Im Fokus - Oktober 2022

Das UFZ unterstützt die Bewerbung um Zukunftszentrum Leipzig-Plauen

Banner Zukunftszentrum Bewerbung Leipzig-Plauen

Die Städte Leipzig und Plauen bewerben sich gemeinsam für Sachsen um das vom Bundestag beschlossene „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Laut Bundesregierung soll das Zentrum eine Einrichtung werden, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kultur sowie Bürgerinnen und Bürgern vernetzt agiert und unter einem Dach einen wissenschaftlichen Bereich (Institut), einen Kulturbereich (Galerie) und einen Dialog- und Begegnungsbereich vereint.

Zahlreiche Einrichtungen in Sachsen, Deutschland und aller Welt haben ihren Willen zur Zusammenarbeit mit dem Zukunftszentrum Leipzig und Plauen bekundet und werden wertvolle Kompetenzen, Kontakte und Impulse beisteuern – so auch der Wissenschaftspark Leipzig Permoserstraße mit den Leibniz-Instituten für Troposphärenforschung (TROPOS) und Oberflächenmodifizierung (IOM), dem Deutschen Biomassenforschungszentrum (DBFZ) – und dem UFZ.

Das UFZ wurde im Dezember 1991 nach der Wiedervereinigung gegründet. Es hatte zunächst die Aufgabe, mit ökologischer Forschung zur Transformation hochbelasteter industrieller Ballungsräume und Braunkohletagebaulandschaften in der Region um Leipzig, Halle und Bitterfeld beizutragen. Seit der Jahrtausendwende stehen globale Herausforderungen, die durch den Klima- und Landnutzungswandel, demografische Veränderungen, den wachsenden Energie- und Nahrungsbedarf oder den Biodiversitätsverlust hervorgerufen werden, im Mittelpunkt. Es geht um unsere Lebensgrundlagen. Es geht um große gesellschaftliche Transformationen, die notwendig sind, wenn es gelingen soll, diese Lebensgrundlagen langfristig und nachhaltig zu sichern. Das UFZ hat sich zu einem der international führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Umweltforschung entwickelt. Seine besondere Stärke ist der integrative Forschungs- und Syntheseansatz zwischen Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften, der angesichts der engen Verflechtung von Ursachen und Wirkungen, der hohen Komplexität und der Tragweite der Umweltthemen unverzichtbar ist.

Das UFZ-Themenportfolio

Wie kann beispielsweise die Agrarproduktion so optimiert werden, dass andere Landschaftsfunktionen wie Wasserrückhalt, Wasserspeicherung, CO2-Speicherung, Bodenfunktionen oder Funktionen der biologischen Vielfalt ebenfalls erhalten werden – auf ein- und denselben Flächen? Wie können Städte an unvermeidbare Klimaveränderungen angepasst, energetische und stoffliche Kreisläufe geschlossen und Mobilität nachhaltig gestaltet werden? Wie können wir in Zeiten von häufiger werdenden Extremereignissen wie Starkregen und Dürren Wasserressourcen in ausreichender Menge und Qualität für alle notwendigen Nutzungen – von der Landwirtschaft über Privathaushalte und Industrie bis zur Energiewirtschaft – zur Verfügung stellen, wenn Niederschläge insgesamt zwar nicht weniger werden, aber übers Jahr und die Region so unterschiedlich verteilt sind? Wie kann es gelingen, Chemikalien zukünftig so zu entwickeln und zu handhaben, dass sie keine Gefahr oder Belastung für Mensch und Umwelt darstellen? Wie können wir die Potenziale und Prinzipien, die in der Natur stecken, mithilfe innovativer Umwelt- und Biotechnologien als Quelle für Chemikalien und Energieträger erschließen? Wie gelingt es, Modelle bzw. Prognosen angesichts der hohen Komplexität von Umweltsystemen, der Fülle, Vielfalt oder Lücken an Daten zur Umwelt und der unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Skalen und des Faktors Mensch besser und sicherer zu machen? Welche Akteure, Rahmenbedingungen, Instrumente, Regelungen oder Kompromisse braucht es, um gesellschaftliche Veränderungsprozesse – Transformationen – anzustoßen, zu gestalten und zu steuern?
Um diesem integrativen Forschungs- und Syntheseansatz gerecht zu werden, ist das UFZ in sechs strategischen Themenbereichen organisiert: 



