Mosquito biting
African habitat

Hintergrund

Weltweit treten Stechmücken als eine Plage für die Menschheit auf. In tropischen und subtropischen Regionen übertragen die Weibchen während der Blutmahlzeit, die sie für die Produktion ihrer Eier benötigen, zahlreiche Krankheiten wie Malaria, West-Nil-Virus und Chikungunya. Die meisten Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit Stechmücken gehen auf Malaria zurück. 2008 wurden weltweit 243 Millionen Infektionen geschätzt, die in 863.000 Fällen tödlich verliefen. 89% dieser Fälle traten in Afrika auf, 88 % davon bei Kindern unter fünf Jahren [1]. Doch auch andere, häufig vernachlässigte Krankheiten wie Gelbfieber und Dengue verursachen zahlreiche Infektionen insbesondere in den ärmsten Regionen der Welt. So werden jedes Jahr 200.000 Fälle von Gelbfieber mit 30.000 Todesfällen weltweit geschätzt, 90% davon in Afrika.

Die Globalisierung in Verbindung mit dem Klimawandel führt derzeit zu einer Verschiebung der Verbreitungsgebiete sowohl von den Krankheiten wie auch von ihren Vektoren in bisher nicht betroffene Regionen. 1999 - 2007 verursachte ein Ausbruch des eingeschleppten West-Nil-Virus in den Vereinigten Staaten rund 23.000 Infektionen mit 1.000 Todesfällen [2]. In Europa wird durch den Klimawandel eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Etablierung der Asiatischen Stigermücke (Stegomya albopicta) angenommen, welche aufgrund ihrer vielseitigen Wirtspräferenz einen effizienten Vektor für zahlreiche Krankheiten darstellt [3].

Aber auch dort, wo Stechmücken keine Krankheiten übertragen, können sie die Lebensqualität und den wirtschaftlichen Wohlstand erheblich senken. So können sie als Plagegeister die Entwicklung touristischer Gebiete wie auch die Landwirtschaft beeinträchtigen und den Landwert herabsetzen [4].

[1] WHO (2009): World Malaria Report 2009. Geneva, Switzerland.

[2] Centers for Disease Control and Prevention CDC (2012):
http://www.cdc.gov/ncidod/dvbid/westnile/surv&control_archive.htm

[3] Caminade et al. (2012): Suitability of European climate for the Asian tiger mosquito Aedes albopictus: recent trends and future scenarios. J. R. Soc. Interface.

[4] Pimentel (2005): Aquatic Nuisance Species in the New York State Canal and Hudson River Systems and the Great Lakes Basin: An Economic and Environmental Assessment. Environmental Managment 35 (5), 692-702.

 [5] Labbé et al. (2007): Forty years of erratic insecticide resistance evolution in the mosquito Culex pipiens. PLoS Genet 3 (11), 2190-2199.

Africa

Neue Veröffentlichungen

Meyabeme A, Duquesne S, Liess, M. 2010

Influence of competing and predatory invertebrate taxa on larval populations of mosquitoes in temporary ponds of wetland areas in Germany. Journal of Vector Ecology 35 (2): 419-427.

Duquesne S., Kroeger I., Kutyniok M., Liess M. 2011

The Potential of Cladocerans as Controphic Competitors of the Mosquito Culex pipiens. J. Med. Entomol. 48 (3): 554-560.

International Bureau of the BMBF