Umwelterklärung 2024

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www.ufz.de UFZ-Standort Leipzig / © André Künzelmann (UFZ) Aktualisierte UMWELTERKLÄRUNG 2024 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ für die Standorte Leipzig, Halle, Magdeburg und Bad Lauchstädt

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Inhalt Vorwort 1 Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – Entwicklungen in der Organisationsstruktur Entwicklungen und Ziele des Umweltmanagements Klima Energie Mobilität Ressourcen Biodiversität Interne Kommunikation, Beteiligung und Sensibilisierung 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 Multiplikatorfunktion 3 Umweltkennzahlen Kernindikatoren 3.1 Umweltbilanz 3.2 Gültigkeitserklärung und Registrierungsurkunde 4 KONTAKTPERSONEN FÜR DAS UMWELTMANAGEMENT IM UFZ Verantwortliche für das Umweltmanagementsystem des UFZ: Dr. Sabine König | Administrative Geschäftsführerin Koordinatorin des Umweltmanagementsystems des UFZ: Peggy Kirsten | Stab Zentrumsentwicklung und Wissenschaftliches Controlling Telefon (0341) 6025-4762 | E-Mail: peggy.kirsten@ufz.de Gesetzlicher Umweltschutz: Frank Täschner | Leiter des Stabs Arbeitssicherheit und Umweltschutz Telefon: (0341) 6025-1703 | E-Mail: frank.taeschner@ufz.de IMPRESSUM Herausgeber: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ Text und Redaktion: Peggy Kirsten | Stab Zentrumsentwicklung und Wissenschaftliches Controlling Mitwirkung: Charlotte Göhler und Umweltausschuss des UFZ Gestaltung: Susan Walter-Pantzer | Stab Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stand der Zahlenangaben: Dezember 2024 | Veröffentlichung: August 2025 Alle Umwelterklärungen des UFZ sind im Internet unter www.ufz.de /emas zugänglich. 3 4 6 7 10 15 19 24 27 29 35 35 36 40 2

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 VORWORT Die großen ökologi- schen, sozialen und ökonomischen Heraus- forderungen unserer Zeit können wir nur ge- meinsam bewältigen. Nachhaltigkeit ist dabei eines unserer zentralen Leitprinzi- pien. Forschung spielt beim Vorantreiben nachhaltiger Entwick- lung eine Schlüsselrol- le. Das Helmholtz-Zent- rum für Umweltforschung (UFZ) leistet hierfür maßgeblich wichtige Beiträge: Mit unserer Forschung zeigen wir Wege zur Vereinbarkeit einer gesunden Umwelt mit der gesell- schaftlichen Entwicklung auf. Als Forschungseinrichtung mit einem klaren Fokus auf integrative Umweltforschung übernehmen wir dabei auch Verantwortung für unsere ei- genen Umweltauswirkungen. Foto: André Künzelmann (UFZ) Bereits 2002 – und damit lange vor entsprechenden ge- setzlichen Vorgaben – hat sich die UFZ-Geschäftsfüh- rung dazu entschlossen, das Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) einzufüh- ren, um Umweltauswirkungen systematisch zu überwa- chen und kontinuierlich zu verbessern. Seit der ersten erfolgreichen Validierung im Jahr 2005 nutzen wir EMAS konsequent als wichtiges Instrument, um unserer öko- logischen Verantwortung gerecht zu werden. Unsere gemeinsam mit den Mitarbeitenden entwickelten Um- weltleitlinien formulieren den Anspruch, exzellente For- schung mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit zu verbinden – indem wir für Nachhaltigkeit forschen und nachhaltig forschen. Auch im Jahr 2024 agierten wir in einem dynamischen Umfeld mit vielfältigen Herausforderungen und Chancen. Steigende Energiepreise, geopolitische Unsicherheiten und sich verändernde gesetzliche Vorgaben – etwa zu Nachhaltigkeitsberichterstattung und unternehmerischer Sorgfalt – beeinflussen weiterhin unseren Forschungs- und Arbeitsalltag. Entwicklungen auf EU-Ebene wie die „Omnibus“-Verordnung oder nationale Diskussionen zum Lieferkettengesetz zeigen: Die regulatorischen Rahmen- bedingungen bleiben in Bewegung und stellen auch für Forschungseinrichtungen neue Weichen. Umso wichtiger ist es für uns, verantwortungsvoll, vorausschauend und flexibel auf diese Entwicklungen zu reagieren. Foto: Andr Gleichzeitig konnten wir zahlreiche positive Veränderun- gen verstetigen: Papierloses und mobiles Arbeiten so- wie die breite Nutzung hybrider und digitaler Formate sind längst gelebte Praxis am UFZ – mit messbar posi- tiven Auswirkungen auf unsere Umweltkennzahlen. Uns ist jedoch bewusst, dass damit auch ein Teil der Umwel- tauswirkungen in den privaten Raum verlagert werden, wo sie sich unserer direkten institutionellen Steuerung entziehen. Den in unseren Umweltleitlinien formulierten Anspruch, ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, haben wir im Jahr 2024 erneut erfüllt – mithilfe hochwer- tiger Kompensationsprojekte im Rahmen der aktuell gel- tenden System- und Bilanzierungsgrenzen. Unser lang- fristiges Ziel bleibt jedoch bestehen: Klimaneutralität bis 2040 möglichst ohne Kompensation zu erreichen. Daran arbeiten wir weiterhin entschlossen. Nachhaltig zu wirtschaften und zu forschen bedeutet, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte integ- riert zu betrachten. Nur wenn Umweltverantwortung, wirtschaftliche Stabilität und soziale Fairness zusam- mengedacht werden, können zukunftsfähige Entschei- dungen getroffen werden. Deshalb entwickeln wir un- sere Prozesse, Rahmenbedingungen, Strukturen und unsere Organisationskultur kontinuierlich weiter – mit dem Ziel, unseren Nachhaltigkeitsanspruch bestmöglich umzusetzen. Im Namen der Geschäftsführung danke ich allen Mitarbeitenden, die sich mit großem Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit am UFZ einsetzen. Mit dieser aktualisierten Umwelterklärung 2024 do- kumentieren wir die konkreten Fortschritte, die wir auf dem Weg zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit erzielt haben. Sie zeigt, was wir bereits erreicht haben – und motiviert uns, weitere Schritte zu gehen: Hin zu einem umweltgerechten, brutto-klimaneutralen Forschungszen- trum. Dieser Weg kann nur gemeinsam gelingen. Ganz im Sinne des 17. Ziels der Agenda 2030 („Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“) freuen wir uns auf Austausch, Anregungen und einen offenen Dialog mit allen Interes- sierten und Beteiligten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Sabine König | Administrative Geschäftsführerin und Umweltmanagementverantwortliche des UFZ 3

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 1 DAS HELMHOLTZ-ZENTRUM FÜR UMWELTFORSCHUNG – ENTWICKLUNGEN IN DER ORGANISATIONSSTRUKTUR „Biotechnologie Solarer Materialien“ (ehemals „Solare Materialien“) und „Systemische Umweltbiotechnologie“ (ehemals „Umwelt- und Biotechnologisches Zentrum“). Auch in anderen Themenbereichen gab es Umstruktu- rierungen: Im Themenbereich „Ökosysteme der Zukunft“ wurde das Department „Ökosystemdienstleistungen“ in „Biodiversität und Mensch“ umbenannt, aus einer Ar- beitsgruppe des Departments Biozönoseforschung ent- stand das neue Department Species Interaction Eco- logy. Im Themenbereich „Smarte Modelle / Monitoring“ entstand mit Compound Environmental Risks ein wei- teres neues Department aus einer früheren Arbeitsgrup- pe des Departments „Hydrosystemmodellierung“. Neben der wissenschaftlichen Struktur hat sich auch der administrative Bereich strukturell weiterentwickelt: So wurde für einzelne zentrale Verwaltungsabteilungen – „Einkauf“ sowie „Personal- und Unternehmenskultur“ (perspektivisch auch „Finanzen und Controlling“ sowie „Forschungsförderung“) – eine zusätzliche Führungse- bene unterhalb der administrativen Geschäftsführung eingeführt. Diese wird von der Verwaltungsleitung übernommen, die zugleich die Leitung der Abteilung Einkauf innehat. Zum 1. September 2024 übernahm Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese das Amt der wissenschaftlichen Ge- schäftsführung am UFZ – mit der klaren Zielsetzung, die grundlagen- und anwendungsorientierte Umwelt- forschung zu stärken und neue wissenschaftliche Ho- rizonte zu öffnen, zugleich aber die Rolle des UFZ als Vermittler zwischen Forschung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter auszubauen. Für die wissenschaft- liche Evaluierung des UFZ im Jahr 2025 wurde außer- dem eine temporäre Stabsstelle der Geschäftsführung eingerichtet. Die Zahl der Beschäftigten am UFZ ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – um 90 Personen bzw. 7,9 Prozent – und liegt nun bei insgesamt 1.223. Im Jahr zuvor war die Beschäftigtenzahl im Vergleich zu 2022 noch leicht rückläufig gewesen. Die Entwicklung unter- scheidet sich je nach Standort: In Leipzig arbeiten nun 1.000 Personen (+9,5 Prozent), in Halle 124 (+7,8 Pro- zent), in Bad Lauchstädt 12 (+33,3 Prozent) und in Mag- deburg 84 Personen (–3,4 Prozent). Zum 1. Januar 2024 entstanden durch Umstrukturie- rungen sieben neue Departments sowohl durch die Zusammenführung als auch die Trennung bestehender Departments. Ziel war es, die Zusammenarbeit inhalt- lich naher Gruppen zu stärken und die Organisations- struktur ausgewogener zu gestalten. Für diese Einheiten wurden jeweils erste Bestandsaufnahmen in Form von Umweltprüfungen durchgeführt, sodass sie im Rahmen der 2024 erfolgten Validierung der Umwelterklärung 2023 in den Geltungsbereich des Umweltmanagement- systems aufgenommen wurden (siehe Organigramm auf S. 5). Die Umstrukturierungen betreffen vor allem die Themen- bereiche „Chemikalien in der Umwelt“ (CITE) und „Nach- haltige Technologien für die Umwelt“ (ECOTECH; ehemals „Umwelt- und Biotechnologie“). Im Themenbereich CITE wurden folgende neue Departments gebildet: Exposure Science (ehemals „Ökologische Chemie“ und „Wirkungs- orientierte Analytik“), Ökotoxikologie (ehemals „Bioana- lytische Ökotoxikologie“ und „System-Ökotoxikologie“) sowie Computational Biology & Chemistry (ehemals „Integrative Bioinformatik“ und „Analytische Umweltche- mie“). Im Themenbereich ECOTECH wurden die bisheri- gen Departments „Isotopenbiogeochemie“ und „Techni- sche Umweltchemie“ im neuen Department Technische Biogeochemie zusammengeführt. Aus dem Department „Angewandte Mikrobielle Ökologie“ (ehemals „Umwelt- mikrobiologie“) wurde ein Teil ausgegliedert und das De- partment Mikrobielle Biotechnologie gebildet. Darüber hinaus wurden einige Departments lediglich umbenannt, um ihre thematische Ausrichtung klarer zu kennzeichnen. Im Bereich CITE wurden die Depart- ments „Analytik“ in „Environmental Analytical Chemis- try“ und „Molekulare Systembiologie“ in „Molekulare Toxikologie“ umbenannt. Im Themenbereich ECOTECH wurden drei Departments umbenannt: „Molekulare Um- weltbiotechnologie“ (ehemals „Umweltbiotechnologie“), 4 4

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Wissenschaftlicher Beirat Wissenschaftlich- Technischer Rat Gesellschafterversammlung Aufsichtsrat Geschäftsführung STÄBE DER GESCHÄFTSFÜHRUNG UFZ-Organigramm Stand 31.12.2024 Gesamtbetriebsrat Gleichstellungs- beauftragte Evaluierung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zentrumsentwicklung und Wiss. Controlling Arbeitssicherheit und Umweltschutz /EMAS Innenrevision Change Management Wissens- und Technologietransfer VERWALTUNGSLEITUNG Personal und Unter- nehmenskultur Forschungs- förderung Finanzen und Controlling Einkauf Rechtsabteilung Wissenschaftliche und Kaufmännische Datenverarbeitung Bau und Facility Management Bibliothek THEMENBEREICHE Ökosysteme der Zukunft Wasserressourcen und Umwelt Chemikalien in der Umwelt Umwelt- und Biotechnologie Smarte Modelle/ Monitoring Umwelt und Gesellschaft Departments Departments Departments Departments Departments Departments Biozönose- forschung Aquatische Ökosystemanalyse Computational Biology & Chemistry Isotopenbio- geochemie Compound Environ- mental Risks Bioenergie Biodiversität und Mensch* Catchment Hydrology Environmental Analytical Chemistry Angewandte Mikrobielle Ökologie Hydrosystem - modellierung Ökonomie Bodenökologie Fließgewässer- ökologie Exposure Science Biotechnologie Solarer Materialien Monitoring- und Erkun- dungstechnologien Stadt- und Umweltsoziologie Bodensystem- forschung Hydrogeologie Molekulare Toxikologie Mikrobielle Biotechnologie Ökologische Systemanalyse Umweltpolitik Landschafts- ökologie Seen- Forschung Ökotoxikologie Molekulare Umwelt- biotechnologie Remote Sensing Umwelt- und Planungsrecht Naturschutz- forschung Physiologische Diversität* Species Interaction Ecology* Umwelt- immunologie Systemische Umwelt- biotechnologie Umweltinformatik Zelltoxikologie Technische Biogeochemie *Die Departments Biodiversität und Mensch, Species Interaction Ecology sowie Physiologische Diversität aus dem Themenbereich „Ökosysteme der Zukunft“ sind aktuell aufgrund eines gemeinsamen Nutzungsverhältnisses mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) aus dem Geltungsbereich des EMAS-Zertifikates ausgenommen. Dennoch sind die Departments weiterhin in das Umweltmanagementsystem des UFZ integriert. Eine Wiedereingliederung in die EMAS-Zertifizierung ist perspektivisch vorgesehen. 5

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 UFZ-Standort Leipzig / Foto: André Künzelmann (UFZ) 2 ENTWICKLUNGEN UND ZIELE DES UMWELTMANAGEMENTS Diese aktualisierte Umwelterklärung berichtet über die Entwicklungen des Jahres 2024 insbesondere im Ver- gleich zum Vorjahr, aber auch zu den weiter zurückliegen- den Jahren. Bei der Interpretation von Diagrammen ist zu beachten, dass die Jahre 2020 und 2021 maßgeblich durch die Corona-Pandemie geprägt waren und das Jahr 2022 durch die Energiekrise sowie durch Nachwirkungen der Pandemie bestimmt war. Diese Multi-Krisen wirk- ten sich auf das Arbeits-, Kommunikations- sowie Mobilitätsverhalten aus und machten Anpassungen in verschiedenen Abläufen notwendig. Dazu zählen ein zu- nehmend papierloses und deutlich verstärktes mobiles Arbeiten sowie die deutlich gestiegene Nutzung hybrider und digitaler Austauschformate, Weiterbildungen, Ver- anstaltungen und Konferenzen. Sowohl im Kerngeschäft Forschung als auch im Umweltmanagement handelt es sich bei den Jahren 2020 bis 2022 um Ausnahmejahre, welche weiterhin Auswirkungen auf das UFZ sowie seine Umweltkennzahlen und Umweltauswirkungen haben. So änderte sich die Arbeitskultur und negative Umweltleis- tungen wurden teilweise ins Private verlagert. Verglei- che von Umweltkennzahlen zum Zeitraum vor der Co- rona-Pandemie und auch während der Pandemie sind daher nur bedingt zielführend. Aussagekräftige Umwelt- kennzahlen mit entsprechender Bewertung und der Er- kennung von Trends sind erst ab 2023 wieder möglich. Bis einschließlich des Berichtsjahres 2023 war der Standort Falkenberg – eine Lysimeter-Forschungsstati- on mit fünf Mitarbeitenden – Teil des EMAS-validierten Umweltmanagementsystems des UFZ. Nach dem Rück- bau und der Rückgabe des Standorts an das Land Sach- sen-Anhalt im Dezember 2023 wird Falkenberg ab dem Berichtsjahr 2024 nicht mehr in den Umweltkennzahlen berücksichtigt. In den Bilanzen und Diagrammen bis ein- schließlich 2023 ist der Standort jedoch weiterhin ent- halten. 6

