Internationaler Bodekurs "Integrated Catchment Analysis"

vom 04.-15. Juli 2016 in Magdeburg


Anfang Juli wurde unter Federführung von Prof. Dr. Dietrich Borchardt (ASAM, UFZ) und unter Beteiligung verschiedener Wasserforscher am UFZ erneut ein zweiwöchiger Blockkurs "Integrated Catchment Analysis" im Einzugsgebiet der Bode durchgeführt. Zum ersten Mal wurde dieser diesmal in enger Zusammenarbeit mit Prof. Sara McMillan, Prof. Suresh Rao (beide Purdue University, USA) und Prof. James Jawitz (University of Florida, USA) gestaltet. Die gemeinsame Lehre ist ein wichtiger Baustein der Kooperation des von der TU Dresden und dem UFZ etablierten Center for Advanced Water Research (CAWR) mit diesen beiden US-amerikanischen Universitäten, die zukünftig weiter ausgebaut werden soll.

Bodekurs1
Gastwissenschaftler der Purdue Uni: J. Jawitz, S. McMillan, S. Rao,
Foto: Greta Jäckel
Bodekurs2
Wasserprobennahme zur Analyse im Labor
Foto: Greta Jäckel
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Profilvermessung der Holtemme
Foto: Greta Jäckel

   
Das Programm des Kurses bestand aus Seminarvorträgen, Freiland- und Laborarbeiten sowie Auswertungen und Ergebnisvorträgen mit Teilnehmern der TU Dresden, der Purdue University und des UFZ. Im Kurs wurden verschiedene Elemente einer hydrologisch-ökologischen Einzugsgebietsanalyse bearbeitet. Diese umfasste die Erhebung, Analyse und Auswertung von hydrologischen, hydromorphologischen und Landnutzungsdaten, physikalisch-chemischer Faktoren, sowie aquatischer Lebensgemeinschaften. Weiterhin wurden Konzepte der aquatischen Ökosystemanalyse und eines wissenschaftsbasierten Wasserressourcenmanagement vermittelt.


BC4
Sondenapplikation zur dauerhaften Datenaufnahme
Foto: Greta Jäckel

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Vorlesung in operando
Foto: Greta Jäckel

 


Als konkretes Objekt wurde die Holtemme/Bode im Ostharz gewählt, die einen exemplarischen natürlichen und anthropogen geprägten Umweltgradienten aufweist und Bestandteil des UFZ-TERENO-Langzeitobservatoriums ist. Dieser Gradient wurde exemplarisch an zwei Probestellen im Ober- und Unterlauf mit einem breiten Methodenspektrum analysiert und verschiedene Verfahren der Gewässergütebewertung angewendet. Weiterhin galt es, die eigenen stichprobenartigen Messungen in einen breiteren Kontext einzuordnen. So wurden Langzeitdatenreihen über Niederschlagsmengen und Abflüsse im Einzugsgebiet mit Wasserqualitätsdaten der Holtemme verknüpft und die wichtigsten potentiellen Treiber für die beobachteten Änderungen analysiert ( insb. Klimawandel, Landwirtschaft, Abwassereinleitungen). Vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurden auf Basis der Einzusgebietsanalyse die Ansatzpunkte für effiziente Maßnahmen von den Studenten in interdisziplinären Gruppen erarbeitet.

Jeske Hagemann & Greta Jäckel