Wissens- und Technologietransfer

Forschen allein reicht nicht. Wissen muss Wege in die Teilsysteme der Gesellschaft finden – zielgerichtet, bedarfsgerecht, so aufbereitet und verpackt, dass es für den Nutzer – den Land- oder Forstwirt, den kommunalen Klima- oder Naturschutzbeauftragten oder den Manager der Trinkwasserversorgung oder den Bundestagsabgeordneten – hilfreich und nützlich ist.

Die Expertise von UFZ-Forschenden ist gefragt: Im Weltklimarat (IPCC), im Weltbiodiversitätsrat (IPBES), im Nationalen Bioökonomie- und Wasserstoffrat, bei der Nationalen Wasserstrategie, der Nationalen Citizen Science-Strategie (Bürgerforschung), im Sachverständigenrat für Umweltfragen, der die Bundesregierung berät, oder in Expertengremien, die Bund und Länder bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen in Sachen Klimaschutz- und Klimaanpassung unterstützen. UFZ-Wissenschaftler:innen tragen zur Umsetzung der Europäischen Chemikalienregulierung, der Wasserrahmenrichtlinie oder nationaler und internationaler Abkommen zum Schutz von Böden, Natur und biologischer Vielfalt (FFH, Natura 2000) bei.

Transformation für eine nachhaltige Zukunft

In der Mission des UFZ heißt es, wir wollen Wege zur Vereinbarkeit einer gesunden Umwelt mit der gesellschaftlichen Entwicklung aufzeigen. Jeder dieser Wege bedeutet auch gesellschaftliche Transformation beim Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen – zum Wohle von Mensch und Umwelt.

Das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ an den Standorten Leipzig und Plauen kann dazu beitragen, die Beteiligung der Zivilgesellschaft bei der Entwicklung von wissensbasierten Transformationsoptionen zu stärken. Globale Herausforderungen bedürfen gerade auch lokaler und regionaler Antworten, da Menschen die Umwelt in diesen Räumen wahrnehmen und verantwortlich gestalten. Mit seinen fachlichen Kompetenzen in den Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften, mit seinen Erfahrungen in interdisziplinärer und integrativer Forschung und Zusammenarbeit und mit seinen nationalen und internationalen Netzwerken unterstützt das UFZ das Zukunftszentrum Leipzig-Plauen.


Interviews und Standpunkte

Interviews und Standpunkte mit bzw. von Wissenschaftler:innen des UFZ sowie externen Partnern zu aktuellen umweltrelevanten Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft - unter anderem von Prof. Dietrich Borchardt (Nationalen Wasserstrategie für Deutschland), von Prof. Josef Settele (Biodiversität als Versicherung in unsere Zukunft) oder von Prof. Wolfgang Köck (Deutschland braucht ein neues Landwirtschaftsgesetz). https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=52/2021

Ganz aktuell zur COP 27 ein Interview mit dem Klimaökonom und UFZ-Experten für internationale Klimapolitik Prof. Reimund Schwarze: Die COP 27 ist mehr als nur ein Zwischengipfel:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=34/2022

Podcasts

Podcasts in Zusammenarbeit mit Detektor.fm mit UFZ-Wissenschaftler:innen zu aktuellen Umweltthemen - unter anderem mit Prof. Paul Lehmann „Wenn die Windkraft kommt“

Wenn Windräder an Land gebaut werden, hilft das dem klimafreundlichen Umbau der Energiewirtschaft. Es schafft aber auch Konflikte, die vor Ort gelöst werden müssen. Über die Herausforderungen für die neue Bundesregierung und Möglichkeiten, wie die Konflikte bei der Energiewende bewältigt werden können, spricht detektor.fm-Redakteur Lars Feyen mit Junior-Prof. Dr. Paul Lehmann:
https://www.ufz.de/index.php?de=34854

