Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD)

Segelfalter (Iphiclides podalirius; Foto: Steffen Caspari
Segelfalter (Iphiclides podalirius), Foto: Steffen Caspari

Im Frühjahr 2005 startete in Deutschland das erste bundesweite Monitoring von tagaktiven Schmetterlingen. Gesucht wurden und werden auch weiterhin Freiwillige, die entlang festgelegter Strecken (= Transekte) Tagfalter zählen.

Obwohl die Tagfalter eine sehr gut untersuchte Insektengruppe sind, weiß man bundesweit nicht genug über die Bestandssituation und -entwicklung der ca. 170 Arten. Häufig weiß man nicht genau, warum bestimmte Arten aus einem Gebiet verschwinden, oder man registriert das Verschwinden nicht einmal. Das gleiche gilt für Arten, die ihr Areal ausdehnen, bzw. bei uns neu einwandern. Eine landesweite, kontinuierliche Bestandsaufnahme aller Arten, das so genannte Monitoring, kann hier eine ganz neue Wissensbasis schaffen. Mit einem Monitoring wird die Bestandsentwicklung der einzelnen Arten über viele Jahre hinweg dokumentiert und z.B. mit Veränderungen in der Landschaft in Zusammenhang gebracht.

Bereits seit 1976 beteiligen sich in Großbritannien schmetterlingsbegeisterte Freiwillige aus der Bevölkerung am Butterfly Monitoring Scheme auf der Basis von so genannten Linientransekt-Zählungen. Das regelmäßige Erfassen von Tagfaltern entlang festgelegter Strecken wurde standardisiert und in andere Länder übertragen (seit 1990 in den Niederlanden, seit 1991 in der belgischen Provinz Flandern und seit 1994 in Katalonien, Spanien). 2001 begann man auch in Nordrhein-Westfalen mit der Registrierung von Tagfaltern. Aufbauend auf den bereits gemachten Erfahrungen läuft seit 2005 das Tagfalter-Monitoring Deutschland; den Startschuß gab die Aktion Abenteuer Schmetterling;.
Je mehr Freiwillige sich melden, desto besser wird unser Bild von der heimischen Tagfalterfauna. Die notwendigen Artenkenntnisse können sich auch Laien in relativ kurzer Zeit aneignen. Die Daten jeder Saison werden in Jahresberichten veröffentlicht, so daß man die Beobachtungen auf dem eigenen Transekt mit der Entwicklung z. B. in anderen Landesteilen vergleichen kann.

Seit dem Sommer 2006 gibt es die Möglichkeit, die Daten der Transektzählungen direkt über das Internet in unsere Online-Datenbank einzugeben. Jeder registrierte Transektzähler kann seine Daten selber eingeben und verwalten. Darüber hinaus gibt es z.B. die Möglichkeit, bundesweite Verbreitungskarten aus den bisher gemeldeten Daten zu erstellen oder Belegfotos hochzuladen.

TMD