Modellierung und Prognosen; Foto: André Künzelmann/UFZ

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Biologische Vielfalt, Landnutzung, Energie der Zukunft, Wasserressourcen, Boden, Chemikalien in der Umwelt – sie alle haben etwas gemeinsam: Akteure aus Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft bestimmen mit ihrem Handeln und ihren Entscheidungen, wohin sich die Umwelt entwickelt.

Doch wie funktioniert das? Auf welcher Basis, mit welchem Wissen und mit welcher Motivation treffen die unterschiedlichen Akteure ihre Entscheidungen? Ökonomen, Juristen, Soziologen und Politikwissenschaftler am UFZ analysieren, wie verschiedene Akteure innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, Regeln, Normen und Werte – den so genannten Institutionen – zusammenwirken. Dazu müssen sie zunächst identifiziert und verstanden werden. Die Wissenschaftler untersuchen die Aushandlungsprozesse zwischen den Akteuren – auch Governance genannt –, durch die z. B. Entscheidungen über die Nutzung und Gestaltung von Landschaften getroffen werden. Sie entwickeln Politikinstrumente wie Gebote, Abgaben oder Zertifikate und versuchen zu klären, wer worüber informiert oder beraten werden muss, damit Wissen und Erkenntnisse in Entscheidungsprozessen auch angewendet werden. Eine besondere Rolle spielt dabei, wie es zu gesellschaftlichen Umwandlungsprozessen (Transformationen) kommt.

Da viele Umweltprobleme und Konflikte im Grenzbereich zwischen Ökologie und Ökonomie entstehen, ist es wichtig zu verstehen, wie ökologische und ökonomische Faktoren zusammenspielen. Deshalb entwickeln die Sozialwissenschaftler des UFZ gemeinsam mit den Naturwissenschaftlern integrierte Bewertungsmethoden, um zu einer Gesamtbeurteilung alternativer Entscheidungsmöglichkeiten zu kommen. Sie führen dazu verschiedene Bewertungsmethoden wie Risikoanalysen, Kosten-Nutzen-Analysen und naturschutzfachliche Bewertungen zusammen. Sie strukturieren Entscheidungsprozesse und berücksichtigen dabei Komplexität, Unsicherheit und Unwissen. Modelle und Simulationen, mit deren Hilfe komplexe Prozesse in der natürlichen und gesellschaftlichen Umwelt zuverlässiger beschrieben und prognostiziert werden können, sollen dabei den Dialog zwischen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung unterstützen.

Ziel ist es, menschliches Umweltverhalten besser zu verstehen und die Umweltforschung am UFZ in einen gesellschaftlichen Zusammenhang zu stellen, um ihren Anwendungsbezug zu stärken. Letztlich sollen Wege aufgezeigt werden, die Bedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten eines umwelt- und sozialverträglichen Lebens und Wirtschaftens zu verbessern.
Weiterführende Informationen

In der Querschnittskompetenz "Sozialwissenschaftliche Forschung" bearbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am UFZ die Themen Landnutzungen, Biodiversität, Erneuerbare Energien, Urbane Transformationen und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen.

Die sozialwissenschaftliche Forschung ist an folgenden sogenannten Integrierten Projekten (IPs) am UFZ beteiligt:


Auf der Ebene der Helmholtz-Gemeinschaft bearbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des UFZ aus der Querschnittskompetenz "Sozialwissenschaftliche Forschung" folgende Themen: