Im Fokus | Juli 2024
Über Deutschland fiel im Mittel in den letzten 12 Monaten mehr Niederschlag als üblich. Die regionalen Unterschiede sind jedoch groß.
Der Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 war der niederschlagsreichste 12-Monatszeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 (DWD 2024). Dazu wurde das Flächenmittel des Jahresniederschlages ausgewertet. Regional und zeitlich begrenzt sind jedoch große Unterschiede festzustellen. Besonders hervorzuheben sind die extremen Niederschläge, die zu großflächigen Überschwemmungen vor allem in Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland geführt haben. Diese finden sich auch in der Jahressumme in Abb. 1 wieder.
Betrachtet man die räumliche Verteilung des Niederschlages über Deutschland und vergleicht sie mit dem mittleren Niederschlag der letzten 30 Jahre, wird deutlich, dass zwar im Westen Deutschlands, in der Lüneburger Heide und der Altmark deutlich mehr Niederschlag im Jahresmittel gefallen ist. Je weiter man jedoch nach Osten schaut, desto mehr ändert sich das Bild. In der Uckermark, im Erzgebirge und im Schwäbisch-Fränkischen Stufenland ist sogar nur so viel Niederschlag gefallen wie im Jahresmittel über die letzten 30 Jahre. Das Niederschlagsdefizit der vergangenen (Trocken)-Jahre hat sich damit nicht über Gesamtdeutschland gleichförmig reduziert und in einigen Regionen gar nicht.
Noch differenzierter wird das Bild im Hinblick auf die Abweichungen der jeweiligen Monatsmittel der letzten 12 Monate : Keiner der letzten 12 Monate zeigt über Gesamtdeutschland ein einheitliches Bild in der Abweichung vom langjährigen Mittel (Abb. 2).
Der Niederschlag und dessen Abweichungen sind wichtige Faktoren für die Ausprägung und das Auflösen von Dürreereignissen. Dürre und Hitze haben in den Jahren 2018 und 2019 in Deutschland zu Schäden in Höhe von etwa 35 Milliarden Euro geführt.
Im Juli 2023 war die Ausgangslage der Bodenfeuchte bis in zwei Meter Tiefe in Deutschland von Dürre geprägt (Abb. 3). Durch die überdurchschnittlichen Niederschläge wurde die Dürre in weiten Teilen Deutschlands aufgelöst. Es wird aber auch ersichtlich, dass einige Regionen noch immer zu trocken sind. Dies betrifft vor allem den Südosten Deutschlands.
Quellen:
DWD-CDC (2024): https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/
UFZ-Dürremonitor: https://www.ufz.de/duerremonitor