Meere - Herausforderungen und Empfehlungen

Meer

Unsere Ozeane bedecken sieben Zehntel der Erde und beherbergen als komplexer dreidimensionaler Raum die vielfältigsten und komplexesten Ökosysteme unserer Erde. Sie liefern wesentliche Leistungen für uns Menschen und den Planeten. Fische und Meeresfrüchte sind wichtige Nahrungsquellen, zudem verbinden Ozeane Länder und ermöglichen Handelsrouten, bieten Erholungsmöglichkeiten und sind eine Quelle von Ressourcen aus Offshore-Windparks und Tiefseebergbau. Sie erzeugen die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs und sind essentiell für Klimaregulierung und die Pufferung von Klimawandelauswirkungen. Die Übernutzung und steigende Verschmutzung, ebenso wie die Zunahme des CO2 Gehalts stellen gravierende Gefahren für den Erhalt der Ozeane und die nachhaltige Nutzung der von ihnen erbrachten Güter und Leistungen. Die Folgen einer verringerten marinen Biodiversität sind aufgrund der engen Verflechtung von Meeres- und Küstenbiodiversität sehr weitreichend. Derzeitige politische Maßnahmen adressieren die Ursachen dieser Zerstörung nur unzureichend und der Klimawandel trägt zur weiteren Verschlimmerung der Lage bei.  

Maßnahmen zur Anpassung an die Klimawandelfolgen müssen die Kriterien ‚ganzheitlich, sektorübergreifend und vorbeugend‘ erfüllen. Bezüglich der Regulierung sowohl der übermäßigen Nutzung der Ressourcen der Ozeane als auch der Verschmutzungen, empfehlen die Assessments, nachhaltige Fischereimethoden zu stärken und Marktmechanismen sowie Subventionen zu beseitigen, die zu einer Überfischung führen. Außerdem soll der Abfluss von Dünger aus der Landwirtschaft minimiert und das Abwassermanagement verbessert sowie die Produktion und Verbreitung von gefährlichen Substanzen und Plastik verringert werden. Eine Konsolidierung der Governance der Meere wird in den Assessments nur implizit in Form von Management Empfehlungen adressiert. Allerdings wird ein Mindestmaß an Regelwerk gefordert, um die Ozeane als „global common“ zu regulieren, indem Zugangsbedingungen sowie Schutzmaßnahmen festgelegt werden. Auf lokaler und bis zur regionalen Ebene wird marine Raumordnung als Instrument zum Ausgleich und zur Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele und zur Bewältigung von Nutzungskonflikten angesehen.