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 2.1 KLIMA ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: CO2-eq [1] -Vermeidung und -Minimierung Das UFZ hat sich zum Ziel gesetzt, ein klimaneutrales Forschungszentrum zu werden. Nettoklimaneutralität haben wir seit 2021 erreicht, indem zusätzlich zu den reduzierten Treibhausgas (THG-)-Emissionen durch unsere Maßnah- menprogramme verbleibende CO2-eq-Emissionen in den bestehenden System- und Bilanzierungsgrenzen kompensiert wurden. Kurz- bis mittelfristig wollen wir diese Grenzen weiter ausweiten und die zusätzlich bilanzierten THG-Emissio- nen ebenfalls kompensieren. Bis 2040 haben wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, Bruttoklimaneutralität zu erreichen. Das bedeutet, dass sämtliche Reduzierungspotenziale zur Vermeidung und Minimierung der CO2-eq-Emissionen genutzt werden sollen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Energie und Mobilität (Kap. 2.2 und 2.3), wirkt sich aber auch auf die Bereiche Ressourcen und Sensibilisierung der Mitarbeitenden (Kap. 2.4 und 2.6) aus. ENTWICKLUNG 2024 Die Bestrebung des UFZ, ein klimaneutrales Unterneh- men zu werden, wurde im vergangenen Jahr mit Hilfe von THG-Kompensation (Nettoklimaneutralität) inner- halb bestehender System- und Bilanzierungsgrenzen, er- neut erreicht. Bereits seit dem Jahr 2010 kompensiert das UFZ freiwillig die CO2-eq-Emissionen, die durch Flug reisen entstanden sind [2]. Für die Jahre 2009 bis 2023 wurden insgesamt 29.549 Tonnen CO2-eq kompensiert. Das UFZ verwendet zur Neutralisierung von Treibhaus- gas-Emissionen Kompensationsprojekte mit den höchsten Qualitätsstandards: Das sind der sogenann- te Gold-Standard und bei Waldprojekten der REDD-Stan- dard (ein hochwertiger Forest Carbon Standard wie z. B. VCS, ACR, Gold Standard, Plan Vivo). Diese Projekte tra- gen nicht nur zur CO2-eq-Vermeidung bei, sondern fördern durch ökologische, soziale und ökonomische Aspekte auch die nachhaltige Entwicklung im Projektumfeld. Die AG CO2-eq-Kompensation des Umweltausschusses führt zudem eine umfassende Bewertung der Projek- te anhand von Nachhaltigkeitskriterien durch. Das bedeutet, dass die REDD-Waldprojekte eine höhere Qua- litätsbewertung erhalten, die kombiniert sind mit einem hochwertigen Zusatzstandard zum Nachweis über den Beitrag von Aufforstungs- und Waldschutzprojekten (z.B. REDD+) zum Schutz von Biodiversität und nachhaltiger Entwicklung (vorzugsweise CCBS, Social Carbon Stan- dard oder ein vergleichbarer Standard). Laut wissen- schaftlichen Studien sind REDD+ Projekte überwiegend erfolgreich darin, Entwaldung zu reduzieren. [3] Allerdings werden die möglichen Emissionsreduktionen in den meis- ten Projekten überschätzt [4], sodass eine Erklärung zum Umgang mit diesem Risiko im Ausschreibungsverfahren erbeten wird. Bei Gold-Standard-Kompensationsprojek- ten wird bspw. der Stand der menschlichen Entwicklung sowie des Grades der Betroffenheit von Wetterextremen des Landes anhand von Indizes bewertet, sodass bspw. Kompensationsprojekte in Ländern mit einem hohen Be- troffenheitsgrad von Wetterextremen eine höhere Quali- tätsbewertung erhalten. Aufgrund des aufwändigen Prozesses zur Ermittlung der CO2-eq-Emissionen und der Bewertung von potentiellen Kompensationsprojekten wird jedes Jahr das Vorjahr kompensiert. Die Kompensationsprojekte werden in den folgenden Kategorien in einem öffentlichen Vergabe- verfahren ausgeschrieben und finanziert: Wald, Wind- kraft/Wasserkraft/Wasseraufbereitung, Biogas/Bio- masse sowie Solar und Energieeffizienz. Im Jahr 2024 wurden die im Jahr 2023 emittierten 2.721 Tonnen CO2-eq durch ein REDD+ Projekt zum fairen Kakaoanbau zum Schutz des Nationalparks in Sierra Leone (544 t CO2-eq), ein Windkraftanlagenprojekt in Sri Lanka (544 t CO2-eq), ein Biomasse-Projekt in Kolumbien (544 t CO2-eq), Effizi- ente Kochöfen an der Elfenbeinküste in Sambia (544 t CO2-eq) und ein Windkraftanlagenprojekt in Indien (545 t CO2-eq) kompensiert. [1] Das Global Warming Potential (GWP) wird als Indikator für die durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhausgasemissionen, die zur Erwärmung der Erdatmosphäre und dem Klimawandel beitragen, verwendet. Zur Vergleichbarkeit werden verschiedene Treibhausgasemissionen (z. B. CO2, CH4, N2O, HFKW, PFC, NF3 und SF6) in CO2-Äquivalente (CO2-eq) umgerechnet. [2] Aufgrund eines nicht durch das UFZ gewünschten Wechsels zu konventionellem Strom in den Jahren 2020 und 2021 wurden darüber hinaus die hierfür angefallenen 2.820 t CO2-eq kompensiert. Einzelne Veranstaltungen wie der UFZ-Jahresempfang wurden seit 2010 ebenfalls kompensiert. [3] Guizar-Coutiño et al. (2022) A global evaluation of the effectiveness of voluntary REDD+ projects at reducing deforestation and degradation in the moist tropics. Conservation Biology. 36:e13970. DOI: 10.1111/cobi.13970 [4] West et al. (2023) Action needed to make carbon offsets from forest conservation work for climate change mitigation. Science 381 (6660). DOI: 10.1126/ science.ade3535 7

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Entwicklung der CO2-eq -Emissionen [in t] am UFZ ] t n i [ 4.000 3.000 2.000 1.000 0 3.647 3.627 3,48 3,42 3.462 3.468 3,16 3,01 4.168 4.012 3,46 3,45 2.693 2.674 2,40 2,21 2.721 2.518 2,20 2.518 3.999 1.426 1.526 1.327 1.129 1.972 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 [ i n t p r o M i t a r b e i t e r * n ] i 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 CO2-eq -Kompensation CO2-eq-Emissionen Gesamt CO2-eq-Emissionen pro Mitarbeiter*in Seit dem Bilanzjahr 2023 berücksichtigt die Treibhaus- gasbilanz auch die geschätzten Emissionen aus den Ar- beitswegen der Mitarbeitenden. Diese basieren auf einer internen Befragung mit hoher Beteiligung und wurden im Jahr 2024 erstmals ebenfalls kompensiert. Der dadurch verursachte zusätzliche Emissionsanteil erklärt den An- stieg der Gesamtemissionen im Jahr 2023 (siehe Abbil- dung zur Entwicklung der CO2-eq-Emissionen am UFZ [5]). Im Jahr 2024 konnte das UFZ seine Treibhausgasemis- sionen senken: Insgesamt wurden 2.673,9 Tonnen CO2-eq ausgestoßen – ein leichter Rückgang von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Pro Kopf sanken die Emissionen- moderat um 8,0 Prozent auf 2,2 Tonnen CO2-eq. Werden die seit 2023 zusätzlich erfassten Emissionen aus den Ar- beitswegen der Mitarbeitenden herausgerechnet – also mit den Bilanzgrenzen von 2022 verglichen – zeigt sich ein noch klarerer Rückgang: Gegenüber 2023 sanken die Emissionen 2024 um 2,5 Prozent, im Vergleich zu 2022 sogar um 12,7 Prozent auf insgesamt 2.199,0 Tonnen CO2- eq. Bezogen auf den Pro-Kopf-Wert entspricht das einem Rückgang um 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 18,3 Prozent gegenüber 2022 – auf 1,8 Tonnen CO2-eq pro Person. Damit verzeichnet das UFZ 2024 den zweitnied- rigsten Emissionswert seit Beginn des THG-Monitorings im Jahr 2001. Nur 2022 lag der Ausstoß noch etwas nied- riger – allerdings wurden damals die Arbeitswege noch nicht bilanziert. Ohne die 2023 erfolgte Erweiterung der THG-Bilanz um die Arbeitswege als THG-Emissionsquelle, ist 2024 das emissionsärmste Jahr seit Beginn des Moni- torings 2001 [6]. Auch im mittelfristigen Vergleich ist der Trend positiv: Selbst unter Einbezug der Arbeitswege liegen die THG-Emissionen im Jahr 2024 noch 22,9 Prozent unter dem Niveau von 2019 – also vor der Corona-Pandemie. Der größte Anteil der Treibhausgasemissionen ent- stand 2024 durch die Wärmeversorgung: Mit 1.543,2 Tonnen CO2-eq entspricht diese 57,7 Prozent der Gesamt- emissionen. Den größten Anteil hatte dabei die Nahwär- meversorgung am Standort Leipzig mit 1.217,6 Tonnen CO2-eq bzw. 45,5 Prozent. Deutlich geringer war der Bei- trag der Fernwärme an den Standorten Halle und Mag- deburg (325,6 t CO2-eq bzw. 12,2 Prozent) [7]. Damit bleibt die Nahwärmeversorgung die größte Emissionsquelle [5] Die Emissionen der Jahre 2020 und 2021 wurden nachträglich durch eine Korrektur des Standortbetreibers angepasst. Für das Jahr 2023 erfolgte ebenfalls eine nachträgliche Anpassung des Emissionsfaktors durch den Energieversorger. Dadurch wurden insgesamt mehr Treibhausgasemissionen kompensiert, als ursprünglich in der Bilanz berücksichtigt. [6] 3.470,4 t CO2-eq im Jahr 2001 nur für Strom, Wärme und Kraftstoffe [7] Dabei ist zu beachten, dass der Anteil der Wärmeenergie des Standorts Leipzig am Gesamtwärmeverbrauch 77,0 Prozent, des Standorts Halle 19,3 Prozent und des Standorts Magdeburg 3,7 Prozent beträgt. 8

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Quellen der CO2-eq-Emissionen des UFZ 2024 Strom: 0 t|0,0 % Abwasser: 3,0 t|0,1 % Abfall: 0,4 t|0,01 % Nahwärme: 1.217,6 t 45,5 % Flugreisen: 484,7 t 18,1 % Bahnreisen: 16,3 t|0,6 % Kfz-Reisen: 98,2 t|3,7 % Arbeitswege: 474,9 t 17,8 % Schiffsreisen: 1,7 t |0,1 % Fernwärme: 325,6 t 12,2 % Flüssiggas: 0,5 t|0,02 % Heizgas: 42,7 t|1,6 % Hydrofluorkarbonate: 8,4 t|0,3 % Für das Jahr 2024 werden Scope-1-Emis- sionen (Fuhrpark), Scope-2-Emissionen (Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung) sowie Scope-3-Emissionen (Dienstreisen, Müllaufkommen, Abwasser, Arbeitswege) bilanziert. Die indirekten CO2-eq-Emissi- onen entlang der Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen nach Greenhouse Gas Protocol) werden insofern derzeit nicht komplett erfasst. Eine Erweiterung der Treibhausgasbilanz ist geplant. des UFZ. Durch einen verbesserten Wirkungsgrad beim Nahwärmelieferanten konnten 2024 bereits 11,1 Prozent der CO2-eq-Emissionen aus Nahwärme eingespart werden. Noch deutlich größere Einsparungen könnten langfristig durch die Umstellung auf eine umweltverträglichere Form der Wärmeversorgung des Standorts Leipzig erfolgen (vgl. Kapitel 2.2). Die Emissionen durch Arbeitswege der Mitar- beitenden stiegen aufgrund der höheren Beschäftigtenzahl leicht auf 475 Tonnen CO2-eq (+8,5 Prozent), machen aber mit 17,8 Prozent dennoch einen relevanten Anteil an der Gesamtemission aus. Die zweitgrößte Quelle (22,5 Prozent) der CO2-eq-Emissi- onen waren Dienstreisen: 600,9 Tonnen CO2-eq (+19,1 Pro- zent gegenüber dem Vorjahr). Davon entfallen allein 484,7 Tonnen CO2-eq (18,1 Prozent der Gesamt-CO2-eq-Emissio- nen) auf Flugreisen – obwohl diese nur 5,5 Prozent der Dienstreisen ausmachten. Die CO2-eq-Emissionen durch Flugreisen sind im Vergleich zum Vorjahr um 26,8 Pro- zent (+103 t CO2-eq) deutlich angestiegen, wogegen sich CO2-eq-Emissionen aus Bahnreisen um 26,4 Prozent redu- zierten. Hier lohnt sich ein Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie: Im Vergleich zum Jahr 2019 (1.129 t CO2-eq) sind die THG-Emissionen durch Flugreisen um 57,1 Pro- zent zurückgegangen, was somit dennoch eine sehr posi- tive Entwicklung in Bezug auf die angestrebte Vermeidung vor Kompensation darstellt. Um das langfristige und ehrgeizige Ziel der Bruttoklima- neutralität (ohne Kompensation) bis 2040 zu erreichen, wurden auch im Jahr 2024 verschiedene Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von CO2-Äquivalen- ten umgesetzt. Diese sind insbesondere den Bereichen Energie (Kapitel 2.2) und Mobilität (Kapitel 2.3) zuzuord- nen. Auch Maßnahmen zur Ressourcenschonung (Kapi- tel 2.4), Biodiversität (Kapitel 2.5) sowie zur internen Kommunikation, Beteiligung und Sensibilisierung (Kapi- tel 2.6) wirken sich teilweise auf die CO2-eq-Emissionen aus. Beispielhafte Maßnahmen sind der Ausbau erneu- erbarer Energien, energieeffizientere Geräte(-nutzung) sowie die Förderung von Fahrradmobilität und umwelt- verträglichen Pendelwegen. GEPLANTE MAßNAHMEN • Erreichung Nettoklimaneutralität rückwirkend für 2024 (seit 2021) innerhalb der bestehenden System- und Bi- lanzierungsgrenzen durch Kompensation im Jahr 2025 • Sukzessive Erweiterung der Treibhausgasbilanz bis 2030 9

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 G N U H C S R O F A M I L K R E D S U A Natürlicher Klimaschutz – Neues Wasser auf alten Wegen Flächige Ausuferungen durch ein wieder hergestelltes Wasserregime des Burgauenbaches im Leipziger Auwald, Foto: Mathias Scholz Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „Lebendige Luppe“ wurde seit 2012 eine innova- tive Maßnahme zur Wiederherstellung von Auen- landschaften in urbanen Gebieten erprobt. Ziel des Projekts war es, die einst lebendige Flusslandschaft zwischen Leipzig und Schkeuditz zu revitalisieren, um die zahlreichen Ökosystemdienstleistungen der Auen, wie Hochwasserschutz, Klimaschutz und Ver- besserung der Wasserqualität, zurückzugewinnen. Das UFZ und die Universität Leipzig haben das Pro- jekt wissenschaftlich begleitet und gemeinsam mit den Städten Leipzig und Schkeuditz sowie dem Naturschutzbund NABU umgesetzt. Durch verschiedene Renaturierungsmaßnahmen, darunter die Wiederanbindung von Fließgewäs- sern und die Rückverlegung von Deichen, wurden bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Der fünf Kilometer lange Burgauenbach kann bei Hochwasser nun wieder über die Ufer treten und fungiert als Lebensader für den Auwald. Auch der Zschampert entwickelt sich zurück zu einem naturnahen Bach, während ausgetrocknete Tümpel sich wie- der mit Wasser füllen und Laichmöglichkeiten für Amphibien bieten. Diese Maßnahmen fördern die Entwicklung typischer Auenwald-Baumarten wie Eichen. Die Ergebnisse des Projekts zeigen positive Auswirkungen auf die Biodi- versität und das Klimaschutzpotenzial der Auen: Sie können nun als natürliche Kohlenstoffsenken agieren und tragen zur Kühlung urbaner Räume bei. Auch der Hochwasserschutz wurde durch die Wiederherstellung der natürlichen Überschwemmungsflächen verbessert. Das „Lebendige Luppe“-Projekt hat gezeigt, wie sich die Schwammfunktion von Auenlandschaften auch in städtischen Gebieten erfolgreich wiederherstellen lässt. zur Pressemitteilung 2.2 ENERGIE ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien Für die Forschungsleistungen und die unterstützenden administrativen Aufgaben der UFZ-Mitarbeitenden sowie für die Infrastruktur, in und mit der sie arbeiten, wird Energie benötigt. Das UFZ setzt Maßnahmen um, um den Energie- verbrauch im Arbeits- und Forschungsalltag zu minimieren. Dies trägt dazu bei, negative Auswirkungen auf das globale Klima durch den Verbrauch von Energie und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig werden erneuerbare Energien genutzt und die Eigenproduktion erneuerbarer Energieformen weiter ausgebaut. ENTWICKLUNG 2024 Obwohl der tatsächliche Wärmeverbrauch lediglich ge- ringfügig von 7.287 MWhth im Jahr 2023 auf 7.311 MWhth im Jahr 2024 gestiegen ist, zeigt der witterungsberei- nigte Wärmeverbrauch [8] eine moderate Zunahme. Die- ser erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 8.647 MWhth auf 9.393 MWhth, was einem Anstieg von 8,6 Prozent entspricht. Die Differenz zwischen tatsächlichem und witterungsbereinigtem Verbrauch lässt sich durch die milde Witterung im Jahr 2024 erklären, die den realen Wärmebedarf reduzierte. Ein wesentlicher Grund für die Zunahme des witterungsbereinigten Verbrauchs ist die an allen Standorten außer Magdeburg gestiegene An- zahl der Beschäftigten (siehe Kapitel 1). Am Standort Leipzig kam außerdem der höhere Energiebedarf des [8] Die Berechnung des witterungsbereinigten Wärmeverbrauchs erfolgt standortbezogen anhand von Heizgradtagen nach der Methode des Deutschen Wetter- dienstes und ermöglicht belastbare Jahres- und Standortvergleiche. 10

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 neuen Forschungsgebäudes 7.3 hinzu, das sich 2024 noch im Bau befand: Der witterungsbereinigte Wärme- verbrauch dieses Gebäudes stieg im Vergleich zu 2023 um 38,4 Prozent auf 464 MWhth. Insgesamt nahm der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch am – bezogen auf die Mitarbeitendenzahl – größten Standort Leipzig um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Am Stand- ort Magdeburg hingegen stieg der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch um 10,9 Prozent – trotz leicht rück- läufiger Beschäftigtenzahl. Ursache war ein technischer Defekt: Im Laufe des Jahres 2024 fiel ein Bauteil der Lüf- tungssteuerung aus, das für die Regelung des Luftstroms zuständig ist, wodurch über einige Zeit mehr Energie verbraucht wurde. Betrachtet man den Wärmeverbrauch pro Person, zeigt sich: Der witterungsbereinigte Wärme- verbrauch pro Person blieb im Jahr 2024 mit 7,7 MWhth weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres. Im länger- fristigen Vergleich zeigt sich, dass der witterungsberei- nigte Pro-Kopf-Verbrauch 2024 den drittniedrigsten Wert seit Beginn der Kennzahlenerhebung im Jahr 2002 erreichte – geringere Verbräuche wurden nur in den Jahren 2023 (7,6 MWhth) und 2013 (7,3 MWhth) erreicht. Um den Trend des abnehmenden Wärmeverbrauchs wei- ter zu fördern, wurde 2024 geprüft, in welchen Gebäuden des Standorts Leipzig, zusätzlich zu den bereits 2022 umgestellten Gebäuden 2.0 und 5.0 [9], ein Rückbau der zentralen Wasseraufbereitung sinnvoll ist und zu einer Energieeinsparung führt. 2022 wurden am Standort Leip- zig, wo möglich, Warmwasserboiler in den Toiletten- räumen stillgelegt und im Laufe des Jahres 2024 nahezu komplett zurückgebaut. Der Rückbau in den verbleiben- den Gebäuden 2.0 und 4.1 wird verzögert 2026 erfolgen. Der für das 2. Quartal 2024 geplante Austausch der Wär- merückgewinnung an zwei raumlufttechnischen Geräten zur Erhöhung der Energieeffizienz am Standort Magde- burg wurde um einen Ventilatortausch ergänzt[9].Durch die Erweiterung der Maßnahme verzögert sich die Um- setzung dieser energetischen Sanierung vsl. bis 2026. Der größte Hebel für Einsparungen von Wärmenergie und THG-Emissionen (vgl. Kapitel 2.1) am Standort Leipzig liegt in einer Umstellung der Wärmeversorgung, bspw. durch einen Fernwärmeanschluss [10]. Da eine klimaver- träglichere Wärmeversorgung in der Regel mit niedrige- ren Vorlauftemperaturen einhergeht und die vorhande- nen Anlagen prinzipiell nicht für niedrige Temperaturen ausgelegt sind, müssen diese, unter den gegebenen komplexen Rahmenbedingungen, für den schnellstmög- lich anvisierten Umstieg der Wärmeversorgung in den nächsten Jahren umgerüstet werden. Neben der Ertüch- tigung der Gebäude ist eine Harmonisierung der Vor- lauftemperaturen über mehrere Institute des Wissen- schaftsparks (WIPA) nötig. Zudem besteht derzeit eine Gesamtwärmeverbrauch der UFZ-Standorte, witterungsbereinigt [in MWhth] ] h t h W M n i [ 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 10.022 9.895 10.117 9.750 9.393 8.647 8,7 8,3 8,7 8,5 7,6 7,7 2019 2020 2021 2022 2023 2024 10 8 6 4 2 0 [ i n M W h t h p r o M i t a r b e i t e r * n ] i Falkenberg Bad Lauchstädt Magdeburg Halle Leipzig Wärmevebrauch pro Mitarbeiter*in (witterungsbereinigt) [9] Durch EnSimiMaV veranlasste Maßnahme [10] Die Stadt Leipzig hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen und sich im Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 zum Ziel gesetzt, Fernwärme bis 2030 zu 75 Prozent und bis 2038 komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. 11