Weitere Podcasts: https://www.ufz.de/index.php?de=34854

Filme

UFZ-Forschungsspaziergang 1: „Klima- schützen und anpassen“ (2020):
https://www.youtube.com/watch?v=axJv-dGP8Ao&t=269s

UFZ-Forschungsspaziergang 2: „Biologische Vielfalt – nutzen, schützen, wertschätzen“ (2021): https://www.youtube.com/watch?v=VdycmRS3Px4&t=1180s

ZDFzeit: „Artensterben in Deutschland“ (September 2022): ZDFzeit-Beitrag über das Artensterben in Deutschland: Mithilfe von Forschenden aus ganz Deutschland – darunter auch einige vom UFZ – analysiert Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt Ursachen und Folgen des Artenschwunds vor unserer Haustür und lotet aus, wie das große Sterben aufgehalten werden kann:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-artensterben-in-deutschland-100.html

Weitere UFZ-Filme/Videos:
https://www.youtube.com/user/UFZde/videos

UFZ-Pressemitteilungen:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336
 


Gemeinsam Wissen schaffen: Die Citizen-Science-Strategie 2030

April 2022

Cover Weißbuch: Citizen Science Strategie

Gemeinsam Wissen schaffen - das ist das Ziel von Citizen Science. Am 29. April 2022 stellen Wissenschaftler:innen der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft die Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland der Öffentlichkeit vor und präsentieren in einem Citizen-Science-Festival eine Reihe aktueller Projekte. Die Strategie setzt sich mit den größten Herausforderungen und Potenzialen von Citizen Science in den nächsten zehn Jahren auseinander. Sie beinhaltet 94 konkrete Handlungsempfehlungen, um Bürgerforschung in Deutschland weiterzuentwickeln und dauerhaft in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu verankern. Die Citizen-Science-Strategie 2030 Deutschland wurde in einem zweijährigen partizipativen Prozess mit mehr als 200 Akteur:innen aus 136 Organisationen erarbeitet. Der Prozess wurde zu großen Teilen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert: https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=13/2022

Projekt:
https://www.ufz.de/index.php?de=49632


Schutz von Schmetterlingen in Leipzig / Leipziger Citizen-Science-Projekt "VielFalterGarten" fördert Insektenvielfalt in der Stadt und lädt ein, sich aktiv am Schutz von Schmetterlingen zu beteiligen
Juli 2022

Bestimmung von Schmetterlingen im  Projekt VielFalterGarten. Copyright: UFZ
© UFZ

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig sowie der BUND Leipzig bestreiten mit dem Citizen-Science-Projekt "VielFalterGarten" in diesem Sommer nun schon die dritte Saison. Ziel des Projekts im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt ist es, gemeinsam mit Bürger:innen in der Stadt Leipzig die Schmetterlingsvielfalt zu erforschen und zu schützen:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=26/2022

Projekt:
https://www.ufz.de/index.php?de=47275


Wie gesund sind unsere Bäche? / Bundesweite Messkampagne des Citizen-Science-Projekts FLOW startet
April 2022

Bestimmung von Organismen von Fließgewässern unter dem Mikroskop. © Lilian Neuer
© Lilian Neuer

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig sowie der BUND Leipzig bestreiten mit dem Citizen-Science-Projekt "VielFalterGarten" in diesem Sommer nun schon die dritte Saison. Ziel des Projekts im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt ist es, gemeinsam mit Bürger:innen in der Stadt Leipzig die Schmetterlingsvielfalt zu erforschen und zu schützen:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=26/2022

Projekt:
https://www.ufz.de/index.php?de=47275


Bundesweite Citizen-Science-Aktion zur Bodenforschung / Bürgerforschende aus allen Bundesländern sowie rund 300 Schulen nehmen an der "Expedition Erdreich" teil.
April 2021

Eins von 4.500 Aktions-Kits für die Bürgerforschungsaktion "Expedition Erdreich". Foto: BMBF/Wissenschaftsjahr © Lilian Neuer
© BMBF / Wissenschaftsjahr

