Foto: Albert Vliegenthart

Spätsommer-Würfel-Dickkopffalter

Pyrgus cirsii (RAMBUR, 1840)


Merkmale

Falter: Unterschied zu übrigen Pyrgus-Arten: Flügelunterseiten rötlich braun, weiße Flecken auf HInterflügeloberseite beinahe ebenso deutlich und hell wie auf Vorderflügeln. Die Fühlerkolbenspitzen sind hell orangerot, selten etwas dunkler (bräunlichrot).
Eine sichere Bestimmung ist nur durch Spezialisten möglich (Genitalpräparation).

Raupe: graugrün.

Ei: typisches, halbkugelförmiges Ei vom "Pyrgus Typ" mit deutlichen Längsrippen.


Lebensraum/Lebensweise

Extrem trocken-warme und lückige, fast immer beweidete Magerrasen mit Massenbeständen der Wirtspflanzen. Nur noch wenige aktuellere Nachweise in Deutschland, v.a. aus Bayern und der Schwäbischen Alb.

Nektarpflanzen: Zahlreich, z. b. Wiesen-Flockenblume, Dost, Tauben-Skabiose, Hornklee
Raupenwirtspflanzen: Kriechendes Fingerkraut

Raupe lebt wie auch die anderen Pyrgus-Arten in zusammengezogenen Blättern der Fraßpflanzen. Einzige heimische Pyrgus-Art, die als fertig entwickeltes Räupchen in der Eischale überwintert.


Nachweis

1.) Falter

2.) Suche nach Eiern oder Raupen (Blatttüten). Nur Eier, die überwintern und aus denen erst im Frühjahr die Jungraupe schlüpft, sind solche von P. cirsii.


Phänogramm

Das Phänogramm zeigt die verschiedenen Entwicklungsstadien der Tagfalter vom Ei über Raupe und Puppe bis zum Falter im Jahresverlauf.

Stadium Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Ei                                                
Raupe                                                
Puppe                                                
Falter                                                

Pyrgus cirsii
Bestimmungsmerkmale für Pyrgus cirsii, Foto: Ernst Brockmann

Bestimmungstipps:

Vorderflügeloberseite: Grundfarbe heller (der Braunton "wärmer", die Flecke der Hinterflügel scharf und gelblich, dadurch "bunter" als die anderen Pyrgus-Arten), Zellfleck groß und viereckig, über dem ersten (inneren) Diskoidalfleck fast stets ein zweiter, punktförmiger Fleck, die beiden Mittelflecke verschmolzen (nur selten auf beiden oder einer Seite getrennt) und eine mehr oder weniger s-förmige Figur bildend (s. Abbildung) (kommt nicht so konstant aber auch bei anderen Arten vor). Hinterflügelunterseite bräunlich oder rötlich (selten aber auch grünlich - an kühleren Standorten? - entspr. dem P. alveus-Komplex!) und infolge der andersfarbigen Adern ausgesprochen bunt wirkend.



Alle Angaben aus:

Josef Settele, Roland Steiner, Rolf Reinhardt, Reinart Feldmann, Gabriel Hermann (2009): Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. Stuttgart, Ulmer Verlag

und

Ernst Brockmann: Bestimmungsschlüssel für die deutschen, nicht-alpinen Pyrgus-Arten (Lep.: Hesperiidae)


Für weitere Fotos und ergänzende Beschreibungen besuchen Sie bitte die folgenden Homepages.
www.schmetterling-raupe.de/art/cirsii
http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Pyrgus_Cirsii