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Sampling

Zur Anwendung - die Machbarkeitsstudie

Die Einführung von konkurrierenden Arten in temporäre Gewässer mit jungen Poulationen von Stechmückenlarven mit oder ohne einer anfänglichen Behandlung mit einem biologischen Pestizid erscheint als ein nachhaltiger, relativ leicht zu handhabender und wenig kostenintensiver Kontrollansatz. Da keine komplexe Ausrüstung notwendig ist, könnte er insbesondere geeignet sein, die Akzeptanz und Effizienz von nationalen Kontrollstrategien zu erhöhen, indem lokale Gemeinden selbst aktiv werden und in die Maßnahmen mit einbezogen werden können. Dabei wird der Einsatz von Pestiziden im Vergleich zu herkömmlichen Methoden reduziert und keine fremden Arten eingeführt, wodurch die Gefahr für die Umwelt minimiert wird.

Die Effizienz und Machbarkeit eines solchen Ansatzes muss jedoch zunächst in einer realen Situation bestätigt werden. In der Feldstation des International Centre of Insect Physiology and Ecology - ICIPE in Mbita, Kenia, wird er daher in verschiedenen Brutstätten getestet. Sog. Mosquito Scouts werden ausgebildet, die nach Regenfällen B.t.i. und / oder Konkurrenten in neue Tümpel ausbringen, und die Entwicklung der Larven sowie der assoziierten Lebensgemeinschaft wird aufgenommen. Daneben wird weitergehend geforscht, um offene Fragen zu klären und die Effizizenz der Methode zu steigern. Anfang 2013 soll ein Workshop mit internationalen Gästen stattfinden, um die Ergebnisse allen Akteuren zu präsentieren, Wissen auszutauschen und Interessierte anzulernen.

Erfolgreiche Aktivitäten zur Mückenkontrolle benötigen zumindest ein grundlegendes ökologisches Verständnis. Daher ist es wichtig, das lokale Wissen darüber zu stärken sowie Gemeinden vor Ort in Kontrollprogramme einzubeziehen. Ein weiteres Hindernis ist oftmals der Mangel an erfahrenen Wissenschaftlern vor Ort. Daher ist es wichtig, die Kapazitäten für Bildung und Wissenschaft vor Ort zu fördern sowie afrikanische Wissenschaftler zu motivieren, in ihrem Land zu arbeiten. Wir werden theoretische und praktische Übungen für junge Wissenschaftler sowie die Menschen vor Ort anbieten, um das sog. Capacity building zu stärken. Des weiteren erfolgt ein Austausch von Studenten und Wissenschaftlern zwischen Kenia und Deutschland.

Schließlich darf die Zusammenarbeit bei der Stechmückenkontrolle nicht nur Gemeinden und Wissenschaftler umfassen, auch der öffentliche und private Sektor müssen einbezogen werden. So wird versucht, die nationale Gesundheitsorganisation und NGOs (non-governmental organisations) für die Einführung einer effizienten und nachhaltigen Strategie zur Stechmückenkontrolle zu gewinnen.

Africa

Neue Veröffentlichungen

Meyabeme A, Duquesne S, Liess, M. 2010

Influence of competing and predatory invertebrate taxa on larval populations of mosquitoes in temporary ponds of wetland areas in Germany. Journal of Vector Ecology 35 (2): 419-427.

Duquesne S., Kroeger I., Kutyniok M., Liess M. 2011

The Potential of Cladocerans as Controphic Competitors of the Mosquito Culex pipiens. J. Med. Entomol. 48 (3): 554-560.

International Bureau of the BMBF