TP IV Modellierung der Schadstoffausbreitung

Grundlage für die Schadstoffausbreitungsmodellierung bildet der Schadstoffeintrag. Von entscheidender Bedeutung für die Güte der Modellierung ist deshalb eine genaue Kenntnis der (potentiellen) Quellterme. Basierend auf dem durch die Stadt- und den Landkreis Bitterfeld zur Verfügung gestellten Schadstoffquellenkataster und der hydrodynamischen Modellierung durch das UFZ werden die (potentiellen) Eintragsmengenflüsse ermittelt, die in die anschließende Transportmodellierung als Input eingehen. Auch Resuspensionen von Altablagerungen (Sedimente, Altlastenflächen) können als Inputquellen wirken. Der Transport der Schadstoffe hängt von den Stoffeigenschaften und der Bindung an erodiertes Sediment ab. Transport- und Transformationsprozesse von toxischen Chemikalien, Metallen, MKW u. a. Stoffgruppen werden im Modell abgebildet. Dies gilt auch für den Sediment- und Schwebstofftransport. MKWs gehören zu den NAPLs (non-aqueous phase liquids), die als eigene Phase behandelt werden müssen. Das Schadstofftransportmodul wird mit dem hydrodynamischen Modell gekoppelt. Eine Ablagerung von Schadstoffen kann in Stillwasserzonen, Überflutungsflächen, Flussauen, Vordeichländern, urbanen Flächen etc. erfolgen. Die Deposition der Schadstoffe hängt vom Bindungszustand, Fließgeschwindigkeit, Schwebstoff/Sedimenteigenschaften etc. ab. Die abgelagerten Schadstoffe können für die betroffenen Ökosysteme und Nutzungsflächen kurz- und langfristige Schäden hervorrufen, die vorab abgeschätzt werden. Dazu gehören vor allem schutzwürdige Flächen wie Naturschutzgebiete, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Gärten, Kinderspielplätze etc. Die georeferenzierten abgelagerten Schadstoffmengen dienen als Input für die integrierte Risikobewertung.
Details zu diesem Teilprojekt finden Sie unter http://www.usf.uni-osnabrueck.de/projects/Sarisk/.

Zugriffe: 15902 | geändert: 05.12.2006 | Inhalt: | Webmaster