Pressemitteilung vom 04. November 2020

Wissenschaft macht Schule: Forschungsteam entwickelt Ausstellung zu (Mikro-)Plastik

Die Verbreitung von Mikroplastik ist nicht nur im Meer, sondern mittlerweile auch in vielen Binnengewässern allgegenwärtig. Im Rahmen eines Forschungsprojektes, in dem sich ein Forscher*innen-Team des UFZ in Magdeburg mit Mikroplastik in Talsperren befasst, ist nun auch eine populärwissenschaftliche Wanderausstellung entstanden. Ziel ist es, Schüler*innen über das Thema Kunststoffe in der Umwelt zu informieren. 

 Foto: UFZ

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Im Rahmen des vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordinierten Projektes MikroPlaTaS (Mikroplastik in Talsperren und Staubereichen) ist eine Wanderausstellung zum Thema Plastik entstanden. Neben der Darstellung von grundlegenden Informationen zu Verwendung, Verbreitungswegen und Wirkungen von Kunststoffen werden auch konkrete Ergebnisse des Projektes präsentiert. "Besonders interessant ist für uns die Frage, warum Mikroplastik in strömungsberuhigten Bereichen wie beispielsweise Talsperren absinkt und sich am Boden ablagert. Wir erforschen unter anderem die Sedimentation von bewachsenen Partikeln und ihre Auswirkungen auf Wasserlebewesen", erklärt Dr. Katrin Wendt-Potthoff, Projektleiterin am UFZ, die Ziele des Vorhabens.

Die Themen Plastik und Mikroplastik zusammenzuführen und eine Wanderausstellung zu entwickeln, war dem Forschungsteam ein wichtiges Anliegen. Am 03. November stellte es die Ausstellung interessierten Lehrkräften aus Magdeburger Schulen über ein online-Format vor. "Wir möchten unsere Erkenntnisse auch jungen Menschen näherbringen, um über die Umweltwirkungen von Mikroplastik zu informieren und zum Nachdenken anzuregen. Daher haben wir uns für eine Ausstellung entschieden, die von Schulen und weiteren Akteuren der Umweltbildung ausgeliehen werden kann", fasst Projektmitarbeiterin Antje Nieber zusammen.

Einsatzmöglichkeiten können neben Projekttagen auch die Anwendung im Biologie- oder Chemieunterricht (Sekundarstufe I und II) sein. Für Lehrkräfte liegt zudem eine Handreichung mit Anregungen und Erklärungen vor, die sie in den Lehrstoff einbinden können. Die Wanderausstellung kann deutschlandweit verschickt und genutzt werden. Sie umfasst acht gut zu transportierende Poster. Interessenten sollten sich an die Projektmitarbeiterin Antje Nieber (antje.nieber@ufz) wenden.

Der Forschungsschwerpunkt "Plastik in der Umwelt - Quellen, Senken, Lösungsansätze" ist Teil der Leitinitiative Green Economy des BMBF-Rahmenprogramms "Forschung für nachhaltige Entwicklung" (FONA3). MikroPlaTaS ist eines von 20 Verbundprojekten des Förderschwerpunktes "Plastik in der Umwelt", in dem sich acht Projekte unter dem vierten Themenbereich "Eintragspfade, Transport, Zersetzung und Verbleib in limnischen Systemen" mit Binnengewässern beschäftigen. Das Vorhaben läuft vom 01.01.2018 bis 30.06.2021 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Zu den wissenschaftlichen Partnern gehören neben der Universität Münster auch die Universitäten Potsdam und Bielefeld sowie die Firmen Ecossa und das Institut für Gewässerschutz Mesocosm GmbH. 


Weitere Informationen

Antje Nieber
UFZ-Department Seenforschung
Telefon: 0391 / 81 09 810
antje.nieber@ufz.de

UFZ-Pressestelle

Susanne Hufe
Telefon: +49 341 235-1630
presse@ufz.de


Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

www.ufz.de

Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.

www.helmholtz.de
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