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 vertragliche Bindung an den mit der Wärmeerzeugung beauftragten Campusdienstleister bis 2035. Im Jahr 2024 lag der Gesamtstromverbrauch des UFZ bei 10.018 MWhel und sank damit, im Vergleich zum Vor- jahr, um 0,6 Prozent – auf den geringsten Wert seit 2009 (9.676 MWhel). An den einzelnen Standorten entwickelte sich der Stromverbrauch unterschiedlich: In Halle sank er um 1,0 Prozent, in Magdeburg um 14,2 Prozent und in Bad Lauchstädt sogar um 31,7 Prozent. Lediglich am Standort Leipzig stieg der Verbrauch leicht um 2,9 Pro- zent, was auf eine Verdopplung des Strombedarfs im bis 2024 noch im Bau befindlichen Gebäude 7.3 zurückzu- führen ist. Pro Kopf sank der Gesamtstromverbrauch je- doch gegenüber dem Vorjahr insgesamt am UFZ um 7,9 Prozent von 8,9 auf 8,2 MWhel – dem geringsten Wert seit Beginn der Kennzahlenerhebung 2001. Die Reduzierung des Stromverbrauchs wurde durch ver- schiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung und Ver- besserung der Energieeffizienz erreicht – mit einem be- sonderen Fokus auf dem Einsatz energieeffizienterer Technik. Neben der forschungsspezifischen Infrastruk- tur besteht weiterhin ein großes Potential für klassische Einsparmaßnahmen. Am Standort Leipzig wurde die vollständige Umrüstung der Innenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung 2024 vorzeitig fast vollständig abge- schlossen. [11] Nach Finalisierung wird eine jährliche Ein- sparung von voraussichtlich 461,2 MWhel erwartet. Die Standorte Magdeburg und Halle wurden bereits 2023 voll- ständig auf LED umgestellt. Im Zuge der Erneuerung des Visualisierungszentrums im Gebäude 7.2 am Standort Leipzig im 4. Quartal 2024 wurden energieeffizientere Projektoren installiert. Die Zahl der Geräte konnte von 14 auf 6 reduziert werden. Dadurch verringern sich Stromverbrauch und Abwärme deutlich – und damit auch der Kühlenergiebedarf, der von vormals 22 kW auf voraussichtlich 12 bis 14 kW sinkt. Auch im Bereich der digitalen Forschungsdaten sowie der computergestützten Auswertung – einer strategischen Kernkompetenz des UFZ – wurden Fortschritte bezüg- lich der Energieeffizienz erzielt. Die Pilotierung energie- armer ARM (Advanced RISC Machines)-Technologien im Rechenzentrum wurde abgeschlossen. Ein Servertest verlief erfolgreich. Die Technologie bietet vielverspre- chende Potenziale für die Zukunft, erfordert jedoch eine weitergehende Anpassung von Softwarelösungen. Viele wissenschaftliche Anwendungen und Spezialprogramme sind derzeit noch nicht auf ARM-Architekturen ausgelegt. Solange diese nicht zuverlässig auf den Systemen laufen, kann das mögliche Einsparpotenzial nur eingeschränkt realisiert werden. Stromverbrauch der UFZ-Standorte [in MWhel] Falkenberg Bad Lauchstädt Magdeburg Halle Leipzig Stromverbrauch pro Mitarbeiter*in 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 10.432 10.212 10.714 10.481 10.081 10.018 9,0 8,5 9,2 9,2 8,9 8,2 2019 2020 2021 2022 2023 2024 10 8 6 4 2 0 [ i n M W h e l p r o M i t a r b e i t e r * n ] i l ] e h W M n i [ [11] Durch EnSimiMaV veranlasste Maßnahme 12

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Neue PV-Anlage auf dem Forschungneubau am Standort Leipzig. © Andre Künzelmann (UFZ) Bereits seit 2003 deckt das UFZ einen Teil seines Ener- gieverbrauchs durch selbst erzeugte, regenerative Ener- gien. 2024 wurden am Standort Leipzig 219,4 MWhel erneuerbare Energien durch Photovoltaik (PV)-Anlagen erzeugt. Dies entspricht 2,25 Prozent des Gesamtstrom- und 1,29 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Die Ei- genherstellung regenerativer Energien erhöhte sich 2024 gegenüber dem Vorjahr somit um mehr als das 5-fache (466 Prozent). Da die Regelungstechnik der Solarther- GEPLANTE MAßNAHMEN • Planung und Ausschreibungsvorbereitung weiterer PV-Anlagen auf den Gebäuden 1.0, 2.0, 4.0, 4.1, 5.0, 6.0, 7.0, 8.0 und 9.2 am Standort Leipzig, auf dem Hauptgebäude am Standort Halle sowie am Technik-Unterstand am Standort Bad Lauchstädt mit einem vsl. Gesamtertrag von 727 MWhel p. a. bis zum 4. Quartal 2026 (neue Fristsetzung) • Untersuchungen und technische Erprobung von Systemen zur Wärmebewirtschaftung kontaminier- ter Grundwässer (KONATES) am Geb. 19.7 des Standorts Leipzig bis zum 3. Quartal 2025) • Optimierung der Gebäudeleittechnik durch Integ- ration in ein CAFM [12]-System und Erweiterung um ein Monitoring-System mit maschinellem Lernen für die Gebäude 9.2 und 7.3 bis zum 4. Quartal 2025. Durch die Maßnahme werden vsl. 53 MWhel und vsl. ca. 20,1 MWhth p. a. eingespart [13] mieanlage des Gebäudes 2.0 seit Sommer 2023 defekt ist, wurde die Anlage zurückgebaut, sodass seit 2024 kei- ne thermische erneuerbare Energie mehr erzeugt wird. Gleichzeitig wurden im Jahr 2023 auf fünf weiteren Ge- bäuden PV-Anlagen errichtet, die Ende 2023 bzw. im Laufe des Jahres 2024 ans Stromnetz angeschlossen wurden und seitdem zur eigenen Stromversorgung ge- nutzt werden: Auf dem Forschungsneubau 7.3, auf den Gebäuden 19.6 und 19.7 am Standort Leipzig, am Stand- ort Magdeburg sowie auf der Technikhalle / Werkstatt Bad Lauchstädt. Um auch außerhalb der Standorte regenerative Energie zu nutzen, wurde im Rahmen der Sustainability Challen- ge 2022 am UFZ die Entwicklung eines sogenannten So- lar-Würfels avisiert. Der Prototyp sollte mobile Messsta- tionen durch Photovoltaik mit Strom versorgen. Statt des geplanten Eigenbaus kommen seit Ende 2024 zwei han- delsübliche Varianten zum Einsatz, da inzwischen markt- fähige Lösungen verfügbar sind. Im dritten Quartal 2024 wurde zudem ein Prototyp einer mikrobiellen Brenn- stoffzelle im UFZ-Teich installiert. Diese innovative Tech- nologie nutzt die Aktivität von Mikroorganismen, um or- ganische Substanzen im Wasser zu oxidieren und dabei gleichzeitig geringe Mengen Strom zu erzeugen (mehr dazu in Kapitel 2.5). • Erstellung eines Zähler- und Energiemanagement- konzeptes zur Überwachung und Einsparung von Wärme- und Elektroenergie sowie weiterer Verbräu- che bis zum 4. Quartal 2025 • Vollständige Umrüstung auf LED-Beleuchtung am Standort Leipzig bis zum 4. Quartal 2025 (statt ursprünglich 2026). Durch die Maßnahme werden vsl. 461,2 MWhel p. a. eingespart und 175,3 t CO2-eq vermieden [13] • Umrüstung von 7 weiteren Klimakammern am Standort Bad Lauchstädt auf LED-Beleuchtung bis zum 4. Quartal 2025. Durch die Maßnahme werden vsl. 36,2 MWhel p. a. eingespart und 13,8 t CO2-eq vermieden [12] Computer-Aided Facility Management; softwaregestütztes System zur Erfassung, Verwaltung und Analyse technischer und infrastruktureller Gebäudedaten [13] Durch EnSimiMaV veranlasste Maßnahme 13

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 • Umstellung auf Kaltwasser an den Waschbecken in den WC-Anlagen am Standort Leipzig bis zum 4. Quartal 2026 (neue Fristsetzung) • Energetische Sanierung der Lüftungstechnik: Aus- tausch der Wärmerückgewinnung mit einer erhöh- ten Energieeﬃzienz an zwei raumlufttechnischen Geräten und Ventilatortausch am Standort Magde- burg bis 2026 (neue Fristsetzung). Durch die Maß- nahme werden vsl. 607,1 MWhth und 70,1 MWhel p. a. eingespart und 257,3 t CO2-eq vermieden [14] • Prüfung der Auslastung und von Möglichkeiten zur Anhebung der Temperatur von weiteren Ultratief- kühlschränken zur Probenlagerung von -80°C um 5 bis 10°C zur Energieeinsparung bis 2026 • Austausch von zwei raumlufttechnischen Anlagen mit Wärmerückgewinnung und eﬃzientere Venti- latoren im Geb. 2.0 am Standort Leipzig bis 2026. Durch die Maßnahme werden vsl. 271,5 MWhth und 17,6 MWhel p. a. eingespart t und 109,9 t CO2-eq ver- mieden [14] • Errichtung von PV-Anlagen auf dem Ersatz-Neubau eines Funktionsgebäudes (Lager- und Archivﬂä- chen) am Standort Bad Lauchstädt mit einem vsl. Ertrag von 85 MWhel p. a. bis 2027. Durch die Maß- nahme wird vsl. 32,3 t CO2-eq vermieden • Umstellung der Wärmeversorgung am Standort Leipzig bis spätestens 2035 G N U H C S R O F E I G R E N E R E D S U A Innovative Geothermie-Technologie – kombinierte Wärmespeicherung und Grundwasserreinigung Teil der Pilotanlage am UFZ-Standort Leipzig, Foto: André Künzelmann / UFZ Seit August 2022 testet das UFZ im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts KONATES eine in- novative Geothermieanlage am Standort Leipzig. Ziel ist es, CO₂-eq-arme Wärmesysteme zu entwi- ckeln, die gleichzeitig mit Schadstoffen kontami- niertes Grundwasser reinigen. Das Besondere: Die sogenannte ATES-Anlage (Aquifer Thermal Energy Storage) nutzt einen unterirdischen Grundwasser- leiter sowohl als saisonalen Wärmespeicher als auch zur Sanierung industrieller Altlasten. Im Winter wird dem Grundwasser Wärme entzogen, um Gebäude zu beheizen, im Sommer wird die Kälte des Grundwassers zur Kühlung genutzt. Gleichzeitig wird das mit chlorierten Kohlenwasserstoffen belastete Grundwasser durch biologische Prozesse und Zeolith-Filter gereinigt. Gemeinsam mit der Universität Kiel und dem Unternehmen Eneotech untersucht das UFZ, wie sich Temperaturveränderungen auf den Schadstoffabbau durch Mikroorganismen auswirken und welche biogeochemischen Auswirkungen dieser mikrobielle Abbau auf die Anlagentechnologie hat und wie nachhaltige Reinigungsmethoden wie die Verwendung von Zeolith-Adsorbern genutzt werden können. Bis Mitte 2025 soll die Pilotanlage weiter optimiert werden, um eine nachhaltige Lösung für die energetische Nutzung kontaminierter Grundwässer zu entwickeln. Ziel des Projekts ist es, eine skalierbare Methode zu schaffen, die auch in anderen städtischen und industriellen Regionen angewendet werden kann. Das Projekt zeigt, wie sich Energie- und Umwelttechnologien verbinden lassen – und bietet Potenzial für den nachhaltigen Umbau urbaner Infrastrukturen. zur Pressemitteilung [14] Durch EnSimiMaV veranlasste Maßnahme 14

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 2.3 MOBILITÄT ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Effiziente und umweltverträgliche betriebliche Mobilität Ziel des UFZ ist die Förderung von Effizienz und Umweltverträglichkeit bei unvermeidbarer Mobilität der Mitarbei- tenden. Dies gilt sowohl für notwendige Dienstreisen als auch für den Arbeitsweg. Grundsätzlich gilt für das UFZ als internationales Forschungszentrum, dass ein Mindestmaß an Mobilität – und dies schließt Flugreisen ein – für eine international anschlussfähige Forschung inklusive der Verbreitung von Forschungsergebnissen auch zukünftig unver- zichtbar ist. Ziel ist eine Abwägung von negativen Umweltbelastungen durch Mobilität und der positiven indirekten Auswirkungen der Forschungstätigkeiten. ENTWICKLUNG 2024 Im Jahr 2024 wurden am UFZ insgesamt 7.942 Dienst- reisen durchgeführt – ein Rückgang von 9,4 Prozent ge- genüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der Dienstreisen pro Person sank von 7,7 auf 6,5 Reisen. Verglichen mit dem Jahr 2022 – das noch von pandemiebedingten Einschrän- kungen geprägt war – liegt die Zahl der Dienstreisen 2024 nur moderat höher. Dies deutet darauf hin, dass sich mittelfristig ein neues, niedrigeres Niveau etabliert hat. Im Zehnjahresvergleich ist die Dienstreisetätigkeit insgesamt deutlich zurückgegangen – von 13.333 Reisen im Jahr 2014 auf 7.942 im Jahr 2024 (–40,4 Prozent). Dieser Trend spiegelt eine strukturelle Veränderung der Mobilitätskultur am UFZ wider – geprägt durch eine verstärkte Nutzung digitaler Formate sowie eine noch hö- here Sensibilität gegenüber den Umweltauswirkungen dienstlicher Reisen. Besonders deutlich wird dieser Wandel bei den Flugreisen: Im Jahr 2024 wurden 435 Flugreisen unternommen – das sind 36,9 Prozent weniger als 2019 Entwicklung der Anzahl der Dienstreisen und der Nutzungsanteile am UFZ 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 ] n e s i e r t s n e D r e d i l h a z n A [ 12.977 0,5 % 12.896 1,2 % 12.844 1,1 % 13,1 % 12,6 % 12,2 % 12.394 1,1 % 12,2 % 31,3 % 32,5 % 32,4 % 12,2 % 10,8 % 11,4 % 17,7 % 18,2 % 18,2 % 13,9 % 0,5 % 4,5 % 7,3 % 12,8 % 13,6 % 0,7 % 4,4 % 6,8 % 0,6 % 4,0 % 6,6 % 36,0 % 13,0 % 15,4 % 12,7 % 0,2 % 3,9 % 5,6 % 2016 2017 2018 2019 7.478 2,6 % 10,1 % 27,0 % 13,2 % 26,9 % 13,3 % 4,9 % 2022 5.171 2,5 % 7,3 % 15,4 % 19,7 % 38,0 % 14,4 % 0,5 % 2021 1,0 % 1,2 % 5.735 2,7 % 5,3 % 22,2 % 19,5 % 30,2 % 16,0 % 0,2 % 2,6 % 2020 1,5 % 8.768 2,6 % 11,5 % 31,3 % 7.942 2,3 % 9,9 % 31,2 % 12,0 % 11,6 % 23,4 % 24,0 % 12,8 % 13,1 % 0,2 % 1,6 % 0,2 % 2,0 % 4,1 % 2023 5,5 % 2024 0,3 % 2,1 % Fahrrad ÖPNV Bahn Carsharing Dienst-Kfz Privat-Kfz Mietwagen Taxi Flug 15

