Historische Auenwaldentwicklung des Leipziger Auenwaldes

Bearbeitung: Dr. Judith Gläser
Projektlaufzeit: 01. November 1999 - 31. Oktober 2002

Projektbeschreibung

Flussauen stellen als Zone zwischen terrestrischen und aquatischen Bereich einen einzigartigen Lebens-raum dar. In Auen lebende Arten müssen deshalb an den ständigen Wechsel von Überflutung und ausgesprochenen Trockenheits-phasen angepasst sein. Obwohl die Hartholz-Auenwälder entlang der großen Ströme nur wenige Tage bis Wochen im Jahr überflutet werden, sind sie bei Hochwassereignissen wichtige Retentionsräume.

Auenwald - Frühjahrsgeophyten
Frühjahrsgeophyten im Auwald, Foto: J. Gläser

Zusätzlich sind Hartholz-Auenwälder durch außerordentlich struktur- und arten-reiche Lebensräume und damit einer hohen Biodiversität gekennzeichnet. Für die Beurteilung des ökologischen Zustandes, der Leitbildentwicklung sowie für Naturschutzmaßnahmen sind Angaben zu ihrer Forstgeschichte im Allgemeinen sowie ein detailliertes und lang zurückreichendes Wissen zur individuellen Geschichte des einzelnen Waldbestandes im Speziellen von großer Bedeutung. Waldbestände mit einer langen Waldkontinuität sind dabei aus Sicht des Naturschutzes von besondern Interesse, denn sie enthalten eine hohe Artenzahl an krautigen Waldarten, Geophyten und myrmekochore Arten sowie spezielle Indikatorarten.

Zielstellungen

  • Analyse der Ursachen der Veränderungen der Baumartenzusammensetzung
  • Analyse der Art, des Zeitraumes und der Intensität von Waldnebennutzungsformen und ihre Auswirkungen auf die Baumartenzusammensetzung
  • Floristischer Vergleich von "historisch alten" und "neuen Waldstandorten"
  • Vergleich der historischen und floristischen Analyse mit den Ergebnisse von der Mittleren Elbe
  • Ableiten von Managementmaßnahmen

Untersuchungsgebiet

Leipziger Auenwald

Die Leipziger Aue erstreckt sich von Zwenkau im Süden bis zur sächsischen Grenze im Nordwesten. Sie ist durch eine schwach gewellte, vielfach jedoch ebene Platte charakterisiert, die nur von den Flussauen der Weißen Elster, Pleiße und Luppe sowie ihrer Nebenflüsse zerschnitten wird.

Das durchschnittlich zwei bis vier Kilometer breite Auensystem hebt sich mit einer Einsenkung von 10m deutlich vom saaleeiszeitlich geprägtem Umland ab. Etwa 33% der Leipziger Aue sind aktuell mit Wald bestockt, wovon sich auf 1.860 ha (entspricht 96% der gesamten Waldfläche) das Querco-Ulmetum minoris befindet.

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