Herzlich Willkommen!

Auf dieser Seite finden Sie Informationen über Umweltchemikalien und unsere Arbeit zu diesem Thema.


Wer wir sind

Wir sind Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung GmbH - UFZ in Leipzig. Wir erforschen, wie die Umwelt unsere Gesundheit beeinflusst. Ganz besonders interessieren wir uns dabei für sensible Lebensphasen wie die Schwangerschaft.

In der Schwangerschaft und frühen Kindheit wird der Grundstein für das gesamte Leben gelegt. Schädliche Umwelteinflüsse können langfristige Folgen haben und selbst im forgeschrittenen Alter des Nachwuchses noch gesundheitliche Probleme verursachen. In dieser Zeit gilt es daher besonders achtsam zu sein und sich und sein Kind möglichst wenig schädlichen Einflüssen auszusetzen.

schwanger Foto: Astrid Pereira/Pixabay

Sogenannte Alltags- oder Umweltchemikalien sind Substanzen, die vom Menschen zur Erleichterung unseres alltäglichen Lebens hergestellt und in die Umwelt eingebracht werden. Sie sind beispielsweise in Alltagsgegenständen, Reinigungsmitteln, Kosmetik und Kleidung enthalten. Man weiß heute, dass diese Chemikalien biologische Vorgänge im menschlichen Körper beeinflussen können. Einige Umweltchemikalien wirken wie unsere eigenen Hormone, nur möglicherweise zur falschen Zeit oder am falschen Ort.

Mit unserer Forschung wollen wir dazu beitragen, dass Auswirkungen bestimmter Umweltchemikalien auf unsere Gesundheit aufgedeckt werden.

Spielzeug Foto: Annca/Pixabay

 

Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung

Als Wissenschaftler:innen sind wir daran interessiert, dass neue Erkenntnisse über Umweltchemikalien schnell den Weg in die Gesellschaft, zu Ihnen, finden. Zu diesem Zwecke führten wir eine Umfrage durch, an der 285 Frauen teilnahmen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen für die Unterstützung unserer Arbeit und Ihr wertvolles Feedback. Im Folgenden finden Sie einige ausgewählte Umfrageergebnisse aus der Rubrik "Wissen über Umweltchemikalien".

Neue Chemikalien Frage
Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied: Wird eine neue Chemikalie auf den Markt gebracht, muss sie eine Reihe von Toxizitätstests bestehen. Diese Tests sind wichtig, um akute Gefahren für Mensch und Umwelt zu verhindern. Effekte, die durch kleine Mengen der Substanz über einen langen Zeitraum ausgelöst werden, sind jedoch nicht Teil der Untersuchungen. Somit kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass die Chemikalie bedenkliche Wirkungen hat, wie es beispielsweise bei BPA der Fall zu sein scheint.
Verbote DE Frage
Diese Frage wussten die meisten Teilnehmerinnen richtig zu beantworten. Ein großes Problem sind solche Chemikalien, die sehr lange in der Umwelt verbleiben. Sie reichern sich in Trinkwasser, Lebensmitteln und letztlich auch unserem Körper an und können noch Jahre und Jahrzehnte nach ihrem Verbot die Gesundheit beeinflussen. Übrigens: Eine Diät, die zum Ziel hat Fett zu verbrennen, kann dazu führen, dass Chemikalien im Körper frei werden und sogar in Muttermilch übergehen. Vermeiden Sie daher eine strenge Diät, wenn Sie ein Kind stillen.
BPA Frage
Bisphenol A (BPA) ist ein weit verbreiteter Zusatz bei Kunststoffen. Aufgrund seiner hormonellen Wirkung wird er als besonders besorgniserregend eingestuft. Nichtsdestotrotz ist er bislang nur bei der Herstellung von Babytrinkflaschen und Thermopapier (Kassenzettel) verboten. Die gute Nachricht ist, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kürzlich die erlaubte tägliche Aufnahme von BPA um den 20 000-fachen Wert gesenkt hat. Dadurch steigt der Druck auf die Industrie und Politik, nach gesünderen Alternativen zu suchen.
Plastikflaschen Frage
Die meisten Teilnehmerinnen wussten, dass Chemikalien aus Plastikflaschen in das Getränk übergehen können. Besonders Hitze oder mechanisches Einwirken kann dies noch zusätzlich fördern. Eine Plastikflasche mit deutlichen Gebrauchsspuren gehört daher entsorgt. Eine gute Alternative sind Flaschen aus Glas oder Edelstahl.
Schwangerschaftsprodukte Frage
Die Anforderungen an Schwangerschaftsprodukte und Kosmetika im Allgemeinen sind hoch. Leider enthalten jedoch auch diese Produkte oft Substanzen, die gesundheitsschädlich sein können oder deren Wirkung wir noch nicht genau kennen. Eine gute Hilfe zur Orientierung bieten Apps wie ToxFox oder CodeCheck, die nach Scan des Barcodes kritische Inhaltsstoffe anzeigen und erklären. Noch besser ist es, die Verwendung von Kosmetika wo möglich zu reduzieren.