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 (689) und sogar 59,7 Prozent weniger als 2014 (1.080). Auch wenn 2024 gegenüber dem Vorjahr ein kurzfristiger Anstieg um 20,5 Prozent zu verzeichnen ist, bleibt der mit- telfristige Rückgang deutlich. Damit hat sich die Zahl der Flugreisen auf einem deutlich niedrigeren Niveau einge- pendelt, was angesichts ihrer überdurchschnittlich hohen Treibhausgasemissionen besonders relevant und erfreulich ist (vgl. Kapitel 2.1). Zur umfassenden Bewertung der Umweltwirkungen ist neben der Anzahl auch die Verkehrsmittelwahl (Mo- dal Split) relevant. Im Jahr 2024 entfielen 5,5 Prozent der Dienstreisen auf das Flugzeug – ein leichter Anstieg gegen- über 2023 (4,1 Prozent), jedoch weiterhin leicht unter dem Vorpandemieniveau von 2019 (5,6 Prozent). Die öffentli- chen Verkehrsmittel (Bahn und ÖPNV) wurden 2024 bei 41,1 Prozent der Dienstreisen genutzt, während Kfz-Reisen einen Anteil von 51,2 Prozent ausmachten. Der Anteil der Bahnreisen sank gegenüber dem Vorjahr geringfügig auf 31,2 Prozent (–0,1 Prozentpunkte), der ÖPNV-Anteil um 1,6 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent. Obwohl die absolute Zahl an Kfz-Dienstreisen um 8,1 Prozent zurückging, stieg deren relativer Anteil leicht (+0,8 Prozentpunkte) – was sich durch den insgesamt stärkeren Rückgang der Bahn- und ÖPNV-Nutzung erklärt. Der Anstieg betrifft vor allem die Nutzung von Dienstfahrzeugen (+0,6 Prozentpunkte) und Privatfahrzeugen (+0,3 Prozentpunkte). Dagegen blieb der Anteil von Taxis und Mietwagen stabil, während Carsha- ring leicht zurückging. Auch der Anteil an Fahrrad-Dienst- reisen sank leicht auf 2,3 Prozent (–0,3 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Zahl der Dienstreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln um 47,8 Prozent, mit dem Flugzeug um 36,9 Prozent und mit dem Kfz um 27,5 Pro- zent zurückgegangen. Der deutlich stärkere mittelfristige Rückgang bei Bahn und ÖPNV im Vergleich zum Individual- verkehr deutet darauf hin, dass sich ein pandemiebedingt verändertes Mobilitätsverhalten verstetigt hat – mit einer anhaltend hohen Nutzung individueller, kontaktarmer Ver- kehrsmittel. Hinzu kommt, dass viele Dienstreisen – insbe- sondere zu Feldexperimenten in schwer erreichba- ren Regionen – nicht oder nur mit hohem Aufwand durch öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad realisierbar sind. Zudem zeigt sich, dass Online- und Hybridforma- te weiterhin viele kürzere und mittlere Reisen ersetzen, die früher häufig mit Bahn oder ÖPNV durchgeführt wur- den. Insgesamt führt dies zu einer Verschiebung des Modal Splits zugunsten individueller Verkehrsmittel – bei gleichzeitig rückläufiger Gesamtreisezahl. Die verbleibenden Dienstreisen sind häufig durch ihre Zielorte oder Formate stärker auf spezifische Verkehrsmittel an- gewiesen (z. B. Flugreisen zu weit entfernten Tagungen, Kfz-Fahrten zu Feldstandorten). Gleichzeitig belegen die Zahlen, dass der langfristige Rückgang insbesondere bei den Flugreisen einen wichtigen Beitrag zu einer umweltver- träglichen Mobilität am UFZ leistet. Zur weiteren Stärkung dieses Trends hat die Geschäfts- führung auf Empfehlung des Umweltausschusses einen verbindlichen neuen Dienstreisestandard eingeführt. Damit wurde die seit 2021 bestehende Möglichkeit einer freiwilligen Selbstverpflichtung zur Vermeidung von Kurz- streckenflügen abgelöst. Seit Juli 2024 gilt das Gebot, Flu- greisen auf Strecken unter 1.000 km (Luftlinie) innerhalb Deutschlands und Europas zu vermeiden, sofern das Rei- seziel innerhalb von acht Stunden mit der Bahn oder al- ternativ per Pkw erreichbar ist. Abweichungen sind nur in Ausnahmefällen zulässig – etwa bei unvorhergesehenen Terminkonflikten, aus gesundheitlichen Gründen oder zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als prakti- sche Orientierung stellt das UFZ-Reisemanagement eine Übersicht größerer Städte bereit, die sich innerhalb von acht Stunden Zugfahrt befinden, im 1.000-km-Radius lie- gen und zugleich als Zubringerflughäfen für Mittel- und Langstrecken dienen können. Wenn ein Kurzstreckenflug nicht zu vermeiden ist, werden weiterhin alternative Bahn- verbindungen ausgewiesen; Zubringerflüge sollen grund- sätzlich, sofern möglich, durch rail & fly ersetzt werden. Mit dem neuen Standard verfolgt das UFZ das Ziel, ver- meidbare Kurzstreckenflüge weiter zu reduzieren und da- mit die durch Dienstreisen verursachten Treibhausgase- missionen zu senken. Zugleich greift das Gebot die hohe Bereitschaft der Beschäftigten auf, Dienstreisen künftig noch umweltverträglicher zu gestalten – wie sie bereits in vorangegangenen Befragungen deutlich wurde. Der neue Standard baut auf den Sensibilisierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre auf – mit dem Ziel, einen Reflexi- onsprozess bei den Mitarbeitenden anzuregen und die Um- weltbelastung durch Dienstreisen dauerhaft zu verringern. Bereits seit 2020 erhalten alle Organisationseinheiten jähr- lich eine Übersicht über den CO₂-eq-Fußabdruck, der durch ihre Dienstreisen entsteht (siehe Kapitel 2.6). Neben Dienstreisen verursacht auch der Pendelverkehr der Mitarbeitenden zu den UFZ-Standorten CO2-eq-Emis- sionen sowie Feinstaub und Stickoxidbelastungen. Die Arbeitswege und damit verbundenen CO2-eq-Emissionen wurden im Frühsommer 2023 in einer Mobilitätsumfrage aller UFZ-Standorte geschätzt. Die Arbeitsweg-Emissio- nen flossen ab 2023 in die UFZ-THG-Bilanz ein und wur- den 2024 erstmals kompensiert (vgl. Kapitel 2.1). [15] In der Umfrage wurden u. a. auch mögliche weitere Ansatz- [15] Das UFZ hat die Umfrage auch für die ebenfalls am Wissenschaftspark Leipzig ansässigen Forschungseinrichtungen Leibniz-Institut für Troposphärenfor- schung (TROPOS) und dem Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) durchgeführt und steht mit diesen sowie dem DBFZ im engen Austausch, um die Mobilität des Campus umweltverträglicher zu gestalten. 16

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 UFZ-Mitarbende kommen überwiegend umweltfreundlich zur Arbeit. Foto: André Künzelmann (UFZ) punkte zur umweltverträglicheren Pendelmobilität iden- tifiziert. Die Umsetzung einer dieser Maßnahmen, die Errichtung von Ladestationen mit vier Doppelladesäu- len für Elektro-Pkws am Standort Leipzig, verzögerte sich aus Kapazitätsgründen, aufgrund von erforderlichen rechtlichen Klärungen sowie Lieferschwierigkeiten und wird spätestens im 4. Quartal 2025 realisiert. Gestützt auf das Umfrageergebnis, dem zufolge rund drei Vier- tel der Beschäftigten umweltfreundlich pendeln – also mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrs- mitteln –, haben die Institute des Wissenschaftsparks Leipzig, darunter das UFZ, Anfang 2024 einen gemein- samen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig geschickt. Darin schlugen sie verschiedene Ideen zum Ausbau des Radwegenetzes sowie der Weiterentwick- lung des Bus- und S-Bahn-Netzes vor, um gemeinsam mit der Stadt Leipzig einen aktiven Beitrag zu einer umweltverträglichen Verkehrswende zu leisten. Ergänzend zu den geplanten Maßnahmen existieren be- reits zahlreiche Angebote, die den Mitarbeitenden eine umweltverträgliche Alternative im Bereich der Fahrrad- mobilität bieten: U. a. eine öffentlich zugängliche Fahr- radverleihstation und ein Schlauchautomat am Standort Leipzig, Luftpumpe und Werkzeugkasten an allen Stand- orten, zahlreiche teilweise überdachte Fahrradstellplät- ze, abschließbare Fahrradstellplätze an den Standorten Halle und Magdeburg, Betriebsfahrräder einschließlich sechs Lastenräder am Standort Bad Lauchstädt und Leipzig, E-Ladebox für Elektro-Fahrräder am Standort Leipzig, Nutzungspauschale für Dienstreisen mit dem Die Fahrradverleihstation am UFZ-Standort Leipzig. Foto: André Künzelmann (UFZ) privaten Fahrrad, Durchführung von Bike-Service-Days zur Wartung und Fahrrad-Registrierung an den Standor- ten Leipzig, Magdeburg und Halle. Für die bestehende Fahrradkultur am UFZ sowie die vielen Maßnahmen trägt das UFZ seit Mai 2019 an den Standorten Leipzig, Mag- deburg, Halle und Bad Lauchstädt als erstes größeres Unternehmen in Sachsen und Sachsen-Anhalt das Zer- tifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ des Allgemei- nen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Die im Juli 2016 errichtete Fahrradverleihstation des Anbieters nextbi- ke by TIER am Haupteingang des UFZ-Standorts Leipzig wurde auch im vergangenen Jahr – trotz verstärkten mo- bilen Arbeitens – weiterhin stark genutzt. Im Jahr 2024 wurden an der Station 3.741 Radbewegungen getätigt – eine Steigerung von 19,8 Prozent gegenüber dem Vor- jahr. Die Fahrräder können sowohl von den Mitarbeiten- den des UFZ für den eigenen Arbeitsweg und im Rahmen von Dienstreisen als auch von Personen außerhalb des UFZ genutzt werden, sodass u. a. auch Gästen eine um- weltverträgliche An- und Abreise möglich ist. Die gelebte Fahrradkultur zeigt sich bei den Mitarbeiten- den auch im Privaten. Wie bereits in den Vorjahren be- teiligten sich viele UFZ-Mitarbeitende am Stadtradeln, einer deutschlandweiten Kampagne des Netzwerks Kli- ma-Bündnis zur Förderung des Radverkehrs, des Klima- schutzes und der Lebensqualität in Städten. Am Standort Magdeburg legte ein 14-köpfiges UFZ-Team im Aktions- zeitraum des Jahres 2024 insgesamt 2.695 Kilometer mit dem Fahrrad zurück. In der Gesamtwertung der Stadt belegte das Team damit den 31. Platz von 126 Teams. Am Standort Leipzig beteiligten sich 106 Mitarbeitende im Team „Radeln für die Umwelt“ und fuhren zusammen 15.402 Kilometer – was im Stadtranking den 27. Platz von 815 Teams einbrachte. Wären diese Strecken mit einem durchschnittlichen Pkw zurückgelegt worden, wä- ren dabei rund 3,0 Tonnen CO₂-eq ausgestoßen worden. 17

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 GEPLANTE MAßNAHMEN • Dialog mit der Stadt Leipzig und anderen WIPA-Insti- tutionen zur Errichtung einer Radschnellwegverbin- dung im 1. Quartal 2025 • Fortführung des Zertiﬁkats „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ der Stufe Silber zur Unterstützung einer umweltverträglichen Mobilität der Mitar- beitenden bis mindestens zum 2. Quartal 2025 & anschließende Re-Zertiﬁzierung (Erweiterung der Maßnahme) • Errichtung von E-Ladestationen mit vier Doppel- • Erstellung einer Karte mit sicheren Fahrradwegen zu und von den UFZ-Standorten, um bspw. Gäste zur klimaneutralen An- und Abfahrt zu motivieren bis 2025 • Fortführung der Fahrradverleihstation am Standort Leipzig bis Mitte 2026 • Weiterentwicklung des Mobilitätskonzepts mit kon- kreten Maßnahmen zur Eﬃzienzverbesserung und CO2-eq-Minimierung bis 2026 ladesäulen für Pkws als Anreiz zur E-Mobilität am Standort Leipzig sowie von je einer Doppelladesäule an den Standorten Bad Lauchstädt und Magdeburg bis zum 4. Quartal 2025 (neue Fristsetzung) • Sukzessiver Ersatz von Fahrzeugen mit überdurch- schnittlich hohen NOX-/CO2-eq -Emissionen im Fuhr- park durch umweltverträgliche Alternativen gemäß Fuhrparkkonzept bis 2040 • Durchführung von jährlichen Bike-Service-Days • Pilotierung KI-gestützter Verkehrssteuerung in (Wartung und Fahrrad-Registrierung) an den Stand- orten Leipzig, Magdeburg und Halle bis 2025 Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig bis zum 3. Quartal 2025 G N U H C S R O F S T Ä T I L I B O M R E D S U A Mobilität von morgen – nachhaltig, bürgernah, innovativ Der Leipziger Umweltstammtisch ist ein Dialogformat für Interessierte und Akteur*innen im Umweltbereich. Er findet regelmäßig an wechselnden Orten mit verschie- denen Expert*innen statt. Einen der drei vom UFZ mit- veranstalteten „Leipziger Umweltstammtische“ im Jahr 2024 richtete das UFZ an seinem Leipziger Standort aus. Im Zentrum der Veranstaltung stand der Austausch zwi- schen Fachleuten, Wissenschaftler*innen, Planer*innen sowie Vertreter*innen aus dem Umwelt- und Wirt- schaftssektor zu aktuellen Themen im Bereich Mobilität und deren Auswirkungen auf den Klimawandel. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Vortrag der Leipziger Verkehrsbetriebe, der einen Überblick über das Mobilitätsgeschehen in Deutschland gab und Perspektiven für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft aufzeigte. © www.lvb.de Im Fokus stand die Frage, wie urbane Räume so gestaltet werden können, dass sie sowohl lebenswerter werden als auch mobilitätsgerecht bleiben. Auch die Verantwortung kommunaler Mobilitätsdienstleister und ihr Beitrag zur Bewältigung von Verkehrs- und Klimaherausforderungen wurden intensiv diskutiert. Darüber hinaus bot die Veranstaltung Raum für persönlichen Austausch, neue Kontakte und das Einbringen eigener Perspektiven. Webseite Leiziger Umweltstammtisch 18

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 2.4 RESSOURCEN ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft Als Umweltforschungszentrum sind wir bestrebt, einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren begrenzten Res- sourcen zu pflegen. Erneuerbare Ressourcen und Abfallstoffe sollen effizient genutzt, umweltbelastende Rohstoffe vermieden und geschlossene Stoffkreisläufe etabliert werden. ENTWICKLUNG 2024 Ein Element unserer Maßnahmen zur Ressourcenscho- nung ist die gezielte Rückführung von Altgeräten in den Stoffkreislauf. Bereits seit 2012 überlässt das UFZ sei- ne gebrauchte IT-Hardware dem gemeinnützigen Inklusi- onsbetrieb AfB gGmbH. Durch Wiederaufarbeitung alter Notebooks, PCs, Monitore, Smartphones, Tablets, Thin Clients, Server und Drucker erfolgt eine Lebensdauer- verlängerung der gebrauchten IT-Hardware und die IT-Hardware kann teilweise weiterverwendet werden. Seit Beginn der Zusammenarbeit führte das UFZ insge- samt 7.898 IT- und Mobilgeräte in den Stoffkreislauf zu- rück. Im letzten Jahr wurden 25 Prozent der 1.279 abge- holten Geräte nach der Aufbereitung wiederverwendet, während der restliche Teil zur Rohstoffgewinnung durch Recycling genutzt wurde. Damit hat das UFZ im Jahr 2024 dazu beigetragen, einen Teil eines Arbeitsplatzes für Menschen mit Behinderung zu finanzieren sowie 48,5 Tonnen CO2-eq Treibhausgasemissionen, 347.362 Liter Wasser und 188,7 MWhel Primärenergieaufwand [16] sowie 19,8 Tonnen Fe-äqu Rohstoffe [17] einzusparen und die Hu- mantoxizität [18] um 265 Tonnen 1,4-DB-äqu zu verringern. Diese Maßnahme wird durch weitere Maßnahmen zur Ressourcenschonung ergänzt: An allen UFZ-Standorten können Mitarbeitende seit einigen Jahren ihre privaten Altgeräte – insbesondere Handys – in eigens aufgestell- ten Sammelboxen zurückgeben. Diese werden ebenfalls der AfB gGmbH zur Wiederverwertung oder zum fachge- rechten Recycling übergeben. Die Erlöse aus dieser Akti- on kommen aktuell dem NABU-Projekt „Handys für Hum- mel, Biene und Co“ zugute. Seit 2011 wurden auf diese Weise über 1.100 private Handys in den Rohstoffkreis- lauf zurückgeführt – 2024 waren es 102. Auch durch die Sammlung gebrauchter Stifte und Textmarker (seit 2013) sowie durch die teilweise Wiederverwendung von Versandmaterialien wie Styropor und Isoliermaterial wird der Materialkreislauf aktiv unterstützt. Darüber hinaus wird bei Neugeräten standardmäßig die Suchmaschine Ecosia voreingestellt. Einnahmen, die durch Ecosia gene- riert werden, werden dazu genutzt, Bäume in besonders durch den Klimawandel betroffenen Regionen zu pflanzen. Der Forschungsprozess als Kerngeschäft des UFZ bringt zwangsläufig die Entstehung von (gefährlichen) Abfällen mit sich. Die gefährlichen Laborabfälle am UFZ set- zen sich aus Laborabwasser, Schutzhandschuhen, Ver- packungen, Lösungsmitteln, Chemikalien sowie Ölen und Batterien zusammen. Ihr Aufkommen variiert stark in Ab- hängigkeit von den laufenden Forschungsaktivitäten. Im Jahr 2024 sank die Gesamtmenge gefährlicher Laborab- fälle am UFZ im Vergleich zum Vorjahr um 9,8 Prozent – nachdem sie im Vorjahr um 19,9 Prozent angestiegen war. Auch die Laborabfallmenge pro Mitarbeiter*in ging moderat zurück (-16,4 Prozent). Die entsorgte Chemika- lienmenge verringerte sich besonders stark – um 38,0 Prozent von 1.734 kg auf 1.075 kg. Dies stellt den nied- rigsten Stand seit 2010 dar. Lediglich die Menge entsorg- ter Lösungsmittel stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht an (+3,1 Prozent). Standortspezifisch ergaben sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr folgende Veränderungen: Am Standort Halle stieg die Menge gefährlicher Abfälle erneut um weitere 12,7 Prozent auf 2.375 kg – ein Ni- veau vergleichbar mit dem von 2016. Am Standort Mag- deburg reduzierten sich die anfallenden gefährlichen Ab- fälle hingegen um 20,0 Prozent auf 1.701 kg. Am größten UFZ-Standort Leipzig, wo der Großteil der gefährlichen Laborabfälle anfällt, sank das Aufkommen 2024 um 10,9 Prozent auf 21.396 kg. Zur Sicherstellung einer gesetzes- konformen und umweltgerechten Entsorgung überprüft der Stab Arbeitssicherheit und Umweltschutz im Rahmen jährlicher Audits, ob die beauftragten Entsorgungsfach- betriebe über die erforderlichen Genehmigungen verfü- [16] Der Primärenergieaufwand spiegelt den Bedarf an Primärenergieressourcen wie Rohöl, Steinkohle, Wasserkraft etc. eines Produktes über den gesamten Lebenszyklus von der Herstellung bis zur Entsorgung wieder. Primärenergien sind für die Bereitstellung von Endenergie wie bspw. Strom nötig. [17] Durch die Wiederverwendung gebrauchter IT werden weniger Rohstoffe für die Herstellung neuer Geräte abgebaut. Da die global verfügbaren Metall- und Mineralreserven wie Palladium und Eisen stark variieren, wird der Verbrauch eines Metalls in Relation zu seiner Verfügbarkeit gesetzt. Die Ausweisung erfolgt in Eisenäquivalenten. [18] Humantoxizität misst die Auswirkungen bzw. Schäden an der menschlichen Gesundheit durch Umweltschadstoffe wie bspw. Stickoxide, die in Luft, Boden und Wasser gelangen. Die Ausweisung erfolgt in 1,4-Dichlorbenzoläquivalenten. 19

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Entwicklung und Zusammensetzung der gefährlichen Laborabfälle des UFZ [in kg] 24.005 22.771 21.883 30.000 25.000 20.000 ] g k n i [ 15.000 10.000 20,9 21,5 21,9 21,8 5.000 0 28.240 25.119 25.361 25.472 23.552 20.956 17,5 21,9 20,6 24,9 20,8 [ G e f ä h r l i c h e L a b o r a b f ä l l e i n k g p r o M i t a r b e i t e r * n ] i 30 20 10 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Bleibatterien Öle Chemikalien Lösungsmittel Schutzhandschuhe Verpackungen (Glas/Kunststoff) Laborwasser Gefährliche Laborabfälle pro Mitarbeiter*in lung und umweltgerechte Entsorgung von Biomüll an allen UFZ-Standorten erreicht. Die dafür notwendigen Strukturen sind geschaffen, allerdings gibt es in der prak- tischen Umsetzung noch vereinzelt organisatorische He- rausforderungen, welche 2025 durch gezielte Optimie- rungen behoben werden sollen. Am Standort Leipzig trug zudem die Neuausschreibung des Kantinenbetriebs zur weiteren Ressourcenschonung bei. Bereits seit 2021 wird dort ein Anteil von 20 Prozent an regionalen Bioproduk- gen. Ergänzend werden weiterhin nicht kontaminierte Handschuhe der Firma KimTech sowie Zellkulturflaschen gesammelt und in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt. Im ersten Quartal 2024 wurden Empfehlungen an die Themenbereichsleitungen entwickelt, um die negati- ven Umweltauswirkungen im Labormanagement und beim Betrieb wissenschaftlicher Großgeräte zu verringern. Im Fokus stand unter anderem der res- sourcenschonende Umgang mit Ultratiefkühlschränken. Eine bessere Auslastung, regelmäßige Inventur und eine moderate Anhebung der Lagertemperatur können den Energieverbrauch deutlich senken. Auch eine zentral ko- ordinierte Beschaffung von Laborverbrauchsmaterialien und Chemikalien würde dazu beitragen, Ressourcen ef- fizienter zu nutzen, Verpackungsmüll zu vermeiden und die Entsorgung überlagerter Stoffe zu reduzieren. Darü- ber hinaus kann die gezielte Nachnutzung von Geräten und Laboreinrichtungen über einen verbesserten Geräte- und Möbelpool den Materialeinsatz verringern und Um- weltauswirkungen durch Neuanschaffungen reduzieren. Ein weiterer Schritt hin zu mehr Kreislaufwirtschaft wur- de im dritten Quartal 2024 mit der separaten Samm- 20 Nachhaltiges Laborverbrauchsmaterial. Foto: André Künzel-mann (UFZ)

