Spezielle Themen

S1 Aquatische Mesokosmen - Hybride aus Labor- und Freilandversuchen

Die experimentelle Analyse von ökologischen Prozessen stellt eine wichtige Säule aktueller limnologischer Forschung dar. Aquatische Mesokosmen ermöglichen dabei das Schlagen einer Brücke zwischen der Kontrollierbarkeit von Laborexperimenten und der Natürlichkeit von Freilandversuchen. Ziel dieser Session ist es, aktuellen Arbeiten in aquatischen Mesokosmen eine Plattform zu bieten und so den technischen und wissenschaftlichen Austausch über aktuelle limnologische Fragestellungen zu stimulieren. Beiträge aus Fließ- und Standgewässern sind herzlich willkommen.
Verantwortlich: Helge Norf (helge.norf@ufz.de)

S2 Aquatische Toxikologie

Eingeladen sind Beiträge zu allen Bereichen der aquatischen Toxikologie von Laborexperimenten über Kosmenstudien und das Freiland bis hin zur Modellierung, unterschiedlichsten Wirkstoffen und zwar vom Verhalten und Verbleib bis zu ihren Wirkungen einschließlich der sogenannten Neuen Wirkungen.
Verantwortlich: Rüdiger Berghahn (ruediger.berghahn@uba.de), Ruth Müller (Ruth-Mueller@bio.uni-frankfurt.de)

S3 Interactions between habitats

Different habitats (like e.g. benthic-pelagic, aquatic-terrestrial, etc.) can be coupled by a variety of interactions. Examples can be emigration/immigration processes, competition across habitat boundaries, one habitat subsidising the other, habitats which share a common predator, etc. Aim of this session is to highlight the ecological relevance of such interactions between habitats. Contributions can be theoretical, experimental, or empirical studies. The main language of this special session will be English; German contributions, however, are also welcome.
Verantwortlich: Christoph Jäger (christoph.jaeger@ufz.de)

S4 Kleingewässer

Verantwortlich: Thomas Kalettka (tkalettka@zalf.de)

S5 Komponenten, Indikatoren, Verbreitung, Gefahren und Schutz aquatischer Biodiversität

Die Biodiversitätsforschung hat in den letzten Jahren weiter an Bedeutung gewonnen, was zuletzt die Etablierung der "Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services" (IPBES) im Jahr 2012 zeigte. IPBES ist eine dem IPCC (Klimawandelplattform) vergleichbare Institution mit dem Ziel der Erforschung von Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen. Die Special Session soll daher einen umfassenden Überblick zum Stand der limnischen Biodiversitätsforschung geben. Dazu gehören Studien zur Verbreitung und Messung von Biodiversität, ebenso wie solche zur Indikation der taxonomisch-strukturellen, funktionalen, genetischen und phylogenetischen Komponenten der Biodiversität. Forschungsbeiträge zum Einfluss natürlicher und anthropogener Umweltfaktoren auf die aquatische Biodiversität sollen dann überleiten zu Studien, die sich dem Schutz und Erhalt aquatischer Biodiversität widmen. Damit ergibt sich ein breites Spektrum an Themen, das die Möglichkeit einer oder mehrerer Publikationen in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift nahe legt.
Verantwortlich: Christian K. Feld (christian.feld@uni-due.de), Sonja Jähnig (sonja.jaehnig@igb-berlin.de)

S6 Molecular systematics, phylogeography and biogeography of freshwater organisms

Analyzing how species and their distributions arose, how they are being maintained, and how lineages are continuing to diversify is a central topic in ecology and evolutionary biology. Molecular approaches and particularly the increasing availability and use of next generation sequencing are changing the fields of, as well as population genetics. However, central to all these disciplines is the study of spatial and temporal patterns of diversity, which can help us to understand the origin and distribution of aquatic organisms. A better understanding of these patterns is central to revealing species and population responses to past environmental change and projections how they may respond in the future. This session aims to discuss and highlight the current trends in phylogenetic, biogeographic and biodiversity research of freshwater organisms.
Verantwortlich: Steffen Pauls (Steffen.Pauls@senckenberg.de), Florian Leese (florian.leese@rub.de)

S7 Neue Erkenntnisse und Strategien zur Sicherung hoher Nutzungsanforderungen an Talsperren im Kontext veränderter Stoff- und Energieflüsse

Veränderte land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung der Einzugsgebiete, zunehmende abwassertechnische Erschließung von Siedlungen, Abklingen der atmosphärischen Versauerung und Klimawandel haben insbesondere in den letzten zwei Dekaden zu bedeutsamen Veränderungen der Stoff- und Energieflüsse in aquatischen Ökosystemen geführt. Aufgrund des im Vergleich zu natürlichen Seen hohen Wasseraustausches reagieren besonders Talsperren sehr schnell auf die Veränderungen und zeigen vielfältige und weitreichende Konsequenzen für deren Struktur und Funktion. Einerseits werden an Talsperren sehr hohe Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit gestellt, vor allem wenn sie der Trinkwasserversorgung dienen. Andererseits bestehen aber gute Möglichkeiten, durch die Bewirtschaftung von Talsperren auf deren Wasser- und Stoffhaushalt unter Berücksichtigung der Erfordernisse des Gewässer- und Hochwasserschutzes im Unterlauf Einfluss zu nehmen.
Eingeladen sind Vorträge, die basierend auf Ergebnissen von Messkampagnen, Versuchen, Datenauswertungen und Modellszenarien

  • über neue Erkenntnisse zur Entwicklung von Stoff- und Energieeinträgen in Talsperren im Kontext veränderter Umweltbedingungen berichten,
  • beobachtete bzw. zu erwartende Auswirkungen auf Struktur und Funktion von Talsperren darstellen,
  • positive oder auch negative Erfahrungen bereits realisierter Maßnahmen zur Anpassung der Talsperrenbewirtschaftung zusammenfassen
  • bzw. neuartige Verfahren und Strategien zur nachhaltigen Sicherung hoher Nutzungsanforderungen an Talsperren beschreiben.

