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UFZ-Newsletter Februar 2014

4 UFZ-Newsletter | Februar 2014 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ von SOLUTIONS geliefert. Ebenfalls ein EU-Projekt, in dessen Rahmen Wissen- schaftler aus 13 Ländern an sogenannten biologischen Wirkungstests getüftelt haben. Mit solchen Verfahren kann man im Labor überprüfen, wie sich der Chemikaliencock- tail aus einem Fluss auf ganze Lebewesen oder einzelne Zellen auswirkt. „Dazu setzt man zum Beispiel Algen, Fischembryonen oder Wasserflöhe in eine Wasserprobe und schaut, was passiert“, erläutert Werner Brack das Grundprinzip dieser Tests. Passie- ren kann alles Mögliche – von eher subtilen Veränderungen im Stoffwechsel bis hin zum Tod der Organismen. Ein Rückgang der Foto- syntheserate bei den Algen ist zum Beispiel kein gutes Zeichen. Das Gleiche gilt, wenn sich Wasserflöhe nicht mehr fortpflanzen oder kaum noch bewegen. UFZ-Mitarbeiter am besten lösen, wenn man die ganze Fahndung anders gestaltet. Statt einzelnen Stoffen nachzujagen, sollte man sich lieber auf die Wirkungen konzentrieren. Dabei gilt es zunächst einmal herauszufin- den, ob das Wasser aus einem bestimmten Fluss die darin lebenden Organismen schä- digt. Wenn das der Fall ist, kann man dann im zweiten Schritt die dafür verantwort- lichen Substanzen ermitteln. Mit diesem Ansatz lassen sich auch neu auftauchende Chemikalien dingfest machen. Oder solche, mit denen im jeweiligen Gebiet niemand gerechnet hatte und die bei den Routine- überwachungen nicht gefunden wurden. auf der spur der schäden Die nötigen Methoden für diesen neuen Ermittlungsansatz hat das Vorläuferprojekt Der Umwelttoxikologe Dr. Tobias Schulze nutzt an Bord des Forschungsschiffes ein am UFZ entwickeltes Probenahme-gerät. Es dient dazu, die gelösten Bestandteile aus dem wasser für eine spätere chemische und ökotoxikologische Analyse zu extrahieren – und erspart damit den aufwendigen Transport von großvolumigen wasserbehältern nach Deutschland. Zunächst wird das wasser mithilfe einer Durchlaufzentrifuge von seinen Schwebstoffen befreit. Danach werden die im wasser gelösten organischen Schadstoffe auf speziellen Polymeren gebunden, die sich in Kartuschen aus Edelstahl befinden. Ist eine der Kar- tuschen voll, wird sie gewechselt, entsprechend gekennzeichnet und bis zur Analyse im Heimatlabor deponiert. (Foto: André Künzelmann, UFZ) Schwieriger ist die Interpretation, wenn sich die Biomoleküle in den Organismen verändern. Dann ist vielleicht die Palette an Enzymen, Fettsäuren oder Zuckern in ihrem Körper nicht mehr die gleiche. Aber ist das ein Schaden? Diese Frage können die Forscher nur nach weitergehenden Unter- suchungen beantworten. Trotzdem wird der Blick auf diese Stoffwechselprodukte in der Ökotoxikologie immer beliebter. Denn der klassische Algen-Test zeigt eben nur, ob die Zellvermehrung gehemmt ist oder nicht. Alle anderen Wirkungen bleiben ihm verborgen. Mit den neuen Verfahren kann man dagegen erst einmal ganz unspezifisch und ohne klaren Anfangsverdacht nach den verschie- densten möglichen Effekten suchen. Es gibt aber auch Tests, die ganz gezielt Stoffgruppen mit bestimmten Wirkungen ins

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