Transekt-Zählung
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Transekt besteht aus mehreren Abschnitten von je 50 m Länge
- Gezählt werden alle Tagfalter links und rechts des Weges sowie davor und darüber
- Für 50 m nimmt man sich ca. 5 Minuten Zeit
- Gezählt wird von April bis September einmal pro Woche zwischen 10 und 17 Uhr
- Keine Zählung bei Temperaturen unter 13°C bzw. unter 17°C bei stärkerer Bewölkung (40-80%)
- Die Windstärke darf maximal 4 betragen
- Auch Begehungen, bei denen das Wetter geeignet war, aber keine Falter beobachtet wurden, sind zu notieren (Nullbegehung!).
Ausführliche Informationen
Ein Transekt ist ein nach bestimmten Kriterien festgelegter Abschnitt aus der Landschaft entlang einer geraden Linie. In unserem Projekt hat es eine Gesamtlänge von etwa 0,5 bis 1,5 km und wird in 50 m-Abschnitte unterteilt.
Für die Zählung wird das Transekt in einem langsamen und gleichmäßigen Tempo abgeschritten und alle Schmetterlinge registriert, die bis etwa 2,5 m rechts und links des Weges sowie 5 m davor und darüber zu sehen sind. (Dieser gedachte "Kartier-Korridor" von 5x5x5 m ist einzuhalten, damit die Daten mit denen anderer Transekte verglichen werden können.) Für 50 m nimmt man sich ca. 5 Minuten Zeit. (Unterbrechungen sind hierbei nicht mitgerechnet. Zum Vergleich: das Wandertempo von 6 km/h ist zehnmal so schnell.)
Die Begehungen finden von April bis Ende September wöchentlich zwischen 10 und 17 Uhr statt. Sollten einzelne Termine ausfallen, weil z.B. in einer Woche das Wetter nicht geeignet ist oder wegen Krankheit, Urlaub oder ähnlichem, so hat das in der Regel keine negative Wirkung auf die Auswertung. Es ist dennoch sinnvoll, eine andere Person "anzulernen", die einen vertreten kann.
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen finden keine Erfassungen statt. Dazu zählen Temperaturen unter 13°C bzw. bei stärkerer Bewölkung (40%-80%) unter 17°C. Außerdem darf die Windstärke maximal 4 (entspricht 20 km/h) betragen (kleine Äste bewegen sich, Papier und Laub wird aufgewirbelt). Auch ist darauf zu achten, dass es bei heißem Wetter vorkommen kann, dass die Falter eine sogenannte "Hitzeflucht" zeigen, d.h. sie verstecken sich in der Vegetation oder ziehen sich in schattige Bereiche zurück.
Im Erfassungsbogen werden Datum, Uhrzeit, Temperatur, Bewölkung, Windstärke und die beobachteten Falter registriert. Beobachtungen außerhalb des Kartier-Korridors können in einer mit einem "+" markierten Zusatzspalte auf dem Erfassungsbogen registriert werden.
Zwischen ähnlichen Arten, die häufig angetroffen werden - z.B. Kleiner Kohlweißling und Grünaderweißling - braucht nicht unbedingt unterschieden zu werden. Hier ist es sinnvoll, nur den Arten-Komplex anzugeben (Pieris rapae napi in unserem Beispiel). Arten, die im Freiland so gut wie gar nicht unterschieden unterschieden werden können (z.B. Leptidea sinapis/reali, bestimmte Pyrgus- und Bläulings-Arten), sollten von vornherein nur als Komplex angesprochen werden, wenn man auf die Entnahme von Belegexemplaren verzichten will (Fanggenehmigung!).
Um die Merkmale von Faltern zu prüfen, die nicht gleich erkannt werden, eignet sich ein kleines Fernglas. Fragliche Exemplare sollten auch fotografiert (Ober- und Unterseite!) oder mit einem Kescher gefangen werden. Experten können dann weiterhelfen.
Empfohlen wird ein freilandtaugliches Bestimmungsbuch und, wenn gekeschert wird (hierzu ist eine Fanggenehmigung erforderlich!), eine Becherlupe mit einem Schaumstoff-Pfropfen, um die Tiere fixieren und anschauen zu können.
Gute Literatur gibt Hinweise auf den Lebensraum, die Flugzeit und die Verbreitung einer Art, sowie auf Verwechslungsgefahren, so dass man schnell erkennt, ob ein Bestimmungsergebnis plausibel ist oder nicht.