Verantwortlich: Lothar Paul (Lothar.Paul@tu-dresden.de), Norbert Kamjunke (norbert.kamjunke@ufz.de), Hartmut Willmitzer (hartmut.willmitzer@thueringer-fernwasser.de)

S8 Quellen, Grundwasser und andere grundwassergeprägte Lebensräume

Die Quellen, das Grundwasser selbst und andere durch das Grundwasser geprägte Lebensräume (z.B. hyporheisches Interstitial, Niedermoore oder Salzquellen) sind verhältnismäßig wenig untersucht, obwohl sie nicht nur divers besiedelte und schützenswerte Biotope darstellen, sondern auch von zentraler Bedeutung für die Grundwasserneubildung und Trinkwassergewinnung sind. Selbstreinigungsvorgänge durch die Metabolisierung von Kohlenstoffverbindungen, insbesondere unter dem Einfluss der Bildung der Biofilme und die Aktivitäten der Fauna beeinflussen die Infiltration und die Wasserqualität. Ebenso bieten diese Lebensgemeinschaften vielversprechende Möglichkeiten für die Umweltbewertung. In dieser Session sollen aktuelle Forschungsergebnisse sowie Erfahrungen mit Schutzmaßnahmen und konkreten Anwendungen im Bereich der Ökologie der grundwassergeprägten Lebensräume vorgestellt werden.
Verantwortlich: Peter Martin (pmartin@zoologie.uni-kiel.de)

S9 Stable Isotopes in aquatic ecology

Verantwortlich: Elizabeth Yohannes (Elizabeth.Yohannes@uni-konstanz.de), Karl-Otto Rothhaupt (Karl.Rothhaupt@uni-konstanz.de)

S10 Wie können Gewässerrenaturierungen optimiert werden?

In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass die Renaturierung von Fließgewässern häufig nicht zu einer signifikanten Verbesserung des biologischen Zustands geführt hat, obwohl oft eine deutliche Verbesserung der Hydromorphologie erreicht werden konnte. Deswegen konzentriert sich die Renaturierungsforschung derzeit darauf, Stellschrauben zu identifizieren, wie die ökologischen Auswirkungen von Renaturierungen optimiert werden können. Aus den gewonnenen Erkenntnissen können direkte Empfehlungen für die wasserwirtschaftliche Praxis zur Umsetzung von Renaturierungsprojekten abgeleitet werden. Weiterhin sind Entscheidungshilfen zur Priorisierung von Maßnahmen notwendig um die benötigten immensen finanziellen Mittel möglichst effektiv einzusetzen. Die Session soll insbesondere drei Kernfragen der aktuellen Renaturierungsforschung behandeln:
1. Welche Faktoren bestimmen den ökologischen Erfolg von Gewässerrenaturierungen?
2. Was sind realistische Ziele für Gewässerrenaturierungen?
3. Wie lässt sich die Erreichung der gesteckten Ziele in der Praxis optimieren?
Verantwortlich: Stefan Stoll (stefan.stoll@senckenberg.de), Jochem Kail (jochem.kail@uni-due.de), Armin W. Lorenz (armin.lorenz@uni-due.de), Joachim Pander (pander@wzw.tum.de)

S11 Aquatische Grenzzonen

Der Zustand von Gewässern und ihre Funktion im Stoffhaushalt der Landschaft werden entscheidend von Stoffumsatzprozessen in reaktiven Grenzzonen innerhalb des Gewässers und in Übergangsbereichen zur terrestrischen Umgebung beeinflusst. Die häufig steilen physikalischen, chemischen und biologischen Gradienten zwischen den Kompartimenten erzeugen dabei eine überproportionale Umsatzaktivität. Die räumlichen Skalen aquatischer Grenzzonen können sehr unterschiedlich sein. Zu ihnen gehören z.B. Moore und Kleingewässer, der Übergangsbereich zwischen Grund- und Oberflächenwasser, der Flachwasserbereich von Seen, die Grenzzone zwischen Atmosphäre und Wasseroberfläche sowie benthische oder pelagische Redoxklinen. Das Verständnis ihrer Funktionsweise ist Voraussetzung zur Vorhersage des Langzeitverhaltens aquatischer Ökosysteme bei Klima- und Landnutzungsänderung sowie für die Entwicklung von nachhaltigen Managementkonzepten. Es sind Beiträge aus verschiedenen Fachdisziplinen zu einzelnen aquatischen Grenzzonen, zur Anwendung moderner Messtechniken, zur Übertragung von Prozessstudien auf die Ökosystemebene und zur Theoriebildung willkommen.
Verantwortlich: Jörg Lewandowski (lewe@igb-berlin.de), Michael Hupfer