., Musolff, A., & Weiss, H. (2018): Influences of meteorological parameters on indoor radon concentrations (222Rn) excluding the effects of forced ventilation and radon exhalation from soil and building materials. Journal of Environmental Radioactivity, 192, 81-85. doi: 10.1016/j.jenvrad.2018.06.011
4) Dehnert et al. (2019): Radonschutz in Wohnungen durch radonaktivitätskonzentrationsgesteuerte Lüfter. Jahrestagung 2019, Strahlenschutz und Medizin, Patienten – Beschäftigte – Gesellschaft. Würzburg, 9.–12. September 2019. Fachverband für Strahlenschutz e.V.; Online verfügbar hier.

März 2022


transfun – gemeinsam Lösungen finden

Logo transfun Im Rahmen einer Ausschreibung der Helmholtz-Gemeinschaft wurden dem Wissens- und Technologietransfer (WTT) am UFZ zusätzliche Mittel für den Technologietransfer bewilligt.

Das neue UFZ-Förderprogramm transfun unterstützt seit Februar 2022 die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Unternehmen und schafft neue Möglichkeiten, schnell und unkompliziert Probleme anzugehen, Lösungen zu finden und gemeinsame Produkte zu entwickeln.

Weiterer Schwerpunkt der vier Fördermodule - transtest, transproof, transmarket, transbig - ist die Einbindung von Mentor*innen aus zum Beispiel der Wirtschaft, die ihre Markt- oder Kundenerfahrungen einbringen, um so Marktrelevanz und Kundenperspektive in die Transferprojekte des UFZ einfließen zu lassen.

Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung, breiten Kompetenz und Innovationen insbesondere in den Bereichen der nachhaltigen Biotechnologie, der Grund- und Abwassersanierung oder Umwelttechnik wie Sensorik, Informationssysteme und Monitoringprodukten. Nutzen Sie die Chance und starten Sie zusammen mit dem UFZ ein neues Projekt! Wollen Sie mehr über transfun erfahren? Kontaktieren Sie uns über wtt@ufz.de

Februar 2022


Das UFZ unterstützt aktiv „Leipziger BlauGrün - Blau-grüne Quartiersentwicklung in Leipzig"

Grafik zum BlauGrün-Projekt Um Städte wie Leipzig an den Klimawandel anzupassen, entwickelt das vom UFZ koordinierten RES:Z1)- Projekt „Leipziger BlauGrün" ressourceneffiziente Stadtquartiere mit und unterstützt bei der Planung.

Auf einer 26 ha großen Brachfläche soll mit dem Quartier „Leipzig416“ ein neues Leipziger Innenstadt-Quartier mit 2200 Wohneinheiten, Schule und Kitas entstehen. Wesentlich ist dabei die Entwicklung neuer übertragbarer blau-grüner Technologien und Planungstools. Es soll modellhaft gezeigt werden, wie eine Entlastung des zentralen Abwassersystems, eine Verbesserung der Energieeffizienz, ein resilientes Starkregenmanagement und die Etablierung neuer Kommunikationsstrukturen zur Gestaltung des Stadtentwicklungsprozesses zukünftig realisiert werden können.

Das Projekt mit der Laufzeit vom 01.10.2019 bis 31.12.2022 hat das Förderkennzeichen 033W110A-K.
Verbundpartner im Förderprojekt sind die Stadt Leipzig, die Kommunalen Wasserwerke Leipzig, die Stadtwerke Leipzig, die HTWK Leipzig, die Universität Leipzig, das Umweltbundesamt, das Fraunhofer-IGB, die DHI WASY GmbH, die Tilia GmbH, die Optigrün International AG und die Leipzig 416 GmbH.

Von einer projektübergreifenden Arbeitsgruppe wurde eine Handreichung erstellt, die hier kostenfrei zum Download zur Verfügung steht.

Weitere Informationen zum Projekt „Leipziger BlauGrün“

1) BMBF-Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft – RES:Z

Februar 2022


UFZ-Preise 2021 für Technologietransfer, Wissenstransfer und Nachwuchspreis für angewandte Forschung überreicht

Logo UFZ-Preise Ausgezeichnet werden innovative Technologien, Verfahren und Produkte, die wissenschaftliche Qualität, Innovationsleistung, Erfolge bzw. Erfolgsaussichten, Anwendbarkeit und Anwendung sowie den Beitrag der Transferleistung zur Bewältigung großer Herausforderungen in Umwelt und Gesellschaft darstellen. Die UFZ-Preise 2021 wurden am 02. Dezember 2021 an folgende Wissenschaftler*innen verliehen.

