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UFZ-Newsletter Juli 2014

2 UFZ­Newsletter | Juli 2014 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ ihre Mobilität stark ein. Selbst bei einer typischen Besiedlungsdichte von hundert Millionen Bakterien pro Gramm Boden ergeben sich dadurch für sie unüberwindli­ che Distanzen in Richtung Schadstoffnah­ rung. Es sei denn, ihnen ist zum Beispiel ein unterirdisches Netzwerk wie das der Pilze behilflich: „Wir haben herausgefunden, dass Bakterien ein Pilzgeflecht so nutzen können wie wir Menschen die Autobahn“, sagt Wick. Aber nicht nur Bakterien können das tun, auch Nährstoffe, Wasser und selbst Schadstoffe werden darüber transportiert. Bei der praktischen Bodensanierung wurde dieser logistische Effekt bisher oft überse­ hen. Kein Wunder, Pilzgeflechte zählen zwar mit zum Teil mehreren Hektar Ausdehnung zu den größten Lebewesen der Erde, aber Die Sache mit den Pilzen lässt Dr. Lukas Wick nicht mehr los: Er steht in einem der vielen Labore des UFZ, hat eine ganze Reihe von Petrischalen vor sich und nimmt eine nach der anderen in die Hand. „Was Sie hier sehen“, erklärt er, „ist ein Pilzgeflecht. Wir erforschen, wie wir seine anatomischen Merkmale und seine Lebensweise ganz gezielt für unsere Zwecke nutzbar machen können.“ Zum Beispiel für den Abbau von Schadstoffen im Boden. Der funktioniert oft schlecht, weil viele Bakterien zwar Schad­ stoffe als Nahrungsquelle nutzen, sie jedoch nicht erreichen können. Kleinste Bodenpar­ tikel und luftgefüllte Poren, Wassermangel oder auch die Notwendigkeit, sich vor größeren Fressfeinden in kleinen Boden­ poren in Sicherheit zu bringen, schränken auch zu den unbekanntesten: Bisher sind gerade knapp 100.000 von geschätzten 1,5 Millionen Pilzarten überhaupt beschrieben, und von ihren Eigenschaften und Fähigkei­ ten weiß man oft nur sehr wenig. eins aus 16 Das Beispiel mit den Pilzgeflechten illustriert sehr gut, womit sich Lukas Wick und sein Team in den nächsten Jahren befassen werden: im integrierten Projekt „Umwelt­ verhalten von Chemikalien“ – eines von 16 integrierten Projekten im UFZ­Forschungs­ programm „Terrestrische Umwelt“ – erfor­ schen Chemiker, Mikrobiologen, Ökologen, Physiker, Mathematiker und ingenieure gemeinsam, was Ökosysteme leistungs­ fähig und robust macht, um Chemikalien Exzellenz des Einzelnen ist wichtig, aber sie ist nicht alles. Das gilt für Musiker in einem großen Orchester ebenso wie für Wissenschaftler, die komplexe Umwelt- probleme lösen wollen: Erfolgreich sind sie nur gemeinsam. Das UFZ-Forschungs- programm „Terrestrische Umwelt“ baut auf diesem integrierenden Ansatz auf und ist derzeit eines der ambitioniertesten Vorhaben in der Umweltforschung. exZelleNT SeIN, reIchT NIchT Mehr

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