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LTER-D - das deutsche Netzwerk für ökologisch-ökosystemare Langzeitforschung

LTER-D ist eine Plattform für die Zusammenarbeit und den Austausch in der langfristigen, systemorientierten und interdisziplinären Umweltbeobachtung in Deutschland. Langfristige Forschungsansätze sind bei der Untersuchung von Biodiversitäts- und Umweltveränderungen besonders wichtig, weil diese Veränderungen oftmals kurzzeitigen Fluktuationen unterliegen, die erst über längere Zeiträume als Trends identifizierbar werden.

Das LTER-D Netzwerk wurde 2006 gegründet und besteht mittlerweile aus etwa 40 LTER-D Gebieten , die quer über ganz Deutschland eine Vielzahl von Ökosystemen von den deutschen Alpen bis hin zu Nord- und Ostsee und sogar den Arktischen Ozean umfassen. Die Forschung in diesen LTER-Gebieten wird von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Nationalparks und Biosphärenreservaten sowie Vereinen getragen und durchgeführt.

LTER-D ist Mitglied im internationalen LTER-Verbund ILTER (International Long-Term Ecological Research). ILTER und LTER-D sind Netzwerke, die sich durch gemeinsame Ziele definieren und einen internationalen Austausch ermöglichen.

Aktuell wird die europäische Infrastruktur eLTER RI aufgebaut, die eine Vereinheitlichung und finanzielle Unterstützung der nationalen LTER-Beobachtungen mit sich bringt. Mehr dazu unter Europäische Infrastruktur eLTER

Die nationalen und internationalen LTER-Netzwerke decken ökosystembezogene Forschungs- und Monitoring-Themen mit einem breiten Spektrum ab:

  • Zentrale LTER-Themen wie hydrologische und biogeochemische Prozesse sowie Biodiversität
  • Andere Ökosystemprozesse und Störungen von Ökosystemen
  • Ökosystemleistungen (z.B. Photosynthese, Klimaregulation, Bodenfruchtbarkeit, forst- und landwirtschaftliche Produktion, Kohlenstoff-Assimilation, Wasserressourcen, Regeneration von Lebensräumen, Erholung)
  • Gesellschaftliche Einflüsse auf die Funktion von Ökosystemen (z. B. politische Entscheidungen, Landnutzung)
  • Auswirkungen von Schutzmaßnahmen und Ressourcennutzung auf lokale Gemeinschaften
  • Lokale Umweltkonflikte
Ziele von LTER-D sind insbesondere
  • Vernetzung von Akteuren und Gebieten der ökologisch-ökosystemaren Langzeitforschung
  • Initiierung von gemeinsamen Projekten (s. Malaisefallen-Projekt )
  • Beitrag zu einer Infrastruktur für langfristige standortbezogene Ökosystem- und Biodiversitätsforschung - einschließlich der Auswirkungen des Klimawandels - als nationale Elemente für
  • Unterstützung von Kooperationen und wissenschaftlichem Austausch auf nationaler und internationaler Ebene
  • Anbindung an NFDI (Nationale Forschungsdaten-Infrastrukturen NFDI e.V. ; fachliche Anbindung an die Konsortien NFDI4Biodiversity und NFDI4Earth ; Stichwort Open Science), um Datenverfügbarkeit und Datenverschneidung zu verbessern