Nahrungsnetzökologie

Nahrungsnetzökologie

Die anhaltende Nutzung von Fließgewässern hat zu tiefgreifenden Veränderungen in deren Struktur und Stoffhaushalt geführt. Dies hat teilweise drastische Konsequenzen für aquatische Lebensgemeinschaften, da menschliche Eingriffe physikalische, chemische und Habitateigenschaften von Fließgewässern meist gleichzeitig beeinträchtigen. Der Nachweis und die Bewertung der damit verbundenen ökologischen Auswirkungen erfordern ökosystemare Ansätze, da nur mit diesen die Reaktion von Ökosystemfunktionen auf anthropogene Beeinträchtigungen unabhängig des geografischen Kontextes erfasst werden kann. In diesem Zusammenhang ist die Analyse von Nahrungsnetzen und deren Antwortverhalten auf Beeinträchtigungen den traditionellen Bewertungsansätzen überlegen, da Nahrungsnetze von den Produzenten- bis zum Konsumentenniveau integrieren und gleichzeitig deren trophische Interaktionen berücksichtigen. Unsere Projekte sind auf die Analyse der Struktur und trophischen Interaktionen in Fließgewässer-Nahrungsnetzen ausgerichtet. Dabei untersuchen wir die funktionelle Rolle von Arten und Artengemeinschaften und wie der Verlust von aquatischer Biodiversität durch menschliche Eingriffe die funktionellen Charakteristika von Gewässern verändert. Dafür kommt eine Reihe von Methoden zum Einsatz, wobei die Analyse stabiler Isotope und die Quantifizierung von Ökosystemproduktion und -respiration im Vordergrund stehen. Darauf aufbauend arbeiten wir an der Eignung von Indikatoren der Ökosystemfunktion für die Bewertung des funktionellen Zustands von Fließgewässern.

Leiter der Arbeitsgruppe: PD Dr. Mario Brauns

Weitere Informationen sind auf der englischen Seite dargestellt.