Projektbeschreibung


Das Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD) - Volkszählung für Schmetterlinge

Bereits seit 1976 sammeln Schmetterlingsfreunde und Naturbegeisterte Beobachtungsdaten zu den Tagfaltern Großbritanniens. Das regelmäßige Erfassen von Tagfaltern entlang festgelegter Strecken wurde standardisiert und in andere Länder übertragen. Aktuell (Stand Oktober 2013) werden in 17 europäischen Ländern Tagfalter nach dieser Methode erfasst. Im Jahr 2001 startete ein Monitoring im Bundesland Nordrhein-Westfalen (organisiert durch den NABU NRW) und im Frühjahr 2005 wurde die systematische Erfassung der Tagfalter auf ganz Deutschland ausgedehnt. Durch die einheitliche Methodik ist es möglich, die Trends der Bestandsentwicklung von Faltern in verschiedenen Ländern zu vergleichen und darüber hinaus auch länderübergreifende Auswertungen vorzunehmen.


Die Initiative für den Start des Tagfalter-Monitoring Deutschland ging vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ aus, das in enger Kooperation mit der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz e.V. (GfS) die bundesweite Koordination übernommen hat. Ziel ist es, mehr über die Situation der Tagfalter in Deutschland zu erfahren. Welche Arten werden seltener, welche breiten sich aus und welche Aussagen lassen diese Trends für die Biodiversität insgesamt zu?


Durch die kontinuierliche Mitarbeit der vielen Freiwilligen entstehen Datensätze, mit denen die Situation zahlreicher Arten erstmals fundiert beurteilt werden kann und es ergeben sich neue Erkenntnisse über deren Biologie. Da Insektenpopulationen natürlicherweise starken jährlichen Schwankungen unterliegen, können statistisch abgesicherte Aussagen zur Bestandsentwicklung erst nach einer Reihe von Jahren getroffen werden. Entsprechende Langzeitstudien gibt es nur wenige, da sie anspruchsvoll in der Organisation und der Finanzierung sind. Die Einbindung vieler engagierter Laien macht den Erfolg des TMD aus.

Im Gelände
Foto: André Künzelmann, UFZ