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UFZ-Newsletter Februar 2014

2 UFZ-Newsletter | Februar 2014 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ einen Riegel vorschieben? Solche Fragen soll ein internationales Projekt namens SOLUTIONS beantworten, an dem neben dem UFZ 38 weitere Forschungseinrich- tungen beteiligt sind. Die gemeinsame Aufgabe der Projektmitarbeiter ist allerdings nicht die Kriminalitätsbekämpfung, sondern der Gewässerschutz. ein Cocktail mit Nebenwirkungen Der erfordert nämlich durchaus kriminalis- tischen Spürsinn. Die Frage etwa, ob ein Fluss chemisch gesehen in einem guten Zustand ist, lässt sich keineswegs leicht beantworten. Umweltchemiker kennen zwar eine ganze Reihe von Schwermetallen, Pestiziden oder Industriechemikalien, die in Gewässern ökologische Schäden anrichten. Manche dieser Substanzen hemmen die Fo- tosynthese von Algen, andere die Fortpflan- zung von Wassertieren. Und etliche können auch für den Menschen gesundheitsschäd- lich sein. Doch neben den bekannten Verdächtigen treibt auch eine ganze Reihe Angesichts einer solchen Datenlage würde jeder Kriminalist die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Da zeigt ein Blick auf die Fahndungsliste jede Menge ehemaliger Milieugrößen, die sich längst aus dem Geschäft zurückgezogen haben. Dafür fehlen aber die Namen ihrer derzeit aktiven Nachfolger. Ganz zu schweigen von all den neuen Tätergruppen, von deren Unwesen noch vor ein paar Jahren niemand etwas ahnen konnte. Zu leicht geraten die Ermittler da auf falsche Spuren, während ihnen die tatsächlichen Täter durch die Lappen gehen. Umweltchemiker Dr. Werner Brack will sich mit dieser frustrierenden Situation aller- dings nicht abfinden. Er und seine Kollegen tragen nicht nur aktuelle Informationen über Verdächtige und deren Aktivitäten zusam- men. Darüber hinaus versuchen sie auch, einen Blick in die Zukunft zu werfen: Welche Kartelle werden in den nächsten Jahren die Szene beherrschen? Wo werden sie zuschla- gen, was genau werden sie anrichten? Und kann man dem vielleicht schon im Vorfeld von weiteren Übeltätern ihr Unwesen – unerkannt und im Verborgenen. „Sämtliche Chemikalien in den Flüssen zu überwachen, kann aber auch nicht die Lö- sung sein“, betont Werner Brack. Dafür ist der Kreis der Verdächtigen einfach zu groß. Insgesamt sind derzeit rund 70 Millionen Chemikalien bekannt. Ungefähr 30.000 da- von kommen in Alltagsprodukten vor, noch viel mehr sind in der Industrie im Einsatz. Und ein guter Teil davon landet früher oder später in den Gewässern. „Eine typische Wasserprobe aus einem europäischen Fluss enthält Zehntausende von verschiedenen Substanzen“, sagt der UFZ-Forscher. Und dieser Cocktail enthält reichlich Zutaten, deren genaue ökologische Wirkungen noch niemand kennt. Da man mit dem Gewässerschutz aber irgendwo anfangen muss, hat die EU eine Liste von derzeit 45 Chemikalien zusam- mengestellt, deren Konzentration in den Flüssen und Seen der Mitgliedsländer über- wacht werden muss. Dazu gehören zum Die sChaDstoFF-FahNDer

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