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Papierverbrauch [in Blatt] am UFZ l ] t t a B n i [ 1.653.153 1.433 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 0 927.822 823.922 774 710 718.804 628 518.756 423.199 458 346 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 M i t a r b e i t e r * n ] i 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Spezialpapier Recycling-Papier Papierverbrauch pro Mitarbeiter*in l [ i n B a t t p r o ten eingesetzt. Die seitdem angestrebte Bio-Komponen- ten-Zertifizierung wurde nun im August 2024 erreicht. Der Papierverbrauch am UFZ ist im Jahr 2024 moderat gesunken - im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent. Der durchschnittliche Verbrauch lag bei lediglich 346 Blatt pro Person und damit 24,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Sowohl absolut als auch bezogen auf die Pro-Kopf-Nutzung markiert dies den niedrigsten Stand seit Beginn des Monitorings im Jahr 2001. Ins- gesamt konnte der Papierverbrauch am UFZ seitdem um 88,8 Prozent reduziert werden. Diese Entwicklung verdeutlicht einen tiefgreifenden strukturellen Wandel in der Arbeitsweise: Die kontinuierlich vorangetriebe- ne Digitalisierung von Verwaltungs- und Forschungs- prozessen schafft zunehmend die Voraussetzungen für papierarmes bis papierloses Arbeiten. Ergänzend wirken die infolge der Corona-Pandemie etablierten flexibleren Arbeitsmodelle mit reduzierter physischer Präsenz – bei- de Faktoren leisten einen wesentlichen Beitrag zur dauer- haften Ressourcenschonung. Seit 2021 unterstützt zudem eine jährlich veröffentlichte, vergleichende Druckstatistik für alle Organisationseinheiten die Reflexion und Sensi- bilisierung im Hinblick auf einen bewussten Papierver- brauch (siehe Kapitel 2.6). Im Jahr 2024 ist der Wasserverbrauch am UFZ insge- samt erneut leicht gesunken – gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent auf insgesamt 16.127 m³. Der durch- schnittliche Pro-Kopf-Verbrauch verringerte sich im gleichen Zeitraum um 12,1 Prozent auf 13,2 m³. Auch im Vergleich zum Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, liegt der Gesamtwasserverbrauch insge- samt um 10,0 Prozent niedriger. Zwischen den einzel- nen UFZ-Standorten zeigen sich jedoch teils deutliche Unterschiede: Während der Verbrauch in Leipzig um 3,7 Prozent und in Bad Lauchstädt um 16,2 Prozent zurück- ging, verzeichnete der Standort Halle einen Anstieg von 60,6 Prozent auf 1.694 m³. Dieser deutliche Anstieg re- lativiert sich bei näherer Betrachtung: Im Jahr 2023 war der Verbrauch mit lediglich 1.055 m³ außergewöhnlich niedrig – vermutlich aufgrund eines veränderten For- schungsbetriebs sowie einer reduzierten Nutzung was- serintensiver Laborinfrastrukturen. Der Wert für 2024 liegt hingegen wieder näher am Durchschnitt: Verglichen mit den Jahren 2017 bis 2019 (1.396 m³) – also der Zeit vor der Corona-Pandemie – ergibt sich ein abge- schwächter, aber dennoch deutlicher Anstieg von 21,4 Prozent. Dieser Mehrverbrauch lässt sich im Wesentli- chen auf die Sanierung der Labordecken zurückführen. Um künftige Entwicklungen genauer beobachten zu kön- nen, wird der Wasserverbrauch am Standort Halle ab dem zweiten Quartal 2025 monatlich erfasst. Besonders deutlich fiel hingegen der Rückgang am Standort Magde- burg aus: Hier sank der Wasserverbrauch im Vergleich zu 2023 um rund ein Viertel (-26,7 Prozent). Dieser Rück- gang lässt sich auf eine Kombination technischer, klima- tischer und organisatorischer Maßnahmen zurückführen. Zum einen war das Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich niederschlagsreicher, wodurch weniger Wasser 21

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Wasserverbrauch an den UFZ-Standorten [in m³] 20.000 17.931 17.204 16.474 16.127 15.379 14.282 ] ³ m n i [ 15.000 12.500 10.000 5.000 0 20 [ i n m ³ p r o M i t a r b e i t e r * n ] i 15 10 15,5 12,8 12,3 15,0 14,5 13,2 2019 2020 2021 2022 2023 2024 Wasserverbrauch pro Mitarbeiter*in Falkenberg Bad Lauchstädt Magdeburg Halle Leipzig zur Bewässerung der Außenanlagen benötigt wurde. Zum anderen wurden im Rahmen von Hygiene- und Energie- einsparmaßnahmen gezielt technische Anpassungen vor- genommen, wie etwa die temporäre Stilllegung einzelner Warmwasserentnahmestellen sowie eine standortweite Reduktion der Spülintervalle an knapp 40 Wasserentnah- mestellen um zwei Drittel. Darüber hinaus verständigten sich die Mitarbeitenden am Standort Magdeburg auf ei- Wissenschaftlicher Demonstrator einer Baumrigole. Foto: André Künzelmann (UFZ) nen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Wasser. Im Jahr 2024 wurden am UFZ Standort Leipzig zudem mehrere Maßnahmen zur ressourcenschonenden Was- sernutzung und zur Entwicklung nachhaltiger Standort- strukturen umgesetzt. So wurde die Niederschlags-Ab- fluss-Modellierung für einen Teilbereich des Campus bis zum zweiten Quartal mit dem Ziel weiterentwickelt, ein oberflächenwasserabflussfreies Gelände zu gestal- ten. Dieses wurde um ein Konzept für wissenschaftli- che Demonstratoren, die multifunktionale blau-grüne In- frastrukturelemente erforschen, ergänzt. Ebenfalls am Standort Leipzig installierte das UFZ im zweiten Quartal neun Baumrigolen [19]. Ergänzend kam im dritten Quar- tal ein Prototyp einer mikrobiellen Brennstoffzelle im UFZ-Teich zum Einsatz, der Wasserreinigung, Energie- gewinnung und Erhalt der Gewässerökologie verbindet. Weitere Informationen zu diesen multifunktionalen wis- senschaftlichen Demonstratoren, deren Ziel es ist, inno- vative Lösungen zur Verbesserung des urbanen Wasser- managements zu entwickeln, zu erproben und im realen Umfeld sichtbar zu machen, finden sich im Kapitel 2.5. [19] Unterirdische Versickerungssysteme, die Stadtbäume mit Regenwasser versorgen, den Oberflächenabfluss reduzieren und zugleich neue Lebensräume schaffen 22

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 GEPLANTE MAßNAHMEN • Untersuchungen und technische Erprobung von Sys- • Entwicklung und Installation eines multifunktionalen temen zur Wärmebewirtschaftung kontaminierter Grundwässer (KONATES) am Geb. 19.7 des Stand- orts Leipzig bis zum 3. Quartal 2025 Sumpfpﬂanzendachsystems mit Hilfe von drei Ver- suchsständen für das Dach der Kantine am Standort Leipzig zur Grauwasserreinigung bis 2027 • Start eines Pilotprozesses zur Einführung einer • Ersatz-Neubau eines Funktionsgebäudes (Lager- LEAF [20] Labor-Zertiﬁzierung am Standort Leipzig bis zum 4. Quartal 2025 • Pilotierung eines Labormanagementsystems bis zum 4. Quartal 2025 • Erstellung eines Zählermanagementkonzept zur Überwachung und Einsparung von Wasser bis 2025 • Verringerung des Papierverbrauchs durch Einfüh- rung einer Lieferantenakte samt Umstellung auf digitale Lieferscheine bis 2026 (neue Fristsetzung aufgrund Erweiterung der Maßnahme) und Archivﬂächen) mit organischen Baustoﬀen und BNB [21]-Zertiﬁzierung in Silber (BNB 2.0 Pilotprojekt) am Standort Bad Lauchstädt bis 2027 • Bewässerungs-Untersuchungen am Standort Leip- zig zur Optimierung des Baummanagements und Unterstützung der Entwicklung widerstandsfähiger, nachhaltiger blau-grüner Infrastrukturen [22] in städti- schen Gebieten bis zum 3. Quartal 2027r G N U N O H C S N E C R U O S S E R R U Z G N U H C S R O F R E D S U A Weg vom engen Blick auf das Müllproblem Ein interdisziplinäres UFZ-Forschungsteam veröffentlichte im Oktober 2024 eine umfassenden Übersichtsstudie zu den Auswirkungen von Plastik auf die drei planetaren Krisen – Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltver- schmutzung im Fachmagazin Environment International. Ziel der Studie war es, die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Krisen sowie den vielfältigen Effekten von Plastik zu erfassen und aufzuzeigen. Die Studie basiert auf der Auswertung von über 19.000 wissenschaftlichen Arbeiten und macht insbesondere große Forschungslü- cken im Hinblick auf die Auswirkungen von Plastik auf das Klima und die Biodiversität deutlich, während Studien zu den Auswirkungen von Plastik auf die Umweltverschmutzung bereits häufiger vorliegen. Zentrale Ergebnisse zeigen, dass Plastik während seines ganzen Lebenszyklus die Umwelt beeinflusst und nicht nur am Ende als Um- weltverschmutzung auftritt. So verstärkt Plastik den Klimawandel durch hohe Treibhausgasemissionen bei der Produktion, und gefährdet die Biodiversität, etwa durch die Verbreitung invasiver Arten über Plastikmüll in Ge- wässern. Eine allumfassende Betrachtung und Bewertung von Plastik, die über das gängige Müllproblem hinaus geht, ist daher dringend erforderlich. Das Forschungsteam fordert daher eine ganzheitliche Regulierung, die alle Dimensionen der Plastikproblematik berücksichtigt, um internationale Lösungen zu fördern. Ein wichtiges Ziel war es, mit der Studie auch die Verhandlungen zum globalen UN-Plastikabkommen im November 2024 in Südkorea aktiv zu beeinflussen. Zwar konnte in dieser Verhandlungsrunde noch kein endgültiges Abkommen erzielt werden, doch die Studie fand internationale Beachtung und trug dazu bei, die Diskussion um eine umfassende und wissen- schaftlich fundierte Regulierung von Plastik maßgeblich mitzugestalten. zur Pressemitteilung [20] LEAF (Laboratory Efficiency Assessment Framework) ist ein Zertifizierungssystem für mehr Nachhaltigkeit im Laborbetrieb [21] Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundes zur ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbewertung öffentlicher Gebäude [22] Naturbasierte Lösungen, die Wasser- und Grünflächen kombinieren – etwa Bäume, begrünte Dächer oder Versickerungsflächen – und Städte widerstandsfähiger gegenüber Hitze, Trockenheit und Starkregen machen 23

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 2.5 BIODIVERSITÄT ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Biodiversitätsförderung an den UFZ-Standorten Während die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen weiter wächst, nimmt die biologische Vielfalt weltweit ab. Zu den wichtigsten direkten Treibern für den Verlust der Artenvielfalt zählen Veränderungen und Zerstörung von Habitaten, Klimaänderungen, invasive Arten, Übernutzung und Verschmutzung. Der Biodiversitätsverlust führt zur Destabilisierung von Ökosystemen und zur Verminderung der Leistungen der Natur für den Menschen (Ökosystem- leistungen). Er erhöht die Wahrscheinlichkeit von ökologischen Krisen und deren direkten und indirekten Folgen für die Menschen wie bspw. Pandemien. Diesen Effekten will das UFZ mit Maßnahmen zur Biodiversitätsförderung auch an seinen Standorten entgegenwirken. ENTWICKLUNG 2024 Im Jahr 2024 wurden verschiedene Maßnahmen zur Bio- diversitätsförderung an den UFZ-Standorten umgesetzt. Bei der regelmäßigen Kontrolle der Vogelnistkästen am Standort Halle zeigte sich, dass viele davon zunehmend von Hornissen genutzt werden – ein Hinweis auf den Be- darf an geeigneten Nistplätzen auch für diese Insekten. Da klassische Vogelkästen für Hornissen nicht optimal sind, wurden im Frühsommer 2024 spezielle Nistkäs- ten für Hornissen und Bienen am Standort Halle er- richtet. Zudem wurde im dritten Quartal 2024 der restli- che Teil der Brutröhrchen als Nisthilfe für Insekten am Standort Halle instandgesetzt. Engagierte Mitarbeitende setzten die Hülsen in einen Holzrahmen ein, damit Vögel sie nicht mehr so leicht aus der Verankerung reißen kön- nen. Wie Insektenhotels sinnvoll gestaltet sein sollten, damit sie tatsächlich nützlich sind – z. B. in Bezug auf Ausrichtung, Materialwahl und Artenschutz –, zeigt ein Beitrag des UFZ, der 2024 im Wissenschaftsmagazin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) veröffentlicht wurde: Zum Beitrag Angeregt durch den Erfolg der Hochbeete am Standort Halle initiierten Mitarbeitende am Standort Leipzig im Jahr 2023 den sogenannten Feierabendgarten – ein Ur- ban-Gardening-Projekt mit fünf Hochbeeten für UFZ-Be- schäftigte. Die Umsetzung wurde durch Mittel aus dem EMAS-Fonds unterstützt. Seit Frühjahr 2024 können sich Einzelpersonen und Teams aus der Belegschaft jährlich für eine Hochbeet-Patenschaft bewerben. Die Gärtnern- den verpflichten sich, auf Pflanzenschutzmittel, chemi- schen Dünger sowie invasive Pflanzenarten zu verzich- ten. Der positive Effekt auf die Biodiversität ist vielfältig: Der Anbau von Gemüse und Kräutern bietet vor allem bestäubenden Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Darüber hinaus profitieren auch im Boden lebende Weich- tiere, Insektenlarven sowie Larven von Schmetterlingen und Wanzen von dem naturnahen Angebot an Nahrung und Lebensraum. Das Projekt Feierabendgarten wurde im Rahmen des bundesweiten Pﬂanzwettbewerbs der Stif- tung für Mensch und Umwelt in der Kategorie Firmengär- ten mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Wie sich die Förderung der Biodiversität an den UFZ-Standorten mit Forschungstätigkeiten zusammen- bringen lässt, zeigt u. a. das Projekt zur Modellierung eines oberflächenwasserabflussfreien Campus für den Wissenschaftspark in Leipzig. Die im Herbst 2022 abgeschlossene erste Niederschlags-Abfluss-Modellie- rung wurde bis zum 2. Quartal 2024 für das Teilgebiet um die Gebäude 5.0, 6.0 und 6.1 am UFZ Standort Leip- zig weiterentwickelt. Ergänzt wurde sie durch ein Kon- zept für wissenschaftliche Demonstratoren, die multi- funktionale blaugrüne Infrastrukturelemente erforschen, technologische Lösungen erproben, die Einbindung ex- terner Fachkräfte und der Öffentlichkeit fördern und zu- gleich als ökologische Maßnahmen zur Verbesserung des urbanen Wassermanagements, zur Förderung der Biodiversität und Entwicklung klimaresilienter Standort- strukturen beitragen. Der Feierabendgarten wird gern und rege genutzt – auch von der Initiatorin Jette Wüst. Foto: Anne Schwerin / UFZ 24

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Im Jahr 2024 wurden insgesamt drei solcher wissen- schaftlichen Demonstratoren realisiert – zwei am Standort Leipzig und einer am Standort Halle. Demonstrator 1 – Baumrigolen am Standort Leip- zig. Im zweiten Quartal 2024 installierte das UFZ neun Baumrigolen. Diese unterirdischen Versickerungssyste- me kombinieren Baumpflanzungen mit Regenwasserma- nagement. Sie ermöglichen die gezielte Aufnahme und Speicherung von Niederschlagswasser im Wurzelbereich der Stadtbäume, verbessern deren Vitalität, reduzieren den Oberflächenabfluss und wirken positiv auf das Mi- kroklima. Gleichzeitig schaffen sie durch ihre Struktur und Bepflanzung neuen Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten und tragen so aktiv zur urbanen Biodiver- sität bei. Demonstrator 2 – Mikrobielle Brennstoffzelle am Standort Leipzig. Im dritten Quartal 2024 wurde ein Prototyp einer mikrobiellen Brennstoffzelle im UFZ-Teich installiert. Diese innovative Technologie nutzt die Akti- vität von Mikroorganismen, um organische Substanzen im Wasser zu oxidieren und dabei gleichzeitig Strom zu erzeugen. Durch den Abbau organischer Materialien wird die Wasserqualität verbessert, was der Biodiversität im Teich zugutekommt. Zudem schützt diese Maßnahme vor Eutrophierung, einem Prozess, der durch übermäßi- ge Nährstoffanreicherung zu Sauerstoffmangel und dem Absterben von Wasserorganismen führen kann. Demonstrator 3 – Waldinsel am Standort Halle. Ein Teil des Außengeländes am UFZ-Standort Halle ist der sogenannte „Soldatenwald“ – eine artenarme Fläche mit einem durch Trockenheit, Wipfeldürre und Pilzbefall geschädigtem und teilweise bereits abgestorbenem Alt- baumbestand. Um die Biodiversität zu erhöhen und das Gelände naturnah sowie klimastabil zu gestalten, ist be- reits seit 2018 die Anlage mehrerer sogenannter „Wal- dinseln“ geplant – kleinflächige, in sich stabile Waldrand- strukturen mit Hochbäumen im Zentrum, umgeben von heimischen Sträuchern und einem Hochstaudensaum. Diese Mini-Wälder schaffen selten gewordenen „Wal- drand“-Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Ar- ten, sind zugleich an die zunehmende Trockenheit ange- passt und kommen langfristig ohne Bewässerung aus. Sie veranschaulichen damit nicht nur UFZ-Forschung am eigenen Standort, sondern demonstrieren auch beispiel- haft eine Möglichkeit für klimaangepasstes Stadtgrün. Eine vergleichbare Maßnahme wurde bereits erfolgreich Visualisierung der naturnahen Umgestaltung des Standorts Halle. Grafik: Lisa-Vogel-Illustrationen bei der Umgestaltung des benachbarten „Feldherrenhü- gels“ umgesetzt, den das UFZ von einer Grasfläche in einen typischen Porphyrkuppen-Lebensraum mit regio- naler Flora umgewandelt hat. Da die notwendige Fällgenehmigung für die geschädig- ten Bäume bisher weiterhin nicht vorliegt, hat das UFZ im Sommer 2024 an einer lückigen Stelle mit bereits abgängigen Bäumen eine erste exemplarische Waldinsel gepflanzt. Weitere Inseln können sukzessive durch na- türliches Absterben des Altbestandes folgen. Gepflanzt wurden ausschließlich regionale Pflanzen und Saaten. Im Zentrum wachsen drei Hochstämme – Winterlinde, Eberesche und Hainbuche –, ergänzt durch einen leben- den sowie einen toten Ahorn als Habitatbäume. Der Ge- hölzsaum besteht aus Schlehe, Hartriegel, Weißdorn und anderen heimischen Arten; im Staudenbereich wurden u. a. Wiesen-Flockenblume, Salbei, Labkraut und Glo- ckenblume gepflanzt sowie eine Wildpflanzenmischung für Bestäuber angesät. Die Fläche wird in den kommen- den Jahren auch wissenschaftlich begleitet: UFZ-For- schende erfassen die Entwicklung der Vegetation sowie das Vorkommen und die Entwicklung von Bestäuberin- sekten wie Wildbienen und Tagfaltern sowie von Vögeln. Alle drei Demonstratoren stehen beispielhaft für die Verbindung von Forschung, Anwendung und De- monstration an den UFZ-Standorten. Sie machen wis- senschaftliche Erkenntnisse sichtbar, zeigen Wege zur klimagerechten Transformation urbaner Infrastrukturen auf und leisten gleichzeitig einen praktischen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität. Da es sich um laufende Forschungsprojekte handelt, werden die Standorte nicht nur beobachtet, sondern auch weiterent- wickelt und beforscht. Durch die neuen Infrastrukturen entwickeln sich die UFZ-Campi weiter zu Reallaboren, die Umweltforschung erlebbar machen und die Grundlage für zukünftige Innovationen im Bereich der blau-grünen Technologien schaffen. 25