Unter Mitwirkung von Wissenschaftler*innen des UFZ und des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung startet in diesen Tagen mit dem Projekt "Expedition Erdreich" eine bundesweite Citizen Science-Aktion, die das BMBF im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020 - Bioökonomie durchführte. Mit bodenkundlichen Feldmethoden und dem "Tea Bag Index", mit dem Zersetzungsraten vergrabener Teebeutel bestimmt werden, sammelten die Teilnehmer*innen Daten über den Bodenzustand. Diese wurden dann gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen interpretiert. Primäres Ziel der Aktion war es, die Ressource Boden stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=19/2021

Podcast: „Mit Teebeuteln den Boden erforschen“ in „Das Forschungsquartett“ von detektor.fm:
https://detektor.fm/wissen/forschungsquartett-expedition-erdreich


Schnüffeln für die Wissenschaft / Artenspürhunde liefern wichtige Daten für Forschung und Naturschutz
März 2021

Annegret Grimm-Seyfarth mit Artenspürhund "Zammy", einem Border Collie. Foto: André Künzelmann / UFZ
© André Künzelmann / UFZ

Die Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen der Erde werden immer länger. Doch um diesen Trend stoppen zu können, fehlt es immer wieder an wichtigen Informationen. So lässt sich häufig nur schwer herausfinden, wo genau die einzelnen Arten noch vorkommen und wie sich ihre Bestände entwickeln. Speziell ausgebildete Artenspürhunde können in solchen Fällen eine wertvolle Hilfe sein, zeigt eine neue Übersichtsstudie. Mithilfe der vierbeinigen Helfer lassen sich die gesuchten Arten meist schneller und effektiver finden als mit anderen Methoden, berichten Dr. Annegret Grimm-Seyfarth vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und ihre Kolleginnen im Fachjournal Methods in Ecology and Evolution:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=11/2021


Europaweites Insektenmonitoring: Schmetterlinge als Vorbild / Monitoringprojekt ABLE beginnt
Februar 2019

Dukaten-Feuerfalter (Lycaena virgaureae) und Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus) Foto: ©Petra Druschky / Tagfaltermonitoring Deutschland
© Petra Druschky / Tagfaltermonitoring Deutschland

Anfang dieses Jahres startete das EU-Projekt ABLE (Assessing ButterfLies in Europe). Ziel des Projekts ist es, Trends bei der Bestandsentwicklung von Schmetterlingen in ganz Europa zu erfassen und wissenschaftlich zu bewerten. Die Ergebnisse werden wichtige Fakten über den Zustand unserer Umwelt liefern und Entscheidungen auf politischer Ebene unterstützen, die dem Insektenschwund entgegenwirken. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative von Butterfly Conservation Europe, dem britischen Umweltforschungszentrum CEH, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie den niederländischen und britischen Organisationen zum Schutz der Tagfalter:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=8/2019

Blau-grüne Infrastrukturen für ein neues, ressourceneffizientes Stadtquartier
Januar 2021

Unter dem Namen „Leipzig 416“ soll hier das größte innerstädtische Stadtquartier Leipzigs entstehen. Foto: InOneMedia
© InOneMedia

Das UFZ entwickelt im Co-Design mit der Stadt Leipzig, Wirtschaftsunternehmen und dem Investor ein Managementkonzept zum Umgang mit Niederschlagswasser
Leipzig ist eine schnell wachsende Großstadt. Doch die rasante Entwicklung wirft Fragen auf - zum Beispiel, ob die urbanen Wasser- und Energieinfrastrukturen den zusätzlichen Anforderungen des Klimawandels überhaupt gewachsen sind. Für das größte neue innerstädtische Stadtquartier, das in den kommenden Jahren in Leipzig entstehen soll, koordiniert das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein bundesweites Modellprojekt, in dem Technologien entwickelt werden, mit denen Niederschlagswasser sinnvoll genutzt und gemanagt werden kann:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=05/2021

