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UFZ-Newsletter Maerz 2016

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ UFZ-Newsletter | März 2016 5 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1990 2010 AfrikaLateinamerika Asien BelastungmitfäkalcoliformenBakterien (1020 KBE/Jahr) 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 1990 2010 80 70 60 50 40 30 20 10 0 1990 2010 UFZ-Ansprechpartner: Dr. Ilona Bärlund, Prof. Dr. Dietrich Borchardt UFZ-Department Aquatische Ökosystemanalyse e-mail: ilona.baerlund@ufz.de, dietrich.borchardt@ufz.de Weitere Informationen zum WWQA: www.wwqa-documentation.info Vereinten Nationen, in denen unter anderem gefordert wird, die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sanitären Anlagen haben, zu halbieren. „Und wenn man da jetzt Abwas- serwege baut, ohne Kläranlagen einzusetzen, passiert genau das gleiche, was vor 120 Jahren an Elbe, Themse oder Seine passiert ist – es kommt zu Seuchen, obwohl man dachte, die Situation dank der Kanalisation verbessert zu haben.“ Sein Fazit: In Europa habe es 150 Jahre gedauert, bis man den Ge- wässerschutz halbwegs in den Griff bekom- men habe. In den Entwicklungsländern könne man sich nicht so viel Zeit lassen – habe aber eben auch die große Chance, einen deutlich effektiveren Weg einzuschlagen: „Wir wissen, dass es technisch machbar ist, und bezahlbar ist es auch. Nur: Es muss auch entsprechend gehandelt werden!“ Kombination aus Analyse und Beratung In die Hauptstudie, die starten kann, sobald die Finanzierung durch die UNEP geklärt ist, sollen deshalb auch Sozialwissenschaftler eingebunden werden, um den Bereich der Politikberatung mit abzudecken. „Viele der betroffenen Länder bekommen Geld von internationalen Gebern, um ihre Wasser­ infrastruktur aufzubauen. Da geht es dann also konkret um die Frage, wie internatio- nale Programme gestaltet sein müssen, um Fehler zu vermeiden – und beispielsweise auch darum, wie sich Nachbarstaaten am selben Flusslauf absprechen sollten“, er- läutert Borchardt. Konkret sollen Fachleute für drei Bereiche dabei sein: Erstens für ökonomische Fragestellungen wie Wasser- preise, zweitens für rechtliche Instrumente und drittens für Institutionen, Verwaltung und Wassermanagement. Das Know-how, das für die Kombination von solchen sozioökonomischen Aspekten und naturwissenschaftlichen Untersuchungen nötig ist, gibt es am UFZ. Schon heute arbei- ten Forschergruppen weltweit an regiona- len Projekten, in denen Maßnahmen zum Gewässerschutz umgesetzt werden – im Jordan-Gebiet etwa, das ein politisches Pul- verfass ist, in Zentralasien, das besonders vom Klimawandel betroffen ist, und in China, wo derzeit das vom BMBF geförderte Cluster „Megawasser“ anläuft. „Wir konzentrieren uns in diesen geografisch weit verteilten Projekten – jedes für sich höchst relevant – bewusst auf die modellhafte Implementie- rung in Flussgebieten, Metropolregionen oder Städten – aber eben eingebettet in den globalen Kontext“, erläutert Dietrich Borchardt. Die Erfahrungen aus diesen Pro- jekten kommen den Wissenschaftlern dann bei der Betrachtung von größeren Zusam- menhängen zupass – zum Beispiel, wenn das World Water Quality Assessment in die zweite Runde geht. Kilian Kirchgeßner Quellen der Belastung Berechnete Belastungen mit fäkalcoliformen Bakterien in Latein­- amerika, Afrika und Asien für die Jahre 1990 und 2010. Der Vergleich zeigt, dass vor allem häusliche und industrielle Belas­ tungen in den letzten 20 Jahren stark zuge­nommen haben. Haushaltsabwasser Haushaltsabwasser, nicht (an Kanalnetz) angeschlossen Industrieabwasser Städtischer Oberflächenabfluss Abfluss landwirtschaftlich genutzter Fläche Hotspots Mittelamerika Westküste Lateinamerika Hochland-Flussgebiet an argentinischer Grenze Ostküste Lateinamerika Nordwest-Afrika Flussgebiet Nil Einige Flussabschnitte in Südafrika Mittlerer Osten Flussgebiet Ganges Einige Flussabschnitte in Südindien Zahlreiche Flussabschnitte in Ostasien Quelle: Center for Environmental Systems Research, Universität Kassel November 2015, WaterGAP3.1 Grafik: noonox media Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ UFZ-Newsletter | März 20165 19902010 19902010 19902010

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