Pressemitteilung vom 22. Juli 2013

Helmholtz-Gemeinschaft fördert 15 internationale Forschergruppen

Klimaanpassungsforschung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Lateinamerika war bei der Bewerbung um die „Helmholtz International Research Groups“ erfolgreich

Berlin – Die Helmholtz-Gemeinschaft hat im Rahmen eines Pilotprojektes insgesamt 15 internationale Forschergruppen ausgewählt, in denen Helmholtz-Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen aus aller Welt an zukunftsweisenden Projekten forschen. Im Projekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) steht Santiago de Chile – ein Ballungsraum mit über sechs Millionen Einwohnern - im Fokus der Forschung. Für die Metropolregion entwickelt ein internationales Wissenschaftlerteam Klimaanpassungsmaßnahmen in den Sektoren Energie, Wasser und Landnutzung.

Santiago de Chile

Ein internationales Wissenschaftlerteam entwickelt Klimaanpassungsmaßnahmen für Santiago de Chile in den Sektoren Energie, Wasser und Landnutzung.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Die so genannten „Helmholtz International Research Groups“ werden für drei Jahre mit bis zu 50.000 Euro jährlich von der Gemeinschaft unterstützt. Die ausländischen Partnereinrichtungen finanzieren die Kooperation in gleicher Höhe. Das Pilotprojekt erhielt bei den Wissenschaftlern großen Zuspruch: 79 Gruppen hatten sich beworben. Aus der ersten Auswahlrunde gingen acht Gruppen hervor, aus der zweiten Runde sieben.

Komplexe Forschungsfragen können längst nicht mehr im Alleingang beantwortet werden. Der internationale Austausch von Wissen und die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen ist ein hohes Gut, das den wissenschaftlichen Fortschritt vorantreibt. Die Gemeinschaft baut daher ihre weltweiten Kooperationen kontinuierlich aus. Helmholtz-Forscher arbeiten schon lange erfolgreich mit Partnern in China und Russland zusammen. Mit den „Helmholtz International Research Groups“ ermöglicht die Helmholtz-Gemeinschaft nun gemeinsame Forschungsprojekte mit Partnereinrichtungen weltweit, die nicht auf ein spezielles Thema festgelegt sind. Helmholtz-Zentren, die an den neuen internationalen Gruppen beteiligt sind, können so bereits bestehende Kontakte vertiefen oder neue Kooperationen ins Leben rufen. Gerade junge Forscher können wertvolle erste Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit sammeln.

Folgende „Helmholtz International Research Groups“ wurden seit Beginn dieses Jahres eingerichtet:

  1. Helmholtz International Research Group on the aerodynamic performance of joined-wing single aisle aircrafts:
    Dr. Frederik Blumrich, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Dr. Daniel New Tze How / Björn Nagel, Nanyang University of Singapore, Singapur.
  2. Non-classical nanophotonic circuits for ultrafast single photon manipulation on chip:
    Dr. Wolfram Pernice, Karlsruher Institut für Technologie und Dr. Alexander Korneev, Moscow State Pedagogical University, Russland.
  3. Geodynamic evolution of the Neuquén Andes: Implications for geo-resources:
    Dr. Javier Quinteros / Prof. Stephan V. Sobolev, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und Prof. Victor A. Ramos / Dr. Ruben Somoza, CONICET, Universidad de Buenos Aires, Argentinien.
  4. Climate change-land use change interactions and feedbacks (CLUCIE):
    Prof. Almut Arneth, Karlsruher Institut für Technologie und Prof. Benjamin Smith, Lund University, Schweden.
  5. Climate change adaptation options in Santiago de Chile and other Latin American megacities – Urban vulnerability on local level:
    Dr. Kerstin Krellenberg, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und Dr. Felipe Link, Pontificia Universidad Católica de Chile, Chile.
  6. Dopant mapping and side wall characterization of III-V semiconductor nanowires for solar cell applications by scanning tunneling microscopy:
    Prof. Rafal Dunin-Borkowski, Forschungszentrum Jülich und Dr. Bruno Grandidier, Institut d'Electronique, de Microélectronique et de Nanotechnologie, Frankreich.
  7. Role of BMP signalling in neonatal chronic lung disease:
    Dr. Anne Hilgendorff, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt und Dr. Edda Spiekerkoetter, Stanford University, USA.
  8. Understanding of the gut microbiome in children at increased risk of type 1 diabetes:
    Prof. Anette-Gabriele Ziegler, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt und Prof. Ramnik Xavier, The Eli and Edythe L. Broad Institute of Harvard and MIT, USA.
  9. Metabolism and Neurodegeneration:
    Dr. Vanessa Schmidt, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Dr. Mads Kjolby, Aarhus University, Dänemark.
  10. Microbial Symbionts of Arctic Peatlands and their Relevance for Present and Future Carbon and Nitrogen Cycling (ArcBiont):
    Prof. Dirk Wagner / Dr. Susanne Liebner, Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und Prof. Mette M. Svenning, University of Tromsø, Norwegen.
  11. Helmholtz-Argentina Joint Research Group on Astroparticle Physics:
    Prof. Johannes Blümer, Karlsruher Institut für Technologie und Prof. Alberto Etchegoyen, Universidad Nacional de San Martín, Argentinien.
  12. Role of kinins in obesity:
    Prof. Michael Bader / Dr. Natalia Alenina, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Prof. Joao B. Pesquero, Universidade Federal de Sao Paulo, Brasilien.
  13. Helmholtz International Research Group on Terrestrial Ecosystem and Resources Informatics (iTERI):
    Andreas Müller, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Prof. Arturo Sanchez-Azofeifa, University of Alberta, Kanada.
  14. Scalable kinetic plasma simulation methods:
    Prof. Paul Gibbon, Forschungszentrum Jülich und Prof. Giovanni Lapenta, KU Leuven, Belgien.
  15. Nanotechnology as a conceptual framework to analyze value creation processes beyond technology:
    Prof. Ingrid Ott, Karlsruher Institut für Technologie und Prof. Robin Cowan, University of Strasbourg, Frankreich.

Weitere Informationen zum UFZ-Projekt

Dr. Kerstin Krellenberg
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
kerstin.krellenberg@ufz.de

oder über

Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635
tilo.arnhold@ufz.de

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).