Podcast „Blau-grüne Infrastruktur“ – Starkregen-Management in Städten in „Das Forschungsquartett“ von detektor.fm:
https://www.ufz.de/index.php?de=34854

Titelthema UFZ-Magazin UmweltPerspektiven „Ressourceneffiziente Stadtquartiere“ (Juni 2021): https://www.ufz.de/newsletter/ufz/Juni2021/index.html#0


Plan zur Rettung des Leipziger Auwalds / Fachleute aus Forschung, Behörden und Verbänden erarbeiten gemeinsame Vision und bewerten mögliche Maßnahmen
November 2020

Beim Bau der Neuen Luppe in den 1930er-Jahren zum Hochwasserschutz wurden zahlreiche Nebenarme der Weißen Elster und der Luppe unterbrochen. So wurde die Wasserzufuhr des Auwaldes weitgehend gekappt. Foto: André Künzelmann / UFZ
© André Künzelmann/UFZ

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass das Auensystem entlang der Weißen Elster, Pleiße und Luppe von seinem wichtigsten Element abgeschnitten ist: dem Wasser. Der Wald trocknet buchstäblich aus, verliert seine charakteristischen Baumarten und deren Bewohner. Der Grund sind historische Umbauten zum Hochwasserschutz und die Klimaerwärmung. Eine Revitalisierung der Flusslandschaft ist deshalb unumgänglich, sagen Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Leipzig (UL). In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Naturschutzbehörden und -verbänden haben sie jetzt eine Vision für das Leipziger Auensystem entwickelt und eine Karte mit Bewertungen von über 70 konkreten Maßnahmen erstellt. Sachsens Umweltminister Günther würdigte das Papier als fundierte Grundlage und kündigte weitere Schritte an:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=59/2020


Wohnen und Leben in Leipzig-Grünau
2020

Freizeitaktivitäten in der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau. Foto: André Künzelmann / UFZ
© André Künzelmann/UFZ

Die Entwicklung der Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau wird seit 1979 im Rahmen der Intervallstudie "Wohnen und Leben in Leipzig-Grünau" soziologisch begleitet. Im Mittelpunkt dieser Langzeitstudie steht die Perspektive der BewohnerInnen auf ihre Wohnbedingungen und das soziale Umfeld. Im Zeitraum von 1979 bis 2015 wurden zehn Bewohnerbefragungen durchgeführt. Die elfte Erhebung fand im Frühsommer 2020 statt, nachdem die erste Welle der Covid-19-Pandemie überstanden war. Die zentralen Themen der Intervallstudie betreffen die Wohnzufriedenheit, Mobilität und Sesshaftigkeit, die Infrastrukturausstattung, das Image des Stadtteils sowie die soziodemographische Charakteristik der BewohnerInnen:
https://www.ufz.de/index.php?de=40459

Kleingewässer in Agrarlandschaften stark mit Pestiziden belastet / Die Umweltrisiken von Pflanzenschutzmitteln müssen neu bewertet werden
Juni 2021

Zwei Jahre lang haben Forscher:innen die Pestizidbelastung an Bächen in Agrarlandschaften untersucht. Foto: André Künzelmann / UFZ
© André Künzelmann / UFZ

Pestizide sichern die Erträge in der Landwirtschaft, indem sie schädliche Insekten, Pilze und Unkräuter bekämpfen. Sie gelangen aber auch in benachbarte Bäche und schädigen die aquatischen Lebensgemeinschaften, die für den Erhalt der Artenvielfalt entscheidend sind, Teil des Nahrungsnetzes sind und die Selbstreinigung des Wassers unterstützen. In einem bundesweiten Monitoringprogramm hat ein Konsortium von Wissenschaftler:innen unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gezeigt, dass die staatlichen Grenzwerte für Pestizide in der Regel zu hoch angesetzt sind und selbst diese zu hohen Werte in über 80 Prozent der Gewässer noch überschritten werden. Wie sie in der Fachzeitschrift Water Research schreiben, kann der Verlust der Artenvielfalt nur gestoppt werden, wenn die Umweltrisikobewertung der Pestizide radikal reformiert wird:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=33/2021

