Umweltstressoren
Luftverschmutzung
Verkehr, Industrie und Landwirtschaft sind die Hauptquellen für Luftverschmutzung in Städten. Die am häufigsten untersuchten Luftschadstoffe im Zusammenhang mit der persönlichen Exposition sind Partikel (PM), Stickoxide (NOx), Kohlendioxid (CO2), Ozon (O3), schwarzer Kohlenstoff (BC) und ultrafeine Partikel (UFP).
Um die Exposition von Menschen gegenüber Luftschadstoffen zu begrenzen, bietet die Europäische Kommission einen rechtlichen Rahmen (Richtlinie 2008/50 / EG), in dem durchschnittliche Grenzwerte (Zeitangabe von stündlich bis jährlich) festgelegt werden, die seit 2010 europaweit verbindlich sind.
Untersuchungen zeigen, dass stationäre Messungen nur repräsentative Konzentrationen für den Ort der Messung und die unmittelbare Umgebung bestimmen (Messwerte der Station Leipzig-Mitte) und nicht die ganzheitliche Exposition von Verkehrsteilnehmenden. Im Gegensatz dazu registrieren personengetragene Messungen die Belastung genau zu den Zeiten und an den Orten, an denen sich eine Person aufhält.
Bei der Feinstaubbelastung werden drei Größen unterschieden: PM1, PM2.5, PM10. Grundsätzlich gilt, je kleiner die Partikelgröße, desto tiefer können die Partikel in unser Atemwegssystem gelangen und negative gesundheitliche Auswirkungen hervorrufen. Große Partikel (PM10) können in den oberen Atemwegen abgelagert werden, während mittlere Partikel (PM2.5) bereits in den unteren Atemwegen abgelagert werden. Ultrafeine Partikel (PM1) können in den Blutkreislauf gelangen und sich in Leber, Milz oder Gehirn ablagern. (Falcon-Rodriguez et al. 2016)
Lärmbelastung
Lärm wird subjektiv unterschiedlich wahrgenommen und hängt unter anderem von persönlichen Gewohnheiten, der Frequenz und dem Hörvermögen ab. Trotzdem lässt sich die Stärke des Schalls in Form des Schalldruckpegels (in der Einheit Dezibel) objektiv messen. Mit dem Sensor kann der Schallpegel auf der gesamten Wegstrecke gemessen werden, die sogenannte Schallimmission. Dieser unterscheidet sich von dem Schall der von einer Quelle ausgesendet wird (sog. Schallemission).
Hitzebelastung
Mit dem integrierten Temperatursensor kann auf der Wegstrecke die Umgebungstemperatur gemessen werden. Diese Werte sind abhängig von der Wetterlage. In unserer weiteren Forschungsarbeit werden kleinräumige und tageszeitliche Betrachtung aller Messungen unter Berücksichtigung des Wettereinflusses erfolgen. Uns interessiert insbesondere, ob und wo sich in der Stadt relevante Temperaturunterschiede ergeben.