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 GEPLANTE MAßNAHMEN • Errichtung eines Artenschutzturms zur Erhöhung der Biodiversität am Standort Bad Lauchstädt bis 2025 • Erweiterung der Ökowiesenﬂäche am Standort Mag- deburg bis 2025 • Verringerung der Mahdhäuﬁgkeit und Laubbeseiti- gung am Standort Magdeburg bis 2025 • Erweiterung der Hochbeete zum Urban Gardening durch die Mitarbeitenden zur Förderung der Biodi- versität am Standort Halle bis zum 3. Quartal 2025 • Entwicklung und Installation eines multifunktionalen Sumpfpﬂanzendachsystems mit Hilfe von drei Ver- suchsständen für das Dach der Kantine am Standort Leipzig zur Biodiversitätsförderung bis 2027 • Fassadenbegrünung & Gründach auf dem Er- satz-Neubau eines Funktionsgebäudes (Lager- und Archivﬂächen) am Standort Bad Lauchstädt bis 2027 • Bewässerungs-Untersuchungen am Standort Leipzig zur Optimierung des Baummanagements und Unter- stützung der Entwicklung widerstandsfähiger, nach- haltiger blau-grüner Infrastrukturen in städtischen Gebieten bis zum 3. Quartal 2027 • Erstellung eines detaillierten Konzeptes ökologisch wertvoller Flächen im Zuge der Ausweitung des UFZ-Areals am Standort Bad Lauchstädt bis 2028 g n u h c s r o f s t ä t i s r e v i d o B r e d s u A i Lebendige Wände Durch den fortschreitenden Klimawandel erwär- men sich Innenstädte insbesondere im Som- mer stark – mit gesundheitlichen Folgen für viele Stadtbewohner*innen. Um dem entgegenzuwir- ken, startete im Mai 2024 das mehrjährige, vom Sächsischen Landtag geförderte Forschungspro- jekt „Lebendige Wände“ unter Leitung des UFZ in Kooperation mit der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB). Ziel ist es, die Potenzia- le von Fassadenbegrünungen als Maßnahme zur urbanen Klimaanpassung und zur Förderung der biologischen Vielfalt zu untersuchen. An mehreren Gebäuden in Leipzig werden Modellbegrünungen mit heimischen, standortangepassten Pflanzen realisiert. Diese sollen nicht nur zur Kühlung der Umgebung beitragen, sondern auch die Luftqualität verbessern und Lebensräu- me für Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge schaffen. Zur wissenschaftlichen Begleitung wurden an den begrünten Fassaden Sensoren installiert, die kontinuierlich Daten zu Bodenfeuchtigkeit, Temperatur und Strahlung erfassen. Diese fließen in mikroklimatische Simulationen ein, um die Wirkung der Begrünung auf das Stadtklima zu analysieren. Auch verschiedene Bewässerungsstrategien werden getestet, um Pflegaufwand und Ressourceneinsatz zu optimieren. Ein zentrales Element des Projekts ist die Einbindung der Anwohner*innen. In Ko-Kreations-Work- shops werden gemeinsam mit Expert*innen und Stakeholdern praxisnahe Lösungen für die geeignete Pflanzenwahl, Bewässerungskonzepte und Pflege von Fassadenbegrünungen entwickelt. Die Erkenntnisse sollen zur breiten An- wendung in Leipzig und darüber hinaus beitragen. „Lebendige Wand“ in Leipzig. Foto: Doris Wolst (UFZ) Zum Videobeitrag 26

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 2.6 INTERNE KOMMUNIKATION, BETEILIGUNG UND SENSIBILISIERUNG ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Umweltrelevantes Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern Eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung kann nicht alleine durch eine Person oder ein Gremium erfol- gen − vielmehr ist es Aufgabe aller Mitarbeitenden. Zur Mitwirkung braucht es Kommunikation, Sensibilisierung und Aktionen. Dadurch kann eine nachhaltige und umweltverträgliche Unternehmenskultur etabliert werden. ENTWICKLUNG 2024 Im Jahr 2024 diskutierten die Umweltausschuss-Mitglie- der in zwei Sitzungen, mit weiteren Mitarbeitenden im Rahmen von Arbeitsgruppen sowie auf schriftlichem Weg wesentliche Umweltaspekte bzw. Schwerpunkte des Um- weltmanagements, identifizierten Maßnahmen zur Ver- besserung der Umweltleistung und brachten diese zur Umsetzung. Seit der Einführung des Ideenmanagements im Jahr 2012 wurden zahlreiche Verbesserungsideen eingereicht und nach Möglichkeit umgesetzt. Die ideengebenden Personen haben dabei teilweise bei der Umsetzung mit- gewirkt. Vorschläge werden außerdem verstärkt durch die Umweltkontaktpersonen als Ansprechpartner*innen für die Umweltmanagementkoordinatorin, den Umwel- tausschuss und die Mitarbeitenden der jeweiligen Or- ganisationseinheit sowie in den internen Audits und im Rahmen von Umfragen, wie der Mobilitätsumfrage, ein- gebracht. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen zur Betei- ligung, Kommunikation und Transparenz umgesetzt: • Umweltmanagement-relevante Informationen wer- den regelmäßig über verschiedene Gremien und For- mate wie die Betriebsversammlung oder das Town- Hall-Format UFZdirect verbreitet. • Die Umweltkontaktpersonen erhalten regelmäßig aktuelle Informationen zum betrieblichen Umwelt- schutz • Seit Beginn des Jahres 2013 sind im Intranet 148 Beiträge mit ökologischem Bezug in der Kategorie Nachhaltigkeit erschienen – darunter acht im Jahr 2024. Weitere einschlägige Beiträge mit Umwelt- schutzbezug wurden in anderen Rubriken wie Ge- schäftsführung veröffentlicht. • Die Nachhaltigkeits-Homepage des UFZ – unter an- derem zum betrieblichen Umweltmanagement – wur- de Ende 2024 umfassend überarbeitet. Ziel war es, die Inhalte klarer zu strukturieren, aktuelle Maßnah- men besser sichtbar zu machen und die Transparenz gegenüber internen wie externen Zielgruppen zu erhöhen. • Verstärkte Sensibilisierung der Mitarbeitenden über Lebensdauer und pflegliche Handhabung von IT-Inf- rastruktur, um eine Weiterverwendung über die erste Nutzungsphase hinaus zu ermöglichen, im Jahr 2024 • Erweiterung des Wikis im Intranet zum Umwelt- schutz im Labor im Jahr 2024 • Aktualisierung und Erweiterung der Infoblätter zur Plastikreduzierung im Laboralltag im 1. Quartal 2024 • Vorstellung und Diskussion von Mitwirkungs- und Handlungsmöglichkeiten sowie Ansatzpunkten für ein ökologisch nachhaltiges Labor im internen Tech- niker*innen-Netzwerk TechVerNetzt Ende 2024 Seit 2020 erhalten Führungskräfte und Umweltkontakt- personen aller Organisationseinheiten jährlich Daten zum CO2-eq-Fußabdruck der Dienstreisen, seit 2021 auch zur Entwicklung des Papierverbrauchs durch Ausdrucke. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Werte pro Vollzeitäquivalent berechnet und anonymi- siert im Vergleich zu anderen Abteilungen bzw. Depart- ments dargestellt. So entsteht ein organisationsweites Benchmarking, das Reflexionsprozesse anregen und um- weltverträglicheres Verhalten im Hinblick auf Mobilität und Ressourcennutzung fördern soll. Auch 2024 wurden diese Kennzahlen gezielt in den internen EMAS-Audits genutzt, um Best Practices sowie Reduktions- und Steu- erungspotenziale zu identifizieren. Beide Formate haben sich etabliert und werden fortgeführt – künftig jedoch mit angepasster Frequenz. Ein jährlicher Versand erfolgt nur noch an besonders emissions- oder ressourceninten- sive Einheiten sowie bei auffälligem Anstieg der Werte. Alle übrigen Einheiten erhalten die Auswertung im Drei- jahresrhythmus; eine Einbindung erfolgt zudem weiterhin im Rahmen der regulären Audits. 27

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Die geplante transparente Darstellung des Strom- und CO2-eq-Verbrauchs des High Performance Com- puting (HPC)-Clusters – inklusive einer individuellen Verbrauchsschätzung bei Nutzung von Rechenkapazitäten – konnte im Jahr 2024 nicht wie vorgesehen umgesetzt werden. Grund dafür waren ein personeller Wechsel sowie unerwartete technische Herausforderungen bei der Ver- knüpfung mit den Nutzungsdaten der Rechenaufträge im HPC-Cluster. Die Umsetzung verzögert sich daher weiter- hin auf das Jahr 2025. Erste Ergebnisse liegen jedoch be- reits vor: Der Stromverbrauch im Rechenzentrum durch die erforderliche Rechenleistung auf dem großen HPC-Cluster und die entstandenen CO2-eq-Emissionen sind bereits jetzt für verschiedene Zeiträume auf UFZ-Ebene intern sichtbar. Beispielsweise erfordert die wissenschaftliche Modellie- rung hohe Rechenleistungen im HPC-Cluster. Um Mitarbeitende und Gäste über Umweltschutzmaß- nahmen und wissenschaftliche Demonstratoren zu infor- mieren, werden im 1. Quartal 2025 am Standort Leipzig zehn Infotafeln aufgestellt. Sieben davon erläutern Pilot- projekte, die auf UFZ-Forschungsarbeiten basieren und als wissenschaftliche Demonstratoren gleichzeitig auch zur ökologischen Nachhaltigkeit des Leipziger Campus beitragen (siehe Kapitel 2.2, 2.4 und 2.5). Drei weite- re Tafeln informieren über betriebliche Umweltschutz- maßnahmen. Damit alle Tafeln ein einheitliches Erschei- GEPLANTE MAßNAHMEN Die HPC-Cluster erfodern eine hohe Rechenleistung. Foto: Sebastian Wiedling (UFZ) nungsbild im Corporate Design erhalten, wird auch die ursprünglich für 2024 geplante Infotafel zur mikrobiel- len Brennstoffzelle im UFZ-Teich erst 2025 installiert. Gemeinsam mit weiteren Kommunikationsmaßnahmen sollen die Tafeln die Sichtbarkeit von Forschung und Um- weltschutzmaßnahmen im „Wissenschaftspark Leipzig – Forschung. Wissen. Zukunft.“ [23] in- und extern erhöhen. Im Zuge dessen wird auch bis zum 3. Quartal 2025 die Website des Wissenschaftsparks überarbeitet: Ein digi- taler Lageplan zeigt künftig die Standorte aller Infotafeln und bietet ergänzende Informationen. • Transparenz über den Strom- und CO2-eq-Verbrauch des HPC-Clusters inklusive Schätzung des persönli- chen Verbrauchs bei Anfragen zur Nutzung von Re- chenkapazitäten bis 2025 (neue Fristsetzung) • Stärkung der Innen- und Außendarstellung des Wis- senschaftsparks Leipzig im Hinblick auf betrieblichen Umweltschutz und wissenschaftliche Demonstratoren auf dem Gelände, u. a. durch eine verbesserte Web- site und Infotafeln (verzögert: auch zur Mikrobiellen Brennstoﬀzellen im UFZ-Teich), bis 2025 • Überarbeitung der Informationen über Mitwirkungs- und Handlungsmöglichkeiten beim vierteljährigen Willkommenstag, bis 2025 • Transparenz über alle UFZ-Photovoltaikanlagen und die erzeugte Energie auf der UFZ-Homepage bis 2025 • Leitfäden und Schulungen zu Energieeinsparungen durch Verhaltensänderungen im Arbeitsalltag bis 2029 [23] Campus mit verschiedenen Forschungsinstituten zu dem der UFZ-Standort Leipzig zählt 28

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 g n u g i l i e t e B r e h c i l t f a h c s l l e s e g l i v i z u z g n u h c s r o F Solidarische Landwirtschaft - Gemeinsam für eine nachhaltige Ernährung Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „nascent-SolaRe- gio – Solidarische Landwirtschaft im Kontext regionaler Innovati- onsökosysteme“ wird untersucht, wie Solidarische Landwirtschaft (Solawi) zur Revitalisierung strukturschwacher Regionen und zur Transformation des Ernährungssystems beitragen kann. Seit 2022 wird das mehrjährige Projekt gemeinsam mit der Universität Siegen in vier Modellregionen in Sachsen, Niedersachsen, Nordrhein-West- falen und Thüringen bis Ende 2025 umgesetzt. Ziel des Projekts ist es, den Aufbau regionaler Innovationsökosysteme zu fördern und das Potenzial von Solawi zu erforschen. Bei Solawi arbeiten Erzeu- ger*innen und Verbraucher*innen in Wirtschaftsgemeinschaften zusammen, um hochwertige, regionale Lebensmittel zu produzieren und gleichzeitig soziale Partnerschaften zwi- schen lokalen Akteuren zu stärken. Trotz wachsender Akzeptanz bleibt Solawi ein Nischenphänomen, das noch mit Diffusionsbarrieren konfrontiert ist. Das Projekt verfolgt das Ziel, durch den Aufbau von Netzwerken zwischen regionalen Akteuren und Systemdienstleistern die Verbreitung von Solawi zu unterstützen und bestehende Betrie- be zu einer Umstellung auf dieses Modell zu bewegen. Weitere Schwerpunkte sind die Identifikation von Barrieren und die Entwicklung von Praxisleitfäden für die Umstellung bestehender Betriebe auf Solawi. Die Universität Siegen führt konzeptionelle Grundlagenforschung zur Entwicklung von Innovationsökosystemen in strukturschwachen Re- gionen durch, während das UFZ durch Fallstudien angewandtes Wissen zu den Hemm- und Förderfaktoren von So- lawis generiert. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Junglandwirt*innen großes Interesse an diesem Modell zeigen, das ein bedeutendes Potenzial für die nachhaltige Transformation des Ernährungssystems bietet. Foto: Netzwerk Solidar. Landwirtschaft Zur Pressemitteilung 2.7 MULTIPLIKATORFUNKTION ÜBERGEORDNETES UMWELTZIEL: Einflussnahme auf indirekte Umweltaspekte durch Ergebnisse aus der Forschung − Dialog mit Politik, Wirtschaft, Forschungsförderern und Zivilgesellschaft Die vielfältigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Zukunftsaufgaben zu bewältigen, ist eine Gemeinschafts- aufgabe. Wissenschaft spielt bei der Verwirklichung von Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Das UFZ leistet wichtige Beiträge: Mit unserer Forschung zeigen wir Wege zur Vereinbarkeit einer gesunden Umwelt mit der gesellschaftlichen Entwicklung auf (vgl. exemplarische UFZ-Forschungsprojekte in den Infoboxen der Kapitel 2.1 - 2.2 sowie 2.4 - 2.6). Diese kommunizieren wir im Dialog mit Politik, Wirtschaft, Forschungsförderern und Zivilgesellschaft und bewirken auf diese Weise indirekt Umweltverbesserungen. ENTWICKLUNG 2024 Eine wesentliche Möglichkeit, das am UFZ gesammel- te Wissen und Forschungsergebnisse zu kommunizieren und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen sind strategische Beratungsgremien sowie der Wissenstrans- fer an der Schnittstelle Wirtschaft und Politik. Im Jahr 2024 waren 33 Forschende aus allen Themenberei- chen des UFZ als Mitglieder in Gremien der Politik auf regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene beratend aktiv: Beispiele sind der Rat für nach- haltige Entwicklung, Sachverständigenrat für Umweltfra- gen und Wissenschaftliche Beirat zum Nationalen Akti- onsplan Pflanzenschutz (seit 2024 Vorsitz), drei Gremien zur Beratung der Bundesregierung, auf internationaler Ebene das IPCC – Intergovernmental Panel on Clima- te Change, IPBES – Intergovernmental Platform on Di- versity and Ecosystem Services sowie auf Stadtebene neu im Jahr 2024 u. a. das Kompetenzzentrum Wasser- wirtschaft der Stadt Halle. Zudem brachten Forschende 29