Titelthema des UFZ-Magazins UmweltPerspektiven (Dezember 2021):
https://www.ufz.de/newsletter/ufz/Dezember2021/index.html#0


Mit EU-Zielen ernst machen: Pestizid-Abgabe könnte Einsatz von Pestiziden halbieren
März 2021

Die EU will den Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbieren. Foto: André Künzelmann / UFZ
© André Künzelmann / UFZ

Die Europäische Kommission will den Einsatz von Pestiziden bis 2030 um 50 Prozent verringern. Eine Studie von Wissenschaftlern des UFZ im Auftrag eines breiten Bündnisses aus GLS-Bank und mehr als 15 NGOs zeigt, wie sich mit einer Pestizidabgabe dieses Ziel in Deutschland erreichen ließe:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=14/2021


Vorkommen und Verbleib von Mikroplastik im Meer / Projekt MICRO-FATE startet mit Pazifik-Expedition
Mai 2019

Route der Pazifik-Expedition Foto: Die Aktivisten, Leipzig
© Die Aktivisten

Bisher ist sehr wenig darüber bekannt, was mit Mikroplastik im Meer geschieht. Mit dem Projekt MICRO-FATE, das jetzt unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) startet, soll sich das ändern. Das internationale Wissenschaftlerteam will herausfinden, wo sich Mikroplastik im Meer ansammelt, wie es abgebaut wird und welche Effekte es auf die Umwelt hat. Eine fünfwöchige Expedition über den Pazifik markiert den Start des Projekts. Die Reise mit dem Forschungsschiff "Sonne" führt die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vancouver nach Singapur. Ihr wichtigstes Ziel ist es, Proben für die spätere Laboranalyse zu nehmen und zu konservieren sowie erste Versuche durchzuführen:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=23/2019

Der UFZ-Dürremonitor

Der Dürremonitor des UFZ
© UFZ

Der UFZ-Dürremonitor liefert täglich flächendeckende Informationen zum Bodenfeuchtezustand in Deutschland. Grundlage sind Simulationen mit dem am UFZ entwickeltem mesoskaligem hydrologischen Modell mHM (www.ufz.de/mhm).

Auf den Karten können die Nutzer den tagesaktuellen Dürrezustand des Gesamtbodens und des Oberbodens, der schneller auf kurzfristige Niederschlagsereignisse reagiert, sowie das pflanzenverfügbare Wasser im Boden sehen.

Die Erklärungen zu den jeweiligen Karten und die Möglichkeit zum Download von aktuellen Karten und Daten stehen den Nutzern unter den Karten im Akkordeon zum Aufklappen zur Verfügung. Zusätzlich zu den drei Deutschlandkarten können auch Karten der einzelnen Bundesländer abgerufen und heruntergeladen werden.

Der UFZ-Dürremonitor ist regelmäßig in Medien (lokal, regional, überregional, Leitmedien, Print, TV) zu sehen. Er hatte bisher mehr als 6 Millionen Zugriffe.

Über die Helmholtz-Klima-Initiative ist ein Hintergrund-Video zu Dürre und dem Monitor verfügbar.


GeoLaB: Zukunft mit Geothermie / Weltweit erster Untertage-Reservoir-Simulator für die Erforschung der Tiefengeothermie
Juni 2022

Das GeoLaB macht Geowissenschaften erlebbar: Im Schwarzwald/Odenwald entsteht das erste Untertagelabor, in dem Forschende Prozesse der Tiefengeothermie direkt beobachten können. Foto: KIT
© KIT

Lokal, emissionsfrei und grundlastfähig: Die Geothermie gilt als ein essenzieller Baustein der Energiewende. Mit GeoLaB, einer neuen und einzigartigen Forschungsinfrastruktur direkt im Untergrund wollen das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) nun die Forschung beschleunigen und die Technologie für einen breiten Einsatz vorbereiten. Das Projekt soll entweder im Schwarzwald oder im Odenwald realisiert werden, die Helmholtz-Gemeinschaft fördert mit 35 Millionen Euro:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=23/2022


