VALUE4FARM

VALUE4FARM – Sustainable renewable energy VALUE chains for answering FARMers’ needs

In dem Bemühen, den Green Deal der EU zu erfüllen und den CO2-Fußabdruck des Agrarsektors zu verringern, zielt das Projekt VALUE4FARM darauf ab, die dezentrale Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, um die ländliche Entwicklung zu unterstützen. Konkret strebt VALUE4FARM an, drei lokale Wertschöpfungsketten mit erneuerbaren Energien basierend auf Biogas und der Kopplung nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion mit der Produktion erneuerbarer Energie zu untersuchen.

Das Projekt konzentriert sich auf die potenziellen Synergien zwischen Landwirtschaft und Technologien für erneuerbare Energien, wenn der Ort der Energieerzeugung und des Energieverbrauchs gekoppelt werden, sowie auf die verschiedenen Herausforderungen, die durch Technologien für erneuerbare Energien in landwirtschaftlichen Systemen entstehen wie z. B.:

  • Technologien sind oft zu teuer und auf betrieblicher Ebene nicht rentabel, insbesondere für kleine Betriebe;
  • Landwirte stehen zuweilen vor dem Dilemma zwischen Nahrungsmittel- und Energiepflanzenanbau;
  • es gibt in der Regel Schwierigkeiten, den vielfältigen Energiebedarf (und den saisonübergreifenden Bedarf) in ganz Europa im Hinblick auf die lokalen Gegebenheiten angemessen zu decken;
  • das landwirtschaftliche Modell für Feldfrüchte in Europa basiert weitgehend auf Monokulturen, die große Mengen an Biomasserückständen erzeugen, diese aber häufig nicht ausreichend für die Erzeugung erneuerbarer Energien (z. B. Biogas) nutzen.

Projektbeschreibung:

VALUE4FARM zielt darauf ab, die Effektivität, Nachhaltigkeit und Replizierbarkeit von drei lokalen Wertschöpfungsketten auf der Basis erneuerbarer Energien zu demonstrieren, die eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und die Erzeugung erneuerbarer Energien miteinander verbinden. Ziel ist es, einen Beitrag zur Defossilisierung des Agrarsektors zu leisten, indem lokale Bedürfnisse in Bezug auf Strom, Wärme, Mobilität, Biomassereststoffe und Landmanagement erfüllt werden.


Dieses Hauptziel wird durch vier klare, realistische, messbare und überprüfbare Ziele unterstützt:

  • Entwicklung nachhaltiger landwirtschaftlicher Protokolle, die mit der Erzeugung erneuerbarer Energie und den Spezifikationen der Landwirte vereinbar sind
  • Vorschlag eines breiten Spektrums von Technologien zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien, welche den Ansprüchen der Landwirte in den Bereichen Reststoffmanagement, Strom, Wärme und Mobilität entsprechen
  • Validierung der Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit von drei lokalen Wertschöpfungsketten auf Basis erneuerbarer Energien durch praktische Demonstration
  • Sicherstellung der Reproduzierbarkeit und des breiten Einsatzes der demonstrierten Wertschöpfungsketten


Methodik

Die allgemeine Methodik des VALUE4FARM-Projekts stützt sich auf vier Hauptpfeiler:

  • Landwirtschaftliche Protokolle: Diese Säule zielt darauf ab, alle landwirtschaftlichen VALUE4FARM-Protokolle zu definieren und zu entwickeln und gleichzeitig ihre Demonstration zu gewährleisten.
  • Erneuerbare Energietechnologien: Diese Säule konzentriert sich auf die Optimierung der verschiedenen im Projekt untersuchten Energietechnologien (Agrivoltaik, grüne Bioraffinerie, Mikroturbine, Biomethanisierung, anaerobe Vergärung, Biogas-Kompressor und -Traktor) im Hinblick auf ihre Demonstration.
  • Endnutzer: Diese Säule zielt darauf ab, die entwickelten und demonstrierten Wertschöpfungsketten mit den verschiedenen Interessengruppen und zukünftigen Endnutzern (hauptsächlich Landwirten) zu verbinden.
  • Entscheidungshilfe-Tool ("decision support tool - DST"): Diese Säule wird sich auf die Entwicklung und Optimierung eines DST konzentrieren, um die Landwirte in ganz Europa mit dem Konzept vertraut zu machen, sowohl Lebensmittel als auch Energie auf ihrem Land zu produzieren. Dies wird als Schlüsselaktivität innerhalb des VALUE4FARM-Projekts angesehen, um eine weit verbreitete Nutzung der vorgeschlagenen Wertschöpfungsketten und deren Replikation zu erreichen.