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 ihre Expertise in verschiedene nationale und internatio- nale Gremien, Ausschüsse und wissenschaftliche Beiräte von Universitäten, Hochschulen, Organisationen, Gesell- schaften, Verbände und Vereinigungen ein: Beispielhaft dafür sind PEER – das Netzwerk von Umweltforschungs- zentren in Europa, BonaRes – das Bodenforschungszen- trum in Deutschland und die BfR-Kommission für Pflan- zenschutzmittel und Biozidprodukte. UFZ-Forschende brachten sich zudem in 27 nationalen und internationa- len Standardisierungsgremien ein. UFZ-Forschende berieten im Jahr 2024 insgesamt 55 Mal als geladene Expert*innen in Anhörungen von Aus- schüssen und in Fachgesprächen mit Parteien, Abge- ordneten und Kommunen. Dabei brachten sie aktuelle Forschungserkenntnisse sowie den vorliegenden Sach- stand zu verschiedenen Umweltthemen in die politische Diskussion ein und unterstützten so evidenzbasierte Ent- scheidungsprozesse. Zwei Beispiele zeigen den direkten und erfolgreichen Science-Policy-Transfer: • Die Forschungsergebnisse aus der Helmholtz-Kli- ma-Initiative HI-CAM und dem BMBF-geförderten BioNET-Projekt des UFZ bildeten die wissenschaft- liche Grundlage für die Entwicklung einer nationa- len Langfriststrategie zu Negativemissionen in Deutschland: Die Deutsche Energie-Agentur über- nahm das am UFZ entwickelte Assessment Frame- work für Negativemissionen sowie dessen Bewer- tung von Carbon Dioxide Removal (CDR)-Optionen in ihrem Entwurf für die Bundesregierung. • Weiterhin wurden UFZ-Forschungsergebnisse vom Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) aufge- griffen und lieferten die Vorlagen für wesentliche Ge- setzesneuerungen beim „Windenergie-an-Land-Ge- setz“ – Onshore-Windenergiegesetz. Beispielsweise soll nun eine Mindestquote von 2 Prozent der zur Verfügung stehenden Fläche in einem Bundesland verankert werden, die für die Windenergieerzeu- gung vorgesehen werden soll. Weiterhin wurden die UFZ-Ergebnisse zur Vereinheitlichung der Arten- schutzanforderungen, die Erleichterung der Beweis- last und deren Bewertung in den Planungs- und Ge- nehmigungsverfahren aufgenommen. Insgesamt erstellten UFZ-Forschende im Jahr 2024 auf Basis ihrer Forschungserkenntnisse und des vorliegen- den Sachstands 68 Studien und Gutachten für Ent- scheider*innen im politischen Raum. Ein Beispiel dafür ist die Studie zur Resilienz von Grünland gegenüber dem Klimawandel auf Basis von Freilandexperimenten an der Global Change Experimental Facility (GCEF) am Standort Bad Lauchstädt. Sie zeigt, dass artenreiches, extensiv bewirtschaftetes Grünland weniger durch Dürre beein- trächtigt wird als intensiv genutzte Flächen und gleich- zeitig höhere ökonomische Werte bei Ökosystemleistun- gen erzielt. Die Studie richtet sich an Akteur*innen aus Landwirtschaft, Umweltverwaltung und Politik und liefert wichtige Entscheidungsgrundlagen für klimaangepasste Bewirtschaftungsstrategien. Neben der Beratung und der wissenschaftlichen For- schung werden Technologien und Konzepte unter Mitwirkung des UFZ auch in die Praxis umgesetzt. For- schungsergebnisse und Know-how des UFZ führen in vielen Fällen direkt zu innovativen Produkten oder Ver- fahren in Bereichen wie nachhaltige Biotechnologie, technische Lösungen zur Grund- und Abwassersanierung und Umwelttechnik wie Sensorik, Informationssysteme und Monitoring. Das interne Finanzierungs- und Förder- programm transfun, das zusätzliche Mittel für Transfer- projekte für UFZ-Forschende offeriert und damit die Rah- menbedingungen für den Transfer am UFZ entscheidend verbessert, wurde 2024 durch die Helmholtz-Gemein- schaft nach drei Jahren erfolgreich evaluiert und ver- stetigt. Das Programm unterstützt UFZ-Mitarbeitende, Transferkonzepte für Open-Source-Lösungen, Informati- onsplattformen oder technische Lösungen zu erforschen, zu entwickeln, zu validieren und für die Gesellschaft nutz- bar zu machen. Es stärkt die Zusammenarbeit mit na- tionalen und internationalen Unternehmen zur Ent- wicklung neuer Produkte. Insgesamt wurden bisher 41 Projekte im Rahmen des Innovationsprogramms geför- dert. Als erste Verwertungsergebnisse wurden, neben neuen Patentanmeldungen, für zwei Produktlösungen bereits Lizenzverträge zur externen Vermarktung unter- zeichnet. Dabei handelt es sich um Software-Lösungen: Eine zur optimierten Allokation von Windkraftanlagen und die andere erlaubt ein effizientes und strukturiertes Management von Ergebnissen aus toxikologischen Tests. Typische Anwendungsfälle für solche Tests sind u.a. be- hördliche Chemikalienzulassungen auf Grundlage von durch Firmen erhobenen Daten, Umweltprüfungen (z.B. von Wasser oder Abwasser) durch Behörden oder die wissenschaftliche Erforschung von Ursache-Wirkungszu- sammenhängen von Toxizität. In weiteren Projekten wird der Markteintritt mit den Partnern gezielt vorbereitet. Dabei geht es um neue Herstellungsverfahren von so- genannten Bulk-Chemikalien, Probennehmern, Tools zur Risikobewertung von Chemikalien oder neuen Informa- tionssystemen für Umweltthemen. Ende 2024 verzeich- nete das UFZ 124 (im Vorjahr 121) aktive Verträge mit der Wirtschaft sowie 75 (im Vorjahr 66) Lizenz- und Op- tionsverträge mit wirtschaftlichen Partnern. Darüber hi- naus bestehen weiterhin vielfältige Kooperationen mit staatlichen Institutionen wie beispielsweise dem Thü- ringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz zum Thema Wasserknappheit/Niedrigwasser – mit dem 30

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Ziel, gemeinsam wasserbezogene Vorsorge-Maßnahmen im Bereich der Klimaanpassung zu entwickeln und die Schadenspotenziale von klimatischen Extremereignissen zu begrenzen. Zudem entwickelt das UFZ Informationssysteme zur Unterstützung einer nachhaltigen Landnutzungs- politik – wie etwa den 2023 veröffentlichten Erneu- erbare-Energien-Monitor. Um die drastischen und dy- namischen Veränderungen der Wälder infolge des Klimawandels sichtbar zu machen und bestehende Datenlücken zu schließen, wurde am UFZ der Waldzu- standsmonitor entwickelt. Dieser liefert auf Basis von Satellitendaten hochaufgelöste Karten zur Einschät- zung des Waldzustands und ermöglicht damit Aussagen über die Entwicklung ganzer Regionen – etwa zu Tro- ckenstress oder Schädlingsbefall. Damit stellt er eine wertvolle Ergänzung zu gängigen stichprobenartigen Er- hebungen wie beispielsweise dem Waldzustandsbericht dar. Zwischen 2016 und 2022 zeigte der Monitor vor allem in Mittelgebirgsregionen wie dem Harz, dem Sauerland oder der Sächsischen Schweiz starke Zunahmen geschä- digter Waldflächen. So waren im Harz im Jahr 2022 bereits 76 Prozent der Nadelbäume schwer geschädigt – 2017 lag dieser Anteil noch bei 8 Prozent. Der Monitor nutzt Daten des Copernicus-Programms (Sentinel-2) und kombi- niert sie mit Referenzwerten gesunder Waldbestände, um Zustandsabweichungen auf einer räumlichen Auflösung von 20 m darzustellen. Zusätzlich bietet das Online-Tool Informationen zur Verbreitung von Baumarten, zur Phäno- logie sowie Projektionen unter verschiedenen Klimaszena- rien. Die Anwendung richtet sich vor allem an Behörden, Forst- und Schutzgebietsverwaltungen und unterstützt die- se mit regelmäßig aktualisierten Karten bei der strategi- schen Waldbauplanung und der Klimafolgenforschung und -anpassung. Das Wasserressourcen-Informationssystem WIS-D ist eine frei zugängliche Online-Plattform, die an- schauliche Informationen zum Wasserhaushalt in Deutsch- land bereitstellt – sowohl rückblickend als auch mit Blick auf aktuelle Entwicklungen und zukünftige Veränderun- gen im Zuge des Klimawandels. Die stakeholdergetriebe- ne Plattform ist seit 2024 als Web-App implementiert und wird kontinuierlich verbessert. Konsistente, auf nationaler Skala verfügbare Monitoring- und Klimafolgendaten unter- stützen Praxispartner sowohl bei der kurz- als auch lang- fristigen Anpassung an den Klimawandel. Zielgruppe für die digitalen Produkte sind vor allem Entscheidende in Po- litik, Behörden, Kommunen oder Unternehmen. Weiterhin wurden einige Veranstaltungsformate im Rahmen von Forschungsprojekten oder Förderschwer- punkten durchgeführt – etwa das PFAS-Innovationsforum im März 2024. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) reduziert und UFZ-Waldzustandsmonitor / Datenquelle: ESA (Copernicus Sentinel-2) durch technische Innovationen nachhaltig ersetzt wer- den können. In Fachvorträgen und Breakout-Sessions wurden im Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Regularien, Alternativen und gesell- schaftliche Auswirkungen beleuchtet und neue Impul- se für Kooperationen gesetzt. Im Mai 2024 richtete das UFZ eine Tagung zum Thema „Böden als Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft“ aus, die den Schutz und die Bedeutung gesunder Böden für Agrarökosysteme und Ernährungssicherheit in den Fokus rückte. Einen Monat später bot die Tagung „Urbane Resilienz: Neue Impul- se für die Praxis in Stadt und Quartier“ eine Plattform für den Austausch zwischen Forschung und Praxis zur Stärkung der Anpassungsfähigkeit urbaner Räume an- gesichts zunehmender Klimarisiken. Mit dem P-LEACH Stakeholder-Workshop im Oktober 2024 diskutierten Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen aus Politik, Industrie, NGOs und Behörden die chemische Komplexi- tät von Kunststoffen und deren Auswirkungen auf Um- welt und Gesundheit. Herausforderungen beim Recycling sowie beim Umgang mit Schadstoffen, die aus Kunststof- fen freigesetzt werden können, wurden thematisiert und Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung von Be- wertungs- und Regulierungsansätzen erarbeitet. Darüber hinaus wurde am UFZ erzeugtes Wissen über öffentliche Veranstaltungen sowie weitere Formate der Wissenschaftskommunikation im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des UFZ oder des Mit- teldeutschen Klimabüros am UFZ verschiedenen Stake- holdern vermittelt und diskutiert. So beteiligte sich das UFZ an den ein- bis zweijährlich stattfindenden Langen Nächten der Wissenschaft an den Standorten Leipzig, Magdeburg und Halle, an den Girls‘ and Boys‘ Days an den UFZ-Standorten Leipzig, Magdeburg, Halle und Bad Lauchstädt und an den Grünen Kindertagen in Leipzig − einem Gemeinschaftsprojekt der Sächsischen Landesstif- tung Natur und Umwelt (LaNU) und des UFZ. Dabei konnten 31

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Interessierte mit Forschenden ins Gespräch kommen und Forschung hautnah erleben. Kurzvorträge von Forschen- den beim Wissenschaftskommunikationsformat „Circus of Science“ vermittelten UFZ-Forschung auf kurzweilige und unterhaltsame Weise. 2024 war das UFZ erneut Mit- veranstalter der „Leipziger Umweltstammtische“ – einem Dialogformat für Umweltinteressierte und -akteur*innen, das wechselnd an verschiedenen Orten mit Expert*innen stattfindet. Eine der Veranstaltungen wurde 2024 am UFZ ausgerichtet (siehe Kapitel 2.3). Auch der offizielle Amts- antritt der neuen wissenschaftlichen Geschäftsführerin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese im Rahmen des UFZ-Jah- resempfangs „Die Zukunft von Mensch und Umwelt im Anthropozän“ mit rund 300 Gästen aus lokaler, regiona- ler und bundesweiter Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bot reichlich Stoff und Gelegenheit, einen Einblick in die Forschung des UFZ zu erhalten, sich auszutauschen und zu vernetzen. Aber auch Veranstaltungen wie die Woche der Umwelt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmei- er und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Juni mit rund 12.000 Teilnehmenden und die Naturschutzwoche Leipzig im Juni 2024 boten hervorragende Möglichkeiten, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, spannende Dis- kussionen zu führen, sie an Wissenschaft und Forschung teilhaben zu lassen. Durch Foto-Ausstellungen schafft das UFZ zudem einen kreativen Zugang zu Umweltthemen: Von April bis Juni 2024 gab es die Ausstellung „Verwo- ben: Mensch - Landschaft - Geschichten“ eines Leipziger Künstler*innen-Teams am UFZ Leipzig zu sehen. Die Aus- stellung zeigt wie Kunst Wissenschaft bereichert. Das UFZ hat sich mit seiner Bandbreite an Umweltthe- men und Expert*innen zu einem zuverlässigen und ge- fragten Recherche- und Ansprechpartner für Journa- list*innen und Medienredaktionen entwickelt. Mit rund 10.000 Beiträgen hatte das UFZ auch 2024 wieder eine hohe Sichtbarkeit in Deutschlands Leitmedien, lokaler und überregionaler Tages- und Wochenpresse (Radio, Fernsehen, Print- und online-Medien). Ein besonde- res mediales Highlight war die Mitmachaktion #Unsere Flüsse der ARD in Zusammenarbeit mit dem UFZ (sie- he Infobox). Weitere mediale Höhepunkte waren aktuel- le Bewertungen der Hochwasserlage in Süddeutschland im Juni 2024 sowie die wissenschaftliche Einschätzung internationaler Verhandlungen – der United Nations Bio- diversity Conference CBD COP 16 in Cali (Kolumbien), der Klimakonferenz COP29 in Baku (Aserbaidschan) und den Verhandlungen zu einem internationalen Plastikab- kommen in Busan (Südkorea). Expert*innen des UFZ nahmen an allen drei Veranstaltungen als Berater*innen und Beobachter*innen teil (siehe Infobox in Kapitel 2.4). Seit Juli 2022 betreibt das UFZ eine öffentlich zugängli- che Expert*innendatenbank, die Medien, Behörden sowie der interessierten Öffentlichkeit einen übersichtlichen Zu- gang zu wissenschaftlicher Expertise bietet. Aktuell um- fasst sie Kurzporträts von 79 UFZ-Wissenschaftler:innen mit Angaben zu ihrer jeweiligen Expertise. Die seit 2020 auf dem UFZ-YouTube-Kanalveröffentlichten 57 Film-Por- traits, sechs davon im Jahr 2024, sind auch über diese Datenbank erreichbar. Ergänzend dazu ist das UFZ mit elf Forschenden seit 2024 auch in der Expert*innen-Daten- bank der Dialog-Plattform Helmholtz-Klima vertreten. Citizen-Science-Forschung ermöglicht es Bürger*innen, bei wissenschaftlichen Projekten mitzumachen. Dieser Austausch fördert neue Sichtweisen, Informationen und Erkenntnisse in der Forschung. Die Forschungsprojekte der Bürger*innenforschung sind sehr vielfältig und rei- chen vom ökologischen Monitoring von Fließgewässern im FLOW-Projekt über das seit 2005 etablierte Tagfal- ter-Monitoring Deutschland bis zum Projekt „VielFalter- Garten“ zur Entwicklung der biologischen Vielfalt in städ- tischen Räumen für Insekten. Auch die Umweltbildung im Nachwuchsbereich wur- de im letzten Jahr weiter gefördert. Das UFZ-Schülerlabor bot Schulklassen weiterhin die Möglichkeit, spannende Experimente durchzuführen. Das Projekt „Leipzig summt und brummt“ vermittelt weiterhin ein fachübergreifendes Angebot zum Thema Artenvielfalt am Beispiel von Bie- nen. Durch den Einsatz verschiedener Messinstrumen- te und des Monitorings mehrerer Bienenstöcke können Schüler*innen selbstständig die Einflüsse von Umwelt- bedingungen auf die Bienenvölker erforschen. Sowohl die Bienenstöcke in Magdeburg als auch in Leipzig sind am Monitoring angeschlossen. Auch das Citizen-Scien- ce-Projekt „ökologische Monitoring von Fließgewässern“ richtet sich unter anderem an Kinder und Schüler*innen. Ergänzt wurde das Bildungsangebot durch das im De- zember 2024 erschienene Pixi-Buch „Fanny, Flo und das Schrumpf-Abenteuer“, das Kindern ab vier Jahren auf un- terhaltsame Weise einen ersten Zugang zu den Themen Biotechnologie und Kreislaufwirtschaft eröffnet. 32

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Im Rahmen des GreenLab-Workshops der Medizinischen Fakultät der Universität Halle stellte das UFZ im April 2024 seine Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltig- keit im Labor vor. Der Vortrag stieß auf großes Interes- se und regte eine lebhafte Diskussion über praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten an. Im Januar 2024 präsen- tierte das UFZ beim Treffen der AG Energiemanagement und THG-Bilanzierung der Helmholtz-Gemeinschaft seine langjährigen Erfahrungen mit dem Umweltmanagement nach EMAS – begleitet von intensiven Diskussionen und anschließender Beratungen zur EMAS-Einführung an wei- teren Institutionen. Die Teilnahme an diesen Formaten verdeutlicht, dass das UFZ eine wichtige Anlaufstelle ist - sowohl bei der Anwendung von Forschungsergeb- nissen, beim Wissenstransfer zu betrieblichen Umwelt- managementsystemen als auch als Impulsgeber für eine ökologische Verantwortung innerhalb und außerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft. GEPLANTE MAßNAHMEN • Organisation der nachfolgenden Veranstaltungen und/oder Teilnahme von Wissenschaftler*innen an diesen (Auswahl): • Veröﬀentlichung von drei Film-Porträts über Wissen- schaftler*innen des UFZ deutscher und englischer Sprache im Jahr 2025 • Helmholtz Environmental Lecture (HEL) im Jahr 2025 • Leipziger Umweltstammtische im Jahr 2025 • Girls‘ & Boys‘-Days im Jahr 2025 • Lange Nächte der Wissenschaften an den Standor- ten Magdeburg, Leipzig und Halle im Jahr 2025 • Veranstaltungsreihe Circus of Science im Jahr 2025 • Erfahrungsbericht und wissenschaftlicher Input beim Workshop „Ökologische Campusentwicklung: Wasser- und Vegetationsmanagement in Helm- holtz-Zentren“ im April 2025 • Kooperation mit dem Helmholtz-Kompetenzzentrum Klimagerecht Bauen: Entwicklung von Konzepten und Informationsmaterialien zur Blau-Grünen Infra- struktur auf Helmholtz-Campi, inklusive Beratung und Durchführung von zwei Informationsveranstal- tungen sowie Analyse des Wasserressourcen-Ma- nagements am UFZ und einem weiteren Helm- holtz-Zentrum bis zum 1. Quartal 2026 g n u h c s r o F - n e n n i * r e g r ü B r e d s u A FLOW zeigt – Kleine Bäche in Deutschland sind in einem schlechten ökologischen Zustand Das Citizen-Science-Projekt „FLOW – Kleine Bäche im Fokus“ untersucht seit 2021 den ökologischen Zustand klei- ner Fließgewässer in Deutschland, die im offiziellen Monitoring der EU-Wasserrahmenrichtlinie oft nicht ausreichend erfasst werden. Ziel ist es, Belastungen durch Pflanzenschutzmittel sowie strukturelle Veränderungen wie verbaute Ufer sichtbar zu machen, zu analysieren und das Bewusstsein für die ökologische Bedeutung dieser Gewässer zu stärken. FLOW wird vom UFZ gemeinsam mit dem BUND und dem iDiv durchgeführt und durch das BMBF gefördert. Über 900 geschulte Freiwillige aus Umweltverbänden, Schulen und anderen Gruppen haben in 90 regionalen Teams bislang 137 Bäche untersucht, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Regionen. Dabei wurden u. a. die chemische Wasserqualität und die wirbellosen Tiere des Gewässergrunds analysiert. Die Ergebnisse sind alarmierend: Trotz zahl- reicher Umweltschutzmaßnahmen sind viele kleine Fließgewässer immer noch in einem schlechten ökologischen Zustand. In rund 60 bis 65 Prozent der untersuchten Gewässer wurden starke ökologische Beeinträchtigungen fest- gestellt, insbesondere durch Pestizidbelastungen und strukturelle Defizite. Das Projekt zeigt auch die Bedeutung von Citizen-Science, da die erhobenen Daten hochgradig mit professionellen Ergebnissen übereinstimmen und wichtige Erkenntnisse für den Gewässerschutz liefern. FLOW wurde 2024 mit dem Forschungspreis „Wissen der Vielen“ aus- gezeichnet. Eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit erhielt das Projekt durch die ARD-Mitmachaktion #UnsereFlüsse, an der sich rund 4.000 Menschen beteiligten und die von über 20 Millionen Zuschauer*innen wahrgenommen wurde. Zur Pressemitteilung 33

