Hintergrund – Warum transformativer Wandel notwendig ist um globale Gemeingüter zu schützen

Industrie Internationale Assessments – allen voran der globale Bericht des Weltbiodiversitätsrats IPBES - kommen zu dem Schluss, dass die Dekade bis 2030 entscheiden wird, ob es global gelingt sowohl den menschgemachten Klimawandel, als auch die hohen globalen Verlustraten an Biodiversität entscheidend zu bremsen, um so eine Rückkehr in sichere planetare Grenzen zu ermöglichen.

Erforderlich hierfür, so das globale IPBES Assessment, ist transformativer gesellschaftlicher Wandel hin zu einer nachhaltigen Nutzung der Naturressourcen als elementarer Teilbereich nachhaltigen Wirtschaftens.
Die Implikationen dieser Forderungen für die Regelung von Schutz und Nutzung der genannten globalen Güter wurden bisher jedoch kaum konkret herausgearbeitet, dies gilt auch für die Entwicklungszusammenarbeit. Auch wenn fast alle Assessments tiefgreifenden, also transformativen Wandel fordern, besteht keine Einigung wie dieser erreicht oder befördert werden kann und was genau im Unterschied zur Entwicklungsförderung bisher anders gemacht werden müsste. Da globale Gemeingüter nur im globalen Kontext erfolgreich geschützt werden können, folgt auch ein Bedarf für eine Neuausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Biodiversität und Ökosystemerhalt bzw. -wiederherstellung.

Diese Lücke möchte das Projekt schließen. Dazu sollen zunächst die Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen internationaler Studien zusammengefasst und interpretiert werden, um dann auch anhand von Projektbeispielen herauszuarbeiten, was daraus für einen zukunftsfähigen Umgang mit den genannten globalen Gütern folgt.

Eine der Herausforderungen besteht darin, zu identifizieren welche Veränderungen in welchen gesellschaftlichen Subsystemen erforderlich sind, um transformativen Wandel für den Erhalt von Biodiversität und funktionsfähigen Ökosystemen zu befördern. Des Weiteren gilt es zu analysieren, wie dieser Wandel im Wechselspiel nationaler und internationaler politischer Rahmensetzung und Projektarbeit befördert werden könnte. Diese Analyse identifiziert Implikationen und erste Empfehlungen für Mainstreaming in nationale Politiken, und die Rolle internationaler Abkommen. Im Dialog mit Entwicklungsexpert*innen (z.B. aus dem Deutschen Institut für Entwicklung, der GIZ, der KfW und dem ZMT) werden abschließend Empfehlungen für die deutsche und die internationale Entwicklungszusammenarbeit abgeleitet.