4. BlauGrüner Dialog zum BMBF-Projekt Leipziger BlauGrün

Digital Twins für blaugrüne Stadtentwicklung

19.06.2024 09:00 - 10:30 Uhr | Online

Im 4. BlauGrünen Dialog, der am 19. Juni 2024 von 09:00 – 10:30 Uhr im Rahmen des BMBF Verbundvorhabens Leipziger BlauGrün stattfand, wurde das zukunftsweisende Konzept der "Digital Twins für blaugrüne Stadtentwicklung" vorgestellt. An der Online-Veranstaltung nahmen 80 Interessierte, insbesondere aus kommunaler Praxis, Stadtverwaltungen und Wissenschschaft teil.

Die Veranstaltung begann mit der Begrüßung und Einleitung durch Prof. Dr. Roland Müller vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der die Leitung des BMBF-Vorhabens Leipziger BlauGrün innehat. Anschließend folgten drei Fachvorträge, deren inhaltliche Kernpunkte hier dargestellt werden sollen:

Anja Eimer, Siemens General Manager Global Water Business und im Vorstand des German Water Partnership e.V., präsentierte in ihrem Vortrag „Digital Twins for an efficient, sustainable & resilient water infrastructure“ die Möglichkeiten und Vorteile der digitalen Zwillinge in der Wasserwirtschaft. Sie erläuterte, wie digitale Zwillinge zur Verbesserung der Abwasserbehandlung, Wasseraufbereitung, Kanalnetzoptimierung, Wasserverteilung und Entsalzung beitragen können. Diese Technologien ermöglichen eine umfassende Modellierung und Verwaltung von Wasserinfrastrukturen und bieten signifikante Potenziale für nachhaltige Verbesserungen. Frau Eimer betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen und Technologieanbietern, um die Potentiale digitaler Zwillinge voll zu nutzen.

Anne-Marie Kilpert, Leiterin des Departments Smart City Design am Fraunhofer IESE, präsentierte „Digitale Zwillinge – Potentiale in der Stadtentwicklung“. Kilpert erläuterte, dass digitale Zwillinge dynamische digitale Abbilder von Städten sind, die physische Bausubstanz, Infrastrukturen, städtische Prozesse und Daten integrieren. Diese Technologien ermöglichen eine umfassende Simulation und Analyse urbaner Systeme, um Planungsprozesse zu optimieren und Entscheidungsfindungen zu verbessern. Sie betonte, dass digitale Zwillinge besonders wertvoll sind, wenn viele Daten aus unterschiedlichen Quellen schnell berücksichtigt werden müssen, und dass sie langfristig das Verständnis und die Praxis der Stadtplanung transformieren können.

Dr. Uwe Winkler von den Leipziger Wasserwerken präsentierte in seinem Vortrag die „Investitionspotentialkarte in der kommunalen Infrastrukturplanung - Digitaler Zwilling“. Er erläuterte, wie digitale Zwillinge genutzt werden, um optimale Handlungsräume und zeitliche Abfolgen für die Realisierung umfangreicher, medienübergreifender Maßnahmen zu bestimmen. Diese Maßnahmen umfassen Bereiche wie Fernwärmenetze, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Straßenbau. Digitale Zwillinge ermöglichen eine ganzheitliche Betrachtung und Optimierung der städtischen Infrastrukturen, indem sie bestehende Daten integrieren und zukünftige Zustandsentwicklungen prognostizieren. Dabei helfen sie, Zielkonflikte zu identifizieren und effiziente, nachhaltige Lösungen zu finden.

An jeden Fachvortrag schlossen sich kurze Diskussionen und Nachfragen an.

Wir bieten Ihnen hier die Möglichkeit, die Präsentationen der Veranstaltung im Detail herunterzuladen:


Digital Twins for an efficient, sustainable & resilient water infrastructure

    Anja Eimer, Siemens General Manager Global Water Business und Vertreterin des GWP e.V.
     2024_06_19_Eimer.pdf (779.1 KB)


Digitale Zwillinge – Potenziale in der Stadtentwicklung

    Anne-Marie Kilpert, Leiterin des Bereichs Smart City Design am Fraunhofer IESE
     2024_06_19_Kilpert.pdf (1.3 MB)