Wie geht es weiter

Anhand der Umfrageergebnisse erarbeiten wir gerade eine Strategie, um Wissen über Umweltchemikalien für Sie zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, Inhalte in Form von alltagstauglichen Tipps in bereits bestehende und häufig genutzte mobile (Schwangerschafts-) Apps zu integrieren. Darüber hinaus möchten wir Informationen auch auf dieser Internetseite anbieten. Hier ein kleiner Ausblick:

  1. Kaufen Sie frische, unverpackte und wenig verarbeitete Lebensmittel.
  2. Kaufen Sie Lebensmittel im Glas statt Konservendosen.
  3. Verwenden Sie einen Stoffbeutel, Korb oder Rucksack anstelle einer Plastiktüte zum Einkaufen.
  4. Kaufen Sie Getränke in Glasflaschen statt Tetrapaks oder PET-Flaschen.
  5. Kaufen Sie Lebensmittel „lose“ ein (z.B. in Unverpackt- Läden).
  6. Bringen Sie Ihre eigenen Behälter mit z.B. in Unverpackt-, Bioläden, Wochenmärkten.
  7. Nutzen Sie Mehrwegsysteme aus Glas (z.B. Joghurt im Mehrwegglas).
  8. Vermeiden Sie es, den Kassenzettel lange in der Hand zu halten.
  1. Lüften Sie richtig und regelmäßig.
  2. Verwenden Sie keine Lufterfrischer oder Raumduft.
  3. Verwenden Sie keine Teppiche bzw. Weich-PVC Fußbodenbeläge sondern Massivholz, Fliesen, Kork oder echtes Linoleum.
  4. Vermeiden Sie Polster und Teppiche mit den Hinweisen „fleckgeschützt", "wasserabweisend" oder "ölabweisend".
  5. Verwenden Sie den Wäschetrockner so wenig wie möglich.
  6. Ersetzen Sie Haushaltswaren aus Plastik durch Produkte aus Metall, Holz, Porzellan oder Glas.
  7. Lüften Sie neue Matratzen nach Neukauf gut aus.
  8. Kaufen Sie gebrauchte statt neue Möbel.
  1. Überlassen Sie anderen die Renovierungsarbeiten (z.B. Möbelaufbau, Malern), insbesondere im ersten Drittel der Schwangerschaft.
  2. Lüften Sie nach dem Aufbau neuer Möbel das Zimmer über einen langen Zeitraum regelmäßig.
  3. Vermeiden Sie den Kontakt von Säuglingshaut mit Wickelunterlagen. Legen Sie ein Handtuch zwischen Ihr Baby und die Wickelunterlage.
  4. Verwenden Sie einen Waschlappen statt Feuchttücher zur Reinigung der Haut.
  5. Verwenden Sie Stoffwindeln statt Einwegwindeln oder testen Sie die „Windel-frei-Methode“.
  6. Achten Sie beim Kauf von Textilien und Windeln auf empfohlene Gütesiegel bzw. Warentest.
  7. Verwenden Sie Nuckelflaschen aus Glas statt Plastik.
  8. Verwenden Sie bei der Zubereitung von Beikost Lebensmittel in Bio-Qualität.