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 UMWELTKENNZAHLEN 34

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 3 UMWELTKENNZAHLEN 3.1 KERNINDIKATOREN KERNINDIKATOR Emissionen [24] [25] Energieeffizienz [26] Energie [27] Leipzig [28] Halle Magdeburg Bad Lauchstädt Falkenberg Wasser Leipzig Halle Magdeburg Bad Lauchstädt Falkenberg Nicht Gefährliche Abfälle Leipzig Halle Magdeburg Bad Lauchstädt Falkenberg Gefährliche Abfälle Leipzig Halle Magdeburg 2019 2020 2021 2022 2023 2024 EINHEIT CO2-eq (t/MA) Anteil erneuerbarer Energie (%) Energieverbrauch (MWh/MA) Energieverbrauch (MWh/MA) Energieverbrauch (MWh/MA) Energieverbrauch (MWh/MA) Energieverbrauch (MWh/MA) Energieverbrauch (MWh/MA) 3,01 0,18 16,5 13,1 27,5 31,5 78,2 21,0 3,48 0,15 15,4 12,4 27,4 28,2 61,7 23,6 Wasserverbrauch (m³/MA) 15,5 12,8 Wasserverbrauch (m³/MA) Wasserverbrauch (m³/MA) Wasserverbrauch (m³/MA) Wasserverbrauch (m³/MA) Wasserverbrauch (m³/MA) 15,5 11,5 20,0 41,8 23,0 12,5 11,3 15,6 37,7 32,0 3,46 0,11 17,6 14,2 30,0 32,1 94,8 22,5 12,3 12,1 8,2 19,6 42,6 9,8 2,20 0,14 16,5 13,2 26,9 31,4 84,3 14,9 15,0 13,3 21,4 22,6 50,5 11,0 2,38 0,23 15,3 12,4 27,7 25,8 60,4 13,4 14,5 14,8 9,2 17,0 47,3 7,0 2,19 1,27 14,2 11,6 25,5 25,6 35,7 - 13,2 13,0 13,7 12,9 29,8 - Restmüll (kg/MA) Restmüll (kg/MA) Restmüll (kg/MA) Restmüll (kg/MA) Restmüll (kg/MA) Restmüll (kg/MA) Laborabfall (kg/MA) Laborabfall (kg/MA) Laborabfall (kg/MA) Laborabfall (kg/MA) 34,0 28,2 29,2 28,7 35,6 24,7 19,6 90,3 13,2 94,2 115,6 102,4 79,3 15,2 21,8 24,0 7,2 24,6 84,0 8,4 17,5 17,1 15,0 29,7 13,8 95,3 103,4 116,6 9,6 21,9 23,8 11,2 21,5 12,9 96,1 99,8 103,3 9,6 20,6 23,2 4,8 20,3 21,3 99,5 98,9 93,1 16,0 12,2 91,9 68,1 72,3 - 24,9 20,8 26,3 18,3 24,4 21,4 19,2 20,3 495,7 477,0 493,0 499,9 504,7 462,0 82,0 5,5 78,9 5,3 81,5 5,5 82,7 5,5 83,5 5,6 75,8 5,1 Flächenverbrauch in Bezug auf die biologische Vielfalt Gesamtflächenverbrauch Versiegelte Fläche Teilweise versiegelte Fläche Fläche (m²/MA) Fläche (m²/MA) Fläche (m²/MA) Naturnahe Fläche am Standort Fläche (m²/MA) 408,2 392,8 406,0 411,7 415,7 381,2 Naturnahe Fläche abseits des Standorts Fläche (m²/MA) 0 0 0 0 0 0 [24] 2020–2021: Werte nachträglich korrigiert [25] 2023: nachträgliche Korrektur aufgrund von geändertem Emissionsfaktor für den Standort Magdeburg [26] 2020; 2022–2023: nachträgliche Korrektur [27] 2019; 2021–2023: nachträgliche Korrektur [28] 2019–2023: nachträgliche Korrektur 35

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 3.2 UMWELTBILANZ UMWELTRELEVANTE DATEN DES UFZ DER JAHRE 2019 – 2024: INPUT KENNZAHL Wasser Wasser UFZ gesamt Wasser Leipzig Wasser Halle Wasser Magdeburg Wasser Bad Lauchstädt Wasser Falkenberg Energie Strom UFZ gesamt [29] Strom Leipzig [30] Strom Halle Strom Magdeburg Strom Bad Lauchstädt Strom Falkenberg Wärme UFZ gesamt Fernwärme Leipzig Fernwärme Halle Fernwärme Magdeburg Heizgas Bad Lauchstädt Heizgas Falkenberg Regenerative Energie Wärme Regenerative Energie Strom Diesel Benzin Fuhrpark Dienstfahrzeuge Leuchtmittel Energieineffiziente Leuchtmittel Energieeffiziente Leuchtmittel (LEDs) EDV-Ausstattung Server Notebooks/Laptops Mini-PCs Terminals Monitore [29] 2019–2023: nachträgliche Korrektur [30] 2019–2023: nachträgliche Korrektur BEWERTUNG EINHEIT 2019 2020 2021 2022 2023 2024 CIII CIII CIII CIII CIII CIII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII CII CII CII CII CII CI BI BIII CII BII BII AII m³ m³ m³ m³ m³ m³ MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh MWh l l Stck Stck Stck Stck Stck Stck Stck Stck 17.931 15.379 14.282 17.204 16.474 16.127 14.435 12.148 11.285 12.209 13.498 12.995 1.452 1.486 449 109 1.369 1.304 406 152 982 1.625 341 49 2.545 1.940 455 55 1.055 1.475 426 21 1.694 1.081 357 - 10.432 10.212 10.714 10.481 10.081 10.018 7.055 1.751 989 608 29 8.551 5.156 1.740 1.352 233 71 9 26 6.963 1.716 1.054 450 29 8.302 5.080 1.619 1.308 213 83 5 24 7.315 1.772 1.059 533 33 9.704 5.962 1.829 1.609 225 79 1 22 7.198 1.684 1.067 516 16 8.368 4.895 1.520 1.637 242 75 4 23 7.108 1.690 918 353 11,9 7.287 4.239 1.498 1.330 191 28 0,3 39 7.314 1.674 788 241 - 7.311 4.275 1.486 1.362 187 - 0,0 219 44.082 38.122 38.349 35.217 35.060 34.951 433 609 366 389 333 324 34 33 35 32 33 230 108 248 2.042 935 436 206 32 226 2.243 902 392 346 118 209 2.337 858 385 549 204 211 2.465 831 382 137 125 222 2.426 815 370 31 56 83 234 2.856 111 328 3.011 3.125 3.140 2.509 3.191 2.413 36

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 KENNZAHL Drucker Multifunktionsgeräte Büromaterial Tonerkartuschen Tintenpatronen CD- und DVD-Rohlinge Recycling-Papier Spezialpapier BEWERTUNG EINHEIT 2019 2020 2021 2022 2023 2024 CI CI CII CII CII BI CII Stck Stck Stck Stck Stck Blatt Blatt 232 78 468 56 10 213 77 144 81 5 205 77 132 53 20 197 78 114 43 0 183 78 160 27 0 196 45 55 43 0 1.653.153 927.822 823.922 718.804 518.756 412.614 53.153 27.822 23.922 18.804 18.756 10.585 UMWELTRELEVANTE DATEN DES UFZ DER JAHRE 2019 – 2024: OUTPUT BEWERTUNG EINHEIT 2019 2020 2021 2022 2023 2024 17.931 15.379 14.282 17.204 16.474 16.127 14.435 12.148 11.285 12.209 13.498 12.995 1.452 1.486 449 109 1.369 1.304 406 152 982 1.625 341 49 2.545 1.940 455 55 1.055 1.475 426 21 1.694 1.081 357 - 3.468 4.168 4.012 2.518 2.693 2.674 0,0 1.904,4 1.455,8 0,0 0,0 0,0 390,2 366,2 422,1 369,8 326,4 325,6 1.665,3 1.640,7 1.925,9 1.580,9 1.369,2 1.217,6 KENNZAHL Wasser Abwasser UFZ gesamt Abwasser Leipzig Abasser Halle Abwasser Magdeburg Abwasser Bad Lauchstädt Abwasser Falkenberg Emissionen CO2-eq-Emissionen gesamt [31] [32] Strom[31] Fernwärme[32] Nahwärme Flüssiggas Heizgas Flugreisen Bahnreisen Kfz-Reisen Schiffsreisen Arbeitswege Hydrofluorkarbonate Klimaanlagen NOx-Emissionen Fuhrpark [33] Abfall PM-Emissionen (Fuhrpark) SO2-Emissionen (Brennstoffe) Abwasser CIII CIII CIII CIII CIII CIII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII BII m³ m³ m³ m³ m³ m³ t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq t CO2-eq kg t CO2-eq kg kg 0,4 69,3 1.129,1 52,0 125,5 3,0 k.A. 33,3 515 k. A. 27 37 0,4 67,5 88,4 10,8 70,8 5,0 k.A. 13,7 451 k. A. 29 36 0,3 69,3 46,1 8,0 67,8 7,7 k.A. 8,9 400 k. A. 24 44 t CO2-eq k. A. k. A. k. A. 0,3 72,3 0,4 50,0 0,5 42,7 366,9 382,4 484,7 21,7 80,9 8,9 k.A. 9,9 311 1,4 24 44 4,7 22,1 96,1 4,1 16,3 98,2 1,7 437,5 474,9 0,0 220 1,7 18 36 3,3 8,4 262 0,4 20 37 3,0 37 [31] 2020-2021: nachträgliche Korrektur [32] 2023: nachträgliche Korrektur aufgrund von geändertem Emissionsfaktor für den Standort Magdeburg [33] 2020–2023: nachträgliche Korrektur aufgrund von geändertem Emissionsfaktor

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 Druckerzeugniss Druckerzeugnisse chlorfrei Druckerzeugnisse recycled Abfall Restmüll UFZ gesamt [34] Restmüll Leipzig Restmüll Halle Restmüll Magdeburg Restmüll Bad Lauchstädt Restmüll Falkenberg Papier/Kartonagen gesamt [35] Papier/Kartonagen Leipzig Papier/Kartonagen Halle Papier/Kartonagen Magdeburg Papier/Kartonagen Bad Lauchstädt Papier/Kartonagen Falkenberg Biomüll UFZ gesamt [36] Biomüll Leipzig Biomüll Halle Biomüll Magdeburg Gefährliche Laborabfälle gesamt Laborabfälle Leipzig Laborabfälle Halle Laborabfälle Magdeburg Dienstreisen Dienstreisen gesamt [37] Fahrrad ÖPNV Bahn Carsharing[37] Dienst-Kfz Privat-Kfz Mietwagen Taxi Flug CI BI CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII CII AIII AIII AIII AIII BI BI BI BI BI BI BI BI BI BI kg kg 1 2.345 0 982 92 667 t t t t t t t t t t t t t t t t t t t 39 18 11 9 0,9 0,07 44 24 9 9 2,1 0,4 k. A. k. A. k. A. k. A. 25 22 0,9 1,8 34 13 11 9 0,9 0,04 36 16 9 9 2,1 0,2 k. A. k. A. k. A. k. A. 21 17 1,8 2,5 34 13 11 9 0,9 0,05 31 12 9 9 2,1 0,2 k. A. k. A. k. A. k. A. 25 22 1,3 1,8 13 602 33 12 11 9 0,9 0,05 31 12 9 9 2,1 0,2 0,1 0,1 k. A. k. A. 24 21 0,6 1,8 0 406 40 19 11 9 0,8 0,05 39 19 9 9 2,1 0,2 0,28 0,25 k. A. k. A. 28 24 2,0 2,0 50 61 30 12 11 6 0,9 – 28 15 6 5 2,1 – 1,89 0,50 0,24 1,15 25 21 2,4 1,7 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl 12.394 5.735 5.171 7.478 8.768 7.942 133 1.508 4.457 1.614 1.912 1.569 28 484 689 155 302 1.272 1.116 1.730 916 13 84 147 131 375 797 1.020 1.964 745 25 54 60 194 756 2.022 987 2.015 997 14 123 370 230 1.011 2.747 1.049 2.054 1.121 21 174 361 181 787 2.476 924 1.908 1.040 22 169 435 [34] Umrechnung nach dem Europäischen Abfallkatalog (EAK, 20 03 01): 0,1 [35] Umrechnung nach dem Europäischen Abfallkatalog (EAK, 15 01 01): 0,15 [36] Umrechnung nach dem Europäischen Abfallfallkatalog (EAK, 20 03 01 04): 0,1 [37] 2023: nachtägliche Korrektur 38

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 KENNZAHL BEWERTUNG EINHEIT 2019 2020 2021 2022 2023 Flächenverbrauch in Bezug auf die biologische Vielfalt Gesamtflächenverbrauch Versiegelte Fläche Teilweise versiegelte Fläche Naturnahe Fläche am Standort Naturnahe Fläche abseits d. Standorts AI AI AI AI AI Fläche (m²) 571.877 571.877 571.877 571.877 571.877 565.079 Fläche (m²) 9 94.583 94.583 94.583 94.583 94.583 92.731 Fläche (m²) 6.316 6.316 6.340 6.340 6.340 6.225 Fläche (m²) 470.977 470.977 470.977 470.977 470.977 466.147 Fläche (m²) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. k. A. A. BERECHNUNGSGRUNDLAGE THG-EMISSIONEN: Strom 2022–2024: 0 kg/kWh (Drewag - Stadtwerke Dresden GmbH), 2021: 0,199 kg/kWh Leipzig (DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH); 2020: 0,274 kg/kWh (Drewag - Stadtwerke Dresden GmbH); 2019: 0 kg/kWh (Stadtwerke Leipzig) 2022–2024: 0,0 kg/kWh Halle, Magdeburg, Bad Lauchstädt (enercity AG); 2019–2021: 0,0 kg/kWh Halle, Magdeburg, Bad Lauchstädt (Stadtwerke Halle - EVH GmbH) 2019–2023: 0,0 kg/kWh Falkenberg (E.ON Energie Deutschland GmbH) Nahwärme 2019–2023: 0,323 kg/kWh Leipzig (TCM), 2024: 0,285 kg/kWh Leipzig (TCM) Fernwärme 2023–2024: 0,180 kg/kWh Halle (EVH GmbH), 0,0426 kg/kWh Magdeburg (SWM); 2019–2022: 0,175 kg/kWh Halle (EVH GmbH), 0,063 kg/kWh (SW Magdeburg) Treibgas 2022–2024: 3,554 kg/kg (LfU-Rechner (2021)); 2019–2021: 3,07 kg/kg (BMWi) Heizgas 2019–2024: 0,228 kg/kWh Bad Lauchstädt (MITGAS) 2019–2023: 0,228 kg/kWh Falkenberg (EON) Abwasser 2024: 0,186 kg/m³ (DEFRA, 2024), 2023: 0,201 kg/m³ (DEFRA, 2023), 2022: 0,272 kg/m³ (DEFRA, 2022) Rest-, Papier und Bioabfälle 2024: 6,411 kg/t bei Verbrennung (DEFRA, 2024), 2023: 21,281 kg/t bei Verbrennung (DEFRA, 2023), 2022: 21,280 kg/t bei Verbrennung (DEFRA, 2022) BEWERTUNG DER UMWELTASPEKTE Bedeutung des Umweltaspekts (Quantität, prognostizierte Entwicklung und Gefährdungspotenzial) A = Umweltaspekt mit hoher Bedeutung und Handlungsrelevanz B = Umweltaspekt mit durchschnittlicher Bedeutung und Handlungsrelevanz C = Umweltaspekt mit geringer Bedeutung und Handlungsrelevanz Für den Umweltaspekt ist auch kurzfristig ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden. Einflussmöglichkeit durch das UFZ I II Der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel- bis langfristig. III Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben. 39

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UFZ / Aktualisierte Umwelterklärung 2024 4 GÜLTIGKEITSERKLÄRUNG UND REGISTRIERUNGSURKUNDE Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutach- tungs- und Validierungstätigkeiten Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass Der Unterzeichnende, Dr. Reiner Huba, EMAS-Umwelt- gutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0251, akkreditiert oder zugelassen für die Bereiche 72.1 For- schung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwisssenschaften und Medizin, bestätigt, begutach- tet zu haben, ob die Standorte bzw. die gesamte Orga- nisation, wie in der Umwelterklärung der Organisation Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ mit der Registriernummer DE-159-00047 angege- ben für die Standorte 1. Leipzig, Permoserstr. 15 2. Halle, Theodor-Lieser-Str. 4 3. Magdeburg, Brückstr. 3a 4. Bad Lauchstädt, Hallesche Str. 44 alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 i. V. m. den Verordnungen (EU) 2017/1505 und (EU) 2018/2026 über die freiwillige Teilnahme von Organi- sationen an einem Gemeinschaftssystem für Umwelt- management und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) er- füllen. • die Begutachtung und Validierung in voller Überein- stimmung mit den Anforderungen der Verordnungen (EG) Nr. 1221/2009 i.V.m. den Verordnungen (EU) Nr. 017/1505 und (EU) 2018/2026 durchgeführt wur- den, • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung be- stätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, • die Daten und Angaben der aktualisierten Um- welterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Um- welterklärung angegebenen Bereichs geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrie- rung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Ver- ordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unter- richtung der Öffentlichkeit verwendet werden. 40

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Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ Permoserstr. 15 | 04318 Leipzig Telefon (0341) 235-0 | E-Mail info@ufz.de www.ufz.de