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https://www.soscisurvey.de/symobio-economy/
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Das Verbundforschungsprojekt SYMOBIO 2.0 führt die Entwicklung, Implementierung und Anwendung eines systemischen Monitorings und der Modellierung der deutschen Bioökonomie fort. Indikatoren werden aktualisiert und um Biodiversität, Wasserfußabdrücke und Klimawandel aktualisiert, die Datenbasis und Modellierung wird konsolidiert sowie eine gezielte Kommunikation mit verwandten Forschungsbereichen, der Politik und der Öffentlichkeit umgesetzt.
Projektbeschreibung:
SYMOBIO 2.0 als Nachfolgeprojekt von SYMOBIO 1.0 (2017 – 2021) wird dazu beitragen, die generelle Ausrichtung der Bioökonomie (BE) an den SDGs der Agenda 2030 zu unterstützen, insbesondere an der Ernährungssicherung, einer klimaneutralen Produktion und dem Erhalt der Biodiversität. Das Projekt wird die Grundlage für ein regelmäßiges Monitoring der deutschen BE, einen umfassenden Überblick und Einblicke in wichtige Aspekte, einschließlich der Haupttreiber und relevanten Veränderungsprozesse, weiterentwickeln
Die BE wird als Chance gesehen, das Zeitalter fossiler Ressourcen und Technologien zu überwinden, Gesundheit und Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung zu fördern und eine nachhaltige Versorgung mit Energie, Wasser und Rohstoffen zu sichern und dabei Böden, Klima und Umwelt zu schonen. Sie wird als gesellschaftlicher Übergangsprozess hin zu einer nachhaltigen, biobasierten und naturnahen Wirtschaft verstanden. Die zu erwartende Gesamttransformation von fossilen zu erneuerbaren Ressourcen ist ein schrittweiser, langfristiger Prozess. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten und Synergien, aber auch Zielkonflikte. Daher werden verlässliche Kenntnisse über Trends, Auswirkungen und kausale Zusammenhänge des gesamten Transformationsprozesses vom fossilen Zeitalter bis zum BE benötigt.
Technologische Fortschritte und politische Förderung haben in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch weltweit zu einer deutlichen Ausweitung und Intensivierung der Nutzung biobasierter Ressourcen geführt. Es zeigen sich widersprüchliche und problematische Wirkungen und Wechselwirkungen, wobei sowohl erwünschte als auch unerwünschte Wirkungen auftreten. Die Ausweitung und Intensivierung der Nutzung biobasierter Ressourcen beeinflusst lebenserhaltende Funktionen von der lokalen bis zur globalen Ebene in Bezug auf fruchtbares Land, Klimaeffekte, Biodiversität, Wasser und Haushalt sowie Wirtschaftlichkeit, Einkommenschancen und Ernährungssicherheit. Ähnlich wie die Volkswirtschaften insgesamt werden auch biobasierte Wertschöpfungsketten zunehmend globalisiert. Nationale Strategien zur Förderung der Nutzung biobasierter Ressourcen können deutliche Auswirkungen auf Landnutzung, Umwelt und Einkommen in anderen Ländern haben. Die zunehmende Nutzung biotischer Ressourcen erfordert eine Erweiterung des Wissens über globale Stoffströme. Dazu bedarf es einer breiten Datenbasis und des Verständnisses der systemischen Zusammenhänge zwischen Ressourcenverbrauch und Ressourcenverfügbarkeit.
Vor diesem Hintergrund zielt SYMOBIO 2.0 darauf ab, das Monitoring und die Modellierung der deutschen BE fortzusetzen, zu stärken und auszuweiten, die Beteiligung der Interessengruppen am Monitoringprozess zu fördern und die Öffentlichkeitsarbeit und das Verständnis für die Leistung, Chancen und Risiken des BE-Übergangs in Deutschland zu verbessern. Dazu gehören im Allgemeinen folgende Ziele:
- Fortfahren mit der Aktualisierung von Indikatoren wie Fußabdrücke, die in SYMOBIO 1.0 gesammelt wurden
- Konsolidierung der Datenbasis und Stärkung der Modellierung
- Erweiterung des Monitorings um Überlegungen und Indikatoren zu Biodiversität, Wasser und Klimawandel
- Förderung der Beteiligung von Interessengruppen durch Workshops sowie gezielte Kommunikation mit verwandten Forschungsbereichen
- Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit durch ein interaktives Web-Tool, einen Pilotbericht und Kurzdossiers.
Im Besonderen werden am Department BEN in der Arbeitsgruppe SABE folgende Ziele bearbeitet:
WP 7.1: Stakeholder-Partizipation:
- Fortführung und Weiterentwicklung der Stakeholder-Partizipation am BE-Monitoring in Form von Workshops und Umfragen um
a) gesellschaftliche Perspektiven auf die sich entwickelnde deutsche BE,
b) Diskussionen über die Risiken und Chancen der deutschen BE und
c) Überlegungen zum sich entwickelnden BE-Monitoring
zu erfassen. - Damit sollen eine Vergleichbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse über die Jahre erreicht, die Methoden optimiert und die Ergebnisse besser interpretiert und kommuniziert sowie der gesellschaftliche Diskurs und die Meinungsbildung zur Bioökonomie unterstützt werden.
WP 7.2: Verknüpfung zu verwandten Monitoringsystemen
- Erfassung der Indikatorensets von verwandten Monitoringsystemen mit SYMOBIO vergleichen um Überschneidungen und Unterschiede identifizieren zu können
- Indikatorensets werden kategorisiert und in einer Online-Link-Map visualisiert
- Harmonisierungspotential zum EU-Bioökonomie-Monitoring
- Identifikation möglicher Verbindungen
Zuwendungsgeber:
PTJ (Projektträger Jülich Forschungszentrum Jülich GmbH), BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Projektlaufzeit:
01/2022 − 12/2024
Projektleitung:
Prof.-Dr.-Ing. Daniela Thrän
Tel.: +49 341 2434 435
Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung − UFZ
Projektpartner:
- Universität Kassel,Center for Environmental Systems Research (CESR), Sustainable Resource Futures (SURF) Global and Regional Dynamics (GRID), Grassland Science and Renewable Plant Resources (GNR)
Prof. Stefan Bringezu (Koord.), Prof. Rüdiger Schaldach, Prof. Michael Wachendorf
- Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
Prof. Daniela Thrän, Stefan Majer
- Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS)
Dr. Christian Lutz Martin Distelkamp
- Öko-Institut
Dr. Klaus Hennenberg
- Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Research Group Macroecology & Society
Dr. Carsten Meyer
- GRAS Global Risk Assessment Services GmbH (mit Meo Carbon Solutions)
Dr. Jan Henke
- IFEU – Institut für Energie- und Umweltforschung
Horst Fehrenbach
- Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Competence Centre for Emerging Technologies
Dr. Sven Wydra