Virtueller UFZ-Workshop „Dezentrales Wassermanagement im Quartier“

Das RES:Z Projekt Leipziger BlauGrün, das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig geleitet wird, organisierte am 26.10.2020 einen virtuellen Workshop zum Thema „Dezentrales Wassermanagement im Quartier“. Die Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunalverwaltung sprachen über blau-grüne Lösungen für zukunftsfähige Quartiere.

Stadtwachstum und Klimawandel bringen neue Herausforderungen mit sich: Überflutungsrisiken durch Starkregen, Hitzeinseln und Trockenstress für Stadtgrün sowie eine Erhöhung der Gefahr von Mischwasserüberläufen. Im Spannungsfeld von Starkregen und Dürre wird es zunehmend wichtiger, Wasser in der Stadt dezentral und gemäß einem natürlichen Wasserhaushalt zu managen. Die Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere – RES:Z" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellt sich unter anderen diesen Problemen. In RES:Z werden deutschlandweit 12 inter- und transdisziplinäre Vorhaben unter Beteiligung von über 20 Modellkommunen gefördert. Eines der Vorhaben ist das Projekt Leipziger BlauGrün, das in einem Co-Design-Ansatz mit der Stadt Leipzig und dem Investor eines Neubauquartiers untersucht, wie ein zukunftsfähiges Wasser- und Energiemanagement auf Quartiersebene gestaltet sein sollte. Um insbesondere den Austausch der kommunalen Partner in RES:Z zu befördern, hat das Umwelt- und Biotechnologische Zentrum am UFZ einen interdisziplinären virtuellen Workshop organisiert, an dem 130 Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunalverwaltung teilgenommen haben. Im Zentrum standen Kurzbeiträge über die neusten Entwicklungen multifunktionaler blau-grüner Infrastrukturen (BGI) zum Umgang mit Regen- und Abwasser im Quartier. Das Programm war zusammengesetzt aus Vorträgen von Referenten des UFZ Leipzig, der HCU Hamburg, der FH Münster, der TU München, der TU Darmstadt und der Eawag Zürich. In der intensiven Diskussion wurde auch der weitere Forschungsbedarf deutlich: Wie gelingt eine systematische Implementierung von BGI auch in Bestandsquartieren? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssten angepasst werden, um eine Umsetzung zu erleichtern? Wie kann eine intelligente Betriebsführung multifunktionaler BGI aussehen und wer ist dafür verantwortlich? Aus der Feedbackumfrage ergab sich ein großes Interesse an einer Weiterführung und Vertiefung von Themen wassersensibler Stadtplanung. Dieses Interesse nehmen wir gerne auf und informieren Anfang 2021 über fortführende Veranstaltungen.