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Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaftliche Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen

Carolin von Hagen - UFZ, Dr. M. Reese

Die Windenergie steht vor einem Recycling-Problem: Denn die Rotorblätter, welche aus glasfaser-verstärktem (GFK) oder carbonfaserverstärktem (CFK) Kunststoff bestehen, lassen sich kaum bzw. nur schwer recyceln. Auch wenn die restlichen Bestandteile einer Anlage (wie bspw. das Betonfundament oder Stahlrohrtürme) heutzutage bereits gut verwertet werden können, fallen Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2025 jährlich circa 25.000 Tonnen allein an Rotorblattabfall an. Tendenz: Steigend.
In Zeiten, in denen die Klimakrise deutlich voranschreitet und die damit einhergehenden Auswir    kungen immer präsenter werden, setzt die Bundesregierung stark auf den Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere von Windenergie. Doch damit die Windenergie eine zu 100 % nachhaltige Alternative im Vergleich zur konventionellen Energiegewinnung werden kann, gilt es zu untersuchen, ob bzw. welche Handlungsoptionen bestehen, die Recyclingrate der Rotorblätter zukünftig zu verbessern.
Dieser Frage soll im Rahmen dieses Dissertationsprojektes nachgegangen werden. Dabei muss insbesondere zwischen den bereits errichteten Bestandsanlagen sowie Neuanlagen unterschieden werden. Hintergrund für diese Unterscheidung ist der Umstand, dass die Handlungsmöglichkeiten für Bestandsanlagen denknotwendigerweise eingeschränkt sind, da bspw. Einwirkungen auf das verwendete Material nicht mehr möglich sind. Demgegenüber bestehen für Neuanlagen grundsätzlich weite Handlungsräume. Im Zentrum der Forschungsarbeit soll daher die Frage stehen, wie in Zukunft das Ziel erreicht werden kann, bereits bei der Herstellung von Rotorblättern die spätere Recyclingfähigkeit hinreichend zu berücksichtigen.