Radionuclides were investigated in sediments from the rivers Freiberger Mulde, Zwickauer Mulde and Vereinigte Mulde in Saxony/Germany as well as in areas potentially affected by the uranium mining and milling in Saxony in order to study the consequences of the August-2002 flood with respect to mobilization and transport of heavy-metal containing sediments. Sampling points were chosen to allow comparison of the results with those of earlier investigations performed about one decade ago. In addition, samples of high-flood sediments in urban areas were investigated. Radionuclide concentrations in sediments from the Freiberger Mulde reveal the geogenic background. The Zwickauer Mulde is still strongly affected by the former uranium mining and milling activities, but ²³⁸U and ²²⁶Ra activity concentrations are significantly lower than one decade ago. The same holds true for the Vereinigte Mulde, the activity concentrations being, however, lower due to dilution of sediments during long-range transport. To which degree the decreases are due to the interim remediation work or due to the flood event of 2002 cannot be decided. Definitive influences of the flood, i.e. mobilization and transport of materials from mine dumps and tailing ponds can be seen for some of the areas affected by uranium mining and milling. ²³⁸U/²²⁶Ra and ²²⁶Ra/²¹⁰Pb radioactive disequilibria allow distinguishing the different types of materials polluting the sediments and their transport pathways. The radiological relevance of the results is discussed.

Radionuklide im Flusssystem der Mulde nach der Flut im August 2002

Sedimente der Freiberger Mulde, der Zwickauer Mulde und der Vereinigten Mulde sowie aus Gebieten in Sachsen, die möglicherweise durch Uranabbau und Uranerzverarbeitung beeinflusst sind, wurden auf Radionuklide untersucht. Das Ziel war, die Folgen der Flut im August 2002 im Hinblick auf Mobilisierung und Transport von schwermetallhaltigen Sedimenten zu untersuchen. Die Probenahmeorte wurden so gewählt, dass ein Vergleich mit früheren Untersuchungen möglich ist, die etwa vor einem Jahrzehnt durchgeführt wurden. Zusätzlich wurden Proben von Hochflutsedimenten aus städtischen Gegenden untersucht. Die Radionuklidkonzentrationen in Sedimenten der Freiberger Mulde spiegeln den geogenen Hintergrund wider. Die Zwickauer Mulde ist immer noch stark durch den Abbau und die Verarbeitung von Uranerz beeinflusst, aber die Aktivitätskonzentrationen von ²³⁸U and ²²⁶Ra sind signifikant niedriger als vor einem Jahrzehnt. Das Gleiche gilt für die Vereinigte Mulde, allerdings sind dort die niedrigeren Aktivitätskonzentrationen auf die Verdünnung der Sedimente während des Transportes über weite Entfernungen zurückzuführen. Inwieweit die Verminderung der Aktivität ihre Ursache in zwischenzeitlich erfolgten Sanierungsarbeiten hat oder durch die Flut in 2002 bedingt ist, lässt sich nicht entscheiden. Definitive Einflüsse der Flut, d. h. Mobilisierung und Transport von Material aus Minenhalden und Schlammteichen, sind in einigen Gebieten mit Uranerzabbau zu erkennen. Über die radioaktiven Ungleichgewichte von ²³⁸U/²²⁶Ra und ²²⁶Ra/²¹⁰Pb ist es möglich, bei der Belastung der Sedimente verschiedene Materialien und ihre Transportpfade zu unterscheiden. Die radiologische Relevanz dieser Befunde wird diskutiert.