RegioDiv

Hintergrund

Ab dem 2.3.2020 ist laut §40 BNatSchG die Verwendung gebietseigener Herkünfte bei der Ausbringung von Pflanzenmaterial in der freien Natur verpflichtend BfN 2020 . Damit kommt dem in Deutschland bereits existierenden Markt von Regiosaatgut eine besondere Verantwortung zu.

Der Regiosaatgutproduktion liegt als zentrales Element ein System von 22 Herkunftsregionen (Ursprungsregionen) zugrunde, das in einem DBU-Projekt entwickelt wurde (Prasse et al. 2010) . Diese Einteilung der Herkunftsregionen basierte im wesentlichen auf naturräumlichen Einheiten nach Meynen & Schmithüsen (1953-1962) und weiteren Gruppierungskriterien. Obwohl grundsätzliche populationsgenetische Argumente berücksichtigt wurden, flossen keine empirischen Daten über tatsächliche genetisch-geographische Differenzierung von Pflanzenarten ein, da die für eine solche Grundlage notwendigen Untersuchen bisher fehlen. Um diese Forschungslücke zu schließen, fördert das BfN das FuE Vorhaben RegioDiv in den Jahren 2020-2023.

Wir streben an, eine sehr große Zahl von Pflanzenproben aus ganz Deutschland zu untersuchen und werben hiermit für aktive Mithilfe beim Sammeln von Pflanzenproben.

Ziele

1. Eine empirische Datenbasis der genetischen Vielfalt und genetischen Differenzierungsmuster an 25 repräsentative Arten (d.h. Gräser, Kräuter, Leguminosen) Regiosaatgut-Arten zu schaffen.
2. Sammlung von Blattmaterial in allen 22 Herkuftsregionen in je mindestens 3 Populationen der 25 Arten.
3. Genetische Analyse mittels Genom-repräsentativer SNP marker (single nucleotide polymorphism) und Analyse der populationsgenetischen Struktur aller Arten.
4. Ableiten praxisrelevanter Empfehlungen bezüglich der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben im §40 BNatSchG zu gebietseigenem Saatgut.

Am Ende des Projektes  werden wir wissen, ob die innerartliche genetische Vielfalt im Regiosaatgut-System adäquat erhalten und genutzt wird und gegebenenfalls Vorschläge für Änderungen machen.