Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

UFZ-Newsletter Februar 2014

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ UFZ-Newsletter | Februar 2014 7 UFZ-Ansprechpartner: Dr. Werner Brack leiter Dept. Wirkungsorientierte analytik e-mail: werner.brack@ufz.de chemische Belastungen in Kombination mit solchen Stressfaktoren für die Fluss- bewohner? Diese Frage ist auch für andere Gewässer im Süden Europas interessant. Und sie wird im Zuge des Klimawandels immer wichtiger. Blick in die Zukunft „Wir wollen in diesem Projekt nicht nur Lösungen für die heute schon bestehenden Probleme finden“, betont Werner Brack. SOLUTIONS soll vielmehr auch eine Art Frühwarnsystem liefern, das rechtzeitig auf neue Schwierigkeiten hinweist. Es gibt schließlich eine ganze Reihe von abseh- baren Entwicklungen, die künftig das Chemi- kalienspektrum in den Gewässern verän- dern könnten. Wenn zum Beispiel auf immer mehr europäischen Äckern Energiepflanzen statt Nahrungsmitteln wachsen, könnte das auch den Einsatz von Pestiziden beeinflus- sen. Und wenn die Menschen in Europa im Zuge des Demografischen Wandels immer älter werden, dürften sie auch mehr Medi- kamente brauchen, deren Rückstände über das Abwasser in den Kläranlagen landen. „Wir wollen herausfinden, wie man solche neuen Herausforderungen meistern kann“, sagt Werner Brack. Am besten, bevor die ersten gravierenden Schäden auftreten. Denn auch in dieser Hinsicht sind die Gewässer-Schützer in der gleichen Situation wie die Kriminalisten: Einen Fall im Nach- hinein aufzuklären, ist zwar durchaus ein beachtlicher Erfolg. Die Tat zu verhindern ist aber noch besser. Kerstin Viering Die Donau ist nach der wolga das zweitgrößte europäische Fließgewässer und ein faszinierendes Ökosystem. Vom Menschen wird sie intensiv genutzt: Sie dient als Urlaubsparadies, als Fischerei- gewässer und als Trinkwasserreservoir für zehn Millionen Menschen aus zehn Anrainerstaaten. Aber sie dient auch der Entsorgung von Abwässern aus den anliegenden Kommunen, der Landwirt- schaft und der Industrie. Daher ist die Donau auch einer der sechs Flüsse, die im Mittelpunkt des EU-Projekts SOLUTIONS stehen. (Foto: André Künzelmann, UFZ) EU-PROJEKT SOLUTIONS Der Umweltchemiker Dr. Werner Brack koordiniert nach MODELKEY (2005- 2010) mit dem Projekt SOLUTIONS nun sein zweites großes EU-Projekt. SOLU- TIONS vereinigt 39 Partner aus 14 eu- ropäischen Ländern sowie China, Bra- silien und Australien. Es wird bis zum Jahr 2018 mit insgesamt 12 Millionen Euro von der Europäischen Union geför- dert. Ziel ist es, Werkzeuge und Modelle zu entwickeln, um den Chemikalien- cocktail in Gewässern hinsichtlich sei- nes Risikos zu bewerten. SOLUTIONS entwickelt Methoden, um vorrangig zu behandelnde Stoffe zu erkennen, und schlägt Lösungen zu deren Verminde- rung vor. Im Projekt wird die komplexe Mischung der in der Vergangenheit eingetragenen Schadstoffe, die unsere Gewässerqualität noch immer beein- trächtigen, genauso betrachtet, wie die große Zahl aktuell genutzter Pestizide, Medikamente, Körperpflegemittel und Industriechemikalien. Mögliche zukünf- tige Entwicklungen der Schadstoffbe- lastung werden über Szenarien in die Lösungsvorschläge einbezogen. www.solutions-project.eu Film: www.youtube.com/UFZde

Übersicht