Das RWInnoTec-Team (Department Technische Umweltchemie) bekam den UFZ-Technologietransferpreis für die Entwicklung vielfältigster Anwendungen der Radiowellentechnologie. Darauf aufbauend gründete das Team das Unternehmen RWInnoTec.

Dr. Karsten Rinke (Department Seenforschung) wurde mit dem UFZ-Wissenstransferpreis ausgezeichnet für seine exzellenten Transferaktivitäten von Forschungsergebnissen in die wasserwirtschaftliche Praxis.
Karsten Rinke hat die UFZ-Seenforschung zu einem angesehenen Beratungs- und Experten-Hub im Kreis der Talsperrenbetreiber entwickelt und in Form von wissenschaftlich basierten Lösungsansätzen einen wichtigen Transfer von Forschungsergebnissen in die wasserwirtschaftliche Praxis geleistet. Konkrete Beispiele sind Bewirtschaftungsstrategien wie der Thermorüssel an der TS Große Dhünn, die Konzeption neuer Wasserentnahmestrukturen zur Blaualgenbekämpfung an der TS Bautzen und das Talsperrenobservatorium mit dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt.

Der erstmals 2021 ausgeschriebene UFZ-Nachwuchspreis für angewandte Forschung wurde an Dr. María Felipe-Lucia (Department Ökosystemleistungen) und Dr. David Leuthold (Department Bioanalytische Ökotoxikologie) verliehen. Die Auszeichnung erhielten sie für ihre exzellenten inter- und transdisziplinären Arbeiten zu gesellschaftlich höchst relevanten Themen mit herausragendem Output.
Dr. María Felipe-Lucia bekam den Preis für ihre Arbeit zum Thema sozio-ökologische Transformation von Agrarökosystemen und Dr. David Leuthold für die Entwicklung eines Zebrafischembryo-basierten Testsystems zur Erfassung neurodegenerativer Erkrankungen.

Januar 2022


Turf Coach UG – neue Ausgründung am UFZ bietet Lösungen für ein smartes und nachhaltiges Rasenmanagement

Logo Turfcoach Gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Dietrich, Leiter des UFZ-Departments für Monitoring- und Erkundungstechnologien, entwickelte das EXIST-geförderte Gründungsteam von Turf Coach UG um Christian Theil eine sensorikbasierte Lösung für ein smartes Rasenmanagement (Greenkeeping) bei Sportvereinen. Ein Millionenmarkt, weil die Rasenpflege arbeitsintensiv ist und schlechte Platzbedingungen unter anderem die Verletzungsgefahr der Spieler erhöhen.

Die Zeiten, in denen ein Greenkeeper – oder früher auch Platzwart – „Rasenpflege“ vorwiegend mit „Rasenmähen“ in Verbindung brachte, sind vorbei. Heutige Sportplätze müssen vielfältigen Anforderungen gerecht werden.

Zu diesen gehört unter anderem ein erhöhter Spielbetrieb mit steigendem Verletzungsrisiko für die Spieler. Der Klimawandel sorgt für trockenere Böden, neue Schädlinge und mehr Extremwetterereignisse. Der Handlungsspielraum der Greenkeeper hierauf zu reagieren, wird durch strengere ökologische Vorgaben zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie das Verbot von Kunstrasen wegen des durch Abrieb entstehenden Mikroplastiks zunehmend beschränkt.

All diesen neuen Herausforderungen kann man nur mit innovativen Technologien, wie die zur Erhebung hochqualitativer Daten über den Rasen, begegnen. Das internationale Team um Christian Theil mit Expertise in der Präzisionslandwirtschaft, maschinellem Lernen sowie Bewegungs- und Pflanzenforschung entwickelte dafür den Green Scanner. Er kombiniert elektromagnetische, optische und mechanische Sensorik, um flächendeckend hochauflösende Daten über Platzbedingungen zu erheben. Die so gewonnenen Daten werden durch maschinell lernende Algorithmen analysiert, um schnell und präzise Handlungsempfehlungen über die eigene Software liefern zu können.

Diese sichere, kosteneffiziente, ökologische und technologiebasierte Lösung zur Pflege des Naturrasens ist daher von großer Bedeutung. Derzeit laufen zahlreiche Feldversuche auf den Trainingsfeldern beim Pilotkunden in Leipzig und weitere nationale sowie internationale Vereine verfolgen die vielversprechen-den Ergebnisse mit viel Aufmerksamkeit!

Für mehr Informationen schreiben Sie an info@turfcoach.de .

Januar 2022