Vulkangebiete als nachhaltige, erneuerbare Energiequelle / Forscher der TU Bergakademie Freiberg und des UFZ erforschen tiefe Geothermie
September 2019

Wie verhalten sich superheiße tiefe geothermische Systeme in Vulkangebieten bei einer möglichen Wärmeextraktion? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftler*innen der TU Bergakademie Freiberg und des UFZ sowie der spanischen Forschungseinrichtung CSIC in einer jetzt in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlichten Studie:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=42/2019


Aus der Luft geholt: Kohlenstoff-Entnahme aus der Atmosphäre / Wissenschaftler:innen haben Bewertungsrahmen für Potenziale und Risiken entwickelt
Mai 2022

Welche Chancen und Risiken stecken in den Maßnahmen, mit denen wir der Atmosphäre Kohlendioxid wieder entziehen könnten? Forschende des Netto-Null-2050 Clusters der Helmholtz-Klima-Initiative haben unter Federführung von Wissenschaftler:innen des UFZ jetzt einen Bewertungsrahmen dafür entwickelt: https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=15/2022


Fünf Prinzipien für klimasichere Kommunen und Städte
Juli 2021 und 2022
Prof. Christian Kuhlicke, Leiter der UFZ-Arbeitsgruppe Umweltrisiken und Extremereignisse im Department für Stadt- und Umweltsoziologie, hat nur 24 Stunden nach der Flut zusammen mit einer Reihe Kolleginnen und Kollegen die Fünf Prinzipien für klimasichere Kommunen und Städte veröffentlicht und ist außerdem beteiligt am Projekt „Klima-Anpassung Hochwasser und Resilienz“ (KAHR) des Bundesforschungsministeriums: https://resonator-podcast.de/2022/res187-klimasichere-kommunen-und-staedte/


Tipps zum Schutz vor Starkregen und Überschwemmungen
Juni 2021

Grafik: Schutz vor Starkregen und Tipps. Bild: UFZ
© UFZ

Die Menschen in Bischofswerda waren in den letzten Jahren wie auch die Bewohnerinnen und Bewohner vieler anderer Kommunen in Sachsen stark von extremen Wetterereignissen wie Überschwemmungen betroffenen. Ein Forscher:innen-Team hat verschiedene Informationsangebote zur Vorsorge vor Schäden entwickelt, die die Bewohnerinnen und Bewohner Bischofswerda von 18. Juni 2021 bis 07. Juli 2021 kostenfrei ausprobieren konnten:
https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=34/2021


Das Mitteldeutsche Klimabüro am UFZ

Das Mitteldeutsche Klimabüro am UFZ ist im Dialog mit Entscheidungsträgern aus Politik, Behörden und Privatwirtschaft, um Informationen aus erster Hand auszutauschen. Damit kann das regionale Wissen mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft zusammengeführt werden, um gemeinsam Lösungsstrategien entwickeln zu können. Es bietet Informationen zu Auswirkungen des Klimawandels in Bezug auf Umwelt, Landnutzung und Gesellschaft sowie die Unterstützung von Anpassungsstrategien an. Die Bündelung, Aufbereitung und Vermittlung dieser Informationen mit dem regionalen Schwerpunkt auf den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt ist ein zentrales Ziel des Klimabüros. Im Gegenzug wird auch der Informationsbedarf in der Praxis erfasst. So können die Forschungsschwerpunkte stärker am Bedarf orientiert und danach ausgerichtet werden.


Helmholtz Klimainitiative

Die Helmholtz Klimainitiative ist eine Initiative der Helmholtz-Gesellschaft mit dem Ziel, fachübergreifende Forschung zu Minderungs- und Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu etablieren und die bereits vorhandenen Ressourcen der einzelnen Helmholtz-Zentren und deren Partner zu bündeln sowie weiter zu stärken. Das UFZ spielt hier besonders im Bereich der Klimaanpassungsforschung und Klimakommunikation eine Rolle:
https://www.helmholtz-klima.de/