Fluss mit Staudamm

Arbeitsgruppe „Sozialwissenschaftliche Wasserforschung“

Die Arbeitsgruppe „Sozialwissenschaftliche Wasserforschung“ untersucht ökonomische, politische, soziale und rechtliche Aspekte der Wasserbewirtschaftung. Ziel ist es, Konzepte und sozialwissenschaftliche Beiträge für ein nachhaltiges, integriertes und im Hinblick auf den globalen Wandel adaptives Management der Ressource Wasser zu entwickeln. Dabei stehen die folgenden wasserwirtschaftlichen Herausforderungen im Vordergrund der Analysen:

  • die Erreichung eines guten Gewässerzustandes gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie,
  • das Management von Hochwasserrisiken,
  • das Management von Wasserknappheit,
  • die Bereitstellung von Wasserdienstleistungen sowie die Anpassung wasserbezogener Infrastruktursysteme an den demographischen und klimatischen Wandel sowie den gesellschaftlichen Wandel im Verständnis öffentlicher Aufgaben.

Verortet sind die Arbeiten in Deutschland, Europa sowie ausgewählten Transformations- und Entwicklungsländern. Expertise besteht in den Bereichen

(i) Bewertung und Entscheidungsunterstützung

  • Bewertung von Umwelteffekten (kontingente Bewertung, choice experiments),
  • Risiko- und Vulnerabilitätsanalysen für Hochwasser und Wasserknappheit,
  • Bewertung von alternativen Managementoptionen und Entwicklung von Entscheidungsunterstützungsverfahren (multikriterielle Analyse, Kosten-Nutzen-Analyse, kosteneffiziente Maßnahmenkombinationen, Umgang mit Unsicherheit).

(ii) Instrumente

  • Analyse von Instrumenten der Bepreisung von Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und deren Bewertung hinsichtlich ökonomischer Anreizwirkung, sozialer Akzeptanz und Kostendeckung,
  • Analyse und Bewertung ökonomischer und ordnungsrechtlicher Instrumente zur Beeinflussung punktueller und diffuser Schadstoffquellen.

(iii) Governance und Institutionen

  • Analyse grenzüberschreitender und lokaler Wasserkonflikte sowie von Bedingungen für Kooperation,
  • Analyse institutioneller Bedingungen für ein Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM), wie z.B. des Zusammenspiels relevanter Fachrechte,
  • Analyse der Rechtsentwicklung im Mehrebenensystem (EU − Bund − Länder), inklusive rechtsvergleichender Analysen der europäischen Wasserrechte,
  • Entwicklung und Analyse von Verfahren zur partizipativen Maßnahmenplanung und Untersuchung der Umsetzbarkeit von Maßnahmen unter bestehenden Rahmenbedingungen.

Die Arbeiten erfolgen im Rückgriff auf ökonomische, juristische, soziologische, politikwissenschaftliche und philosophische Konzepte und Methoden. Häufig erfolgen sie in enger Zusammenarbeit mit Natur- und Ingenieurwissenschaftler/innen inner- und außerhalb des UFZ und verstehen sich somit als ein Beitrag zu einer inter- und transdisziplinären Forschung für eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser.