Deutscher Geothermiekongress 2021 in Essen
(30.11.2021 - 02.12.2021)


Im Zeitraum vom 30.11.2021 bis zum 02.12.2021 fand der Deutsche Geothermiekongress 2021 statt. Coronabedingt musste die Veranstaltung wie schon im Vorjahr leider kurzfristig digital abgehalten werden. Nichtsdestotrotz war es durch die virtuellen Meetings möglich, Workshops und Fachvorträge durchzuführen. 170 Fachvorträge und Präsentationen wurden auf dem Kongress eingereicht. Die Mitarbeiter des Projekts EASyQuart beteiligten sich mit mehreren Vorträgen, insbesondere in Form eines Workshops, am Kongress.

Am 30.11.2021 wurde ein Workshop zum Thema "Status FE-Projekt EASyQuart" angeboten. Mit drei Vorträgen zu Forschungsinhalten des Projekts sowie einleitenden Worten der Projektkoordinatoring Frau Prof. Anke Bucher und einem passenden Vortrag durch den Projektträger Jülich in Person von Dr. Hendrik Wust wurden den Teilnehmern projektbezogene Themen nahegebracht. Konkret gliederte sich der Workshop in:

  • Einleitung (Prof. Anke Bucher): Einleitende Worte zum FE-Projekt EASyQuart und Workshop. Dabei standen vor allem numerische Simulationen der Prozesse im Untergrund als auch der Haustechnik und deren Kopplung miteinander, innovative Erkundungs- und Monitoringstrategien als Grundlage für die Simulationen und die 3D-Visualisierung vorhandener Projektdaten im Vordergrund.
  • "Klimaneutraler Gebäudebestand 2045 – Innovative Vorhaben für einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand" (Dr. Hendrik Wust): Betonung des Forschungsbedarfes für einen klimaneutralen Gebäudebestand für die Zukunft und Möglichkeiten und Aussichten zur Umsetzung des Vorhabens.
  • "Wie (un)sicher sind Untergrundsimulationen?" (Simon Richter, Jakob Randow): Diskussion um die Sicherheit bzw. Unsicherheit von Untergrundsimulationen. Der Zuhörer soll sensibilisiert werden, numerische Simulationsergebnisse korrekt einzuordnen und zu interpretieren. Es gibt zahlreiche Unsicherheiten im Untergrund, welche bei der Durchführung von Simulationen oder zumindest bei deren Auswertung berücksichtigt werden müssen.
  • "DIe Last mit den Lastfällen" (Paul Satke): Vorstellung der thermischen Modellierung eines geothermisch versorgten Quartiert, dessen Gebäude an ein kaltes Nahwärmenetz angeschlossen sind. Das Modell soll dazu dienen, den thermischen Energiebedarf von Gebäuden anhand zu generieren. Grundlegend dafür ist das jeweilige Lastprofil, welches je nach Datenlage stark verallgemeinert oder sehr detalliert berücksichtigt werden kann, was einen Einfluss auf die Güte der Modellierung der Realität hat.
  • "Erkundung oder Literaturwerte" (Nele Hastreiter): Diskussion um die Nutzung von Literaturwerten gegenüber der praktischen Erkundung. Im Mittelpunkt standen die Genaugikeit und Qualität der literarischen Parameter und die Chancen und Grenzen der Erkundung. Letztlich muss der Nutzer eine Abwägung beider Methoden nutzen und gewissen Vereinfachungen in Kauf nehmen, um den geologischen Untergrund ausreichend präzise beschreiben zu können.

Am 01.12.2021 wurde weiterhin ein Vortrag mit dem Titel "Modellierung der Nutzung oberflächennaher Geothermie auf Quartiersebene – Eine Fallstudie in Berlin" von Jakob Randow gehalten. Hier wurden die Ergebnisse einer Vergleichsrechnung der numerischen Simulationsprogramme FEFLOW und OpenGeoSys präsentiert. Grundlegend lässt sich zusammenfassen, dass die open-source-Software OpenGeoSys, welche vom Projektpartner UFZ in Leipzig entwickelt wird, eine valide Alternative zur etablierten Software FEFLOW darstellt. Eine Langfassung wurde beim Tagungsband eingereicht und eine Veröffentlichung eines Papers ist vorgesehen.