Die Rolle des UFZ:

Die Hauptaufgaben der SABE-Forschungsgruppe innerhalb des VALUE4FARM-Konsortiums sind dreigeteilt:

  • Analyse des Rechtsrahmens - Das UFZ ist für die Analyse der Rechtsvorschriften in den drei Demonstrationsländern (Dänemark, Belgien und Italien) verantwortlich. Die Aktivitäten werden auf EU-, nationaler und regionaler Ebene stattfinden. Ziel ist es, bewährte Verfahren sowie Hindernisse für die Umsetzung der im Projekt vorgestellten innovativen Konzepte zu ermitteln. Dank einer engen Zusammenarbeit mit den Demonstratoren (INA, AU, UCSC, REM und CIB) wird das UFZ untersuchen, wie sich die regionale Gesetzgebung auf die Wertschöpfungsketten auswirkt, um die Entwicklungen zu steuern. Die Arbeit wird aus einer Literaturrecherche bestehen, um einen Überblick über den politischen Rahmen in der EU und die Arten von politischen Instrumenten zu erhalten, welche die Entwicklung der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft in den ausgewählten EU-Regionen/Ländern regulieren und anregen können. Die Ergebnisse werden in weitere Arbeitspakete einfließen und Informationen für die Entwicklung politischer Empfehlungen liefern.
  • Ökobilanzen (LCAs) - UFZ wird für jede der drei demonstrierten Wertschöpfungsketten (in Dänemark, Italien und Belgien) eine Ökobilanz erstellen, um sicherzustellen, dass sie in Bezug auf ihren CO2-Fußabdruck sowie die wichtigsten Umweltwirkungskategorien wie Erschöpfung abiotischer und biotischer Ressourcen, Humantoxizität und Ökotoxizität ökologisch vorteilhaft sind. Die Analyse wird in Anlehnung an die ISO-Normen 14044 und 14067 durchgeführt, wobei alle Schritte der Produktionsketten, einschließlich der Produktion von erneuerbaren Energieträgern, berücksichtigt werden. UFZ wird für die folgenden Schritte verantwortlich sein: 1) Sammlung von Prozessdaten aus jeder Stufe der Wertschöpfungskette, die in einem Lebenszyklusinventar gesammelt werden: Inputs (Materialien und Energie), Outputs (Emissionen und Abfälle), 2) Analyse der Umweltwirkungen unter Verwendung der gesammelten Inventardaten, d.h. die Prüfung der ökologischen Nachhaltigkeit.
  • Politische Empfehlungen - Auf der Grundlage der vorläufigen Ergebnisse der Analyse des Regulierungsrahmens wird das UFZ eine eingehende Analyse der Gesetzgebung in den Demonstrations- und Replikationsländern vornehmen, um entsprechende politische Empfehlungen zu entwickeln. Das UFZ wird folgende Maßnahmen durchführen: 1) Online-Umfrage zu regulatorischen und politischen Hindernissen für die Entwicklung der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft in ausgewählten EU-Ländern (DK, BE, IT, IS, PL); 2) Definition guter politischer Praktiken in den Fallstudienländern sowie von Schwierigkeiten entlang der evaluierten Wertschöpfungsketten; 3) Stakeholder-Interviews mit Experten aus den ausgewählten Ländern zur Ergänzung der Informationen; 4) Definition von Empfehlungen für politische Maßnahmen zur Überwindung von Bottlenecks.

Zuwendungsgeber / Förderung:

HORIZON-CL5-2022-D3-02-07

Grant Agreement No. 101116076

Projektlaufzeit:

09/2023 bis 02/2027

Projektleitung:

INAGRO - Research & Advice in Agriculture and Horticulture

Project Coordinator - Sofie Declerck (sofie.declerck@inagro.be)

Projektpartner:



Inagro
Aarhus University
University Cattolica del Sacro Cuore
Wageningen University
The University of Reading
Energetski Institut Hrvoje Pozar
Instytut Uprawy Nawozenia I Gleboznawstwa, Panstwowy Instytut Badawczy
Mitis
REM Tec Srl
Consorzio Italiano Biogas E Gassificazione
World Biogas Association
Orkidea samstarfsverkefni
Euroquality SARL