Pressemitteilung vom 10. April 2012

Hallenser auch in den nächsten drei Jahren an der Spitze der Föderation der europäischen Ökologen

Rom/ Halle/Saale. Der Hallenser Pflanzenökologe Dr. Stefan Klotz wurde zum Präsidenten der Europäischen Ökologischen Föderation (EEF) wiedergewählt. Klotz ist Leiter des Departments Biozönoseforschung und Sprecher des Fachbereichs Terrestrische Ökologie des Helmholz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). In den nächsten drei Jahren stehen ihm als Stellvertreter Cristina Máguas von der Portugiesischen Ökologischen Gesellschaft und Alberto Basset von den italienischen Ökologen zur Seite. Die Europäische Ökologische Föderation ist die Dachorganisation der wissenschaftlichen ökologischen Gesellschaften Europas. Sie vertritt mehr als 8000 Wissenschaftler aus 18 Mitgliedsgesellschaften und ist damit die wichtigste Vertretung der hauptberuflichen Ökologen in Europa. Die Ökologie umfasst alle Forschungsbereiche zu Interaktionen von Organismen und Ökosystemen mit ihrer Umwelt.

Dr. Stefan Klotz, UFZ

Dr. Stefan Klotz wurde zum Präsidenten der Europäischen Ökologischen Föderation (EEF) wiedergewählt. Er ist seit 1992 am UFZ und leitet seit 1996 das UFZ-Department Biozönoseforschung.
Foto: André Künzelmann/UFZ

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Der Dachverband EEF vereint die nationalen Organisationen, zu denen auch die Gesellschaft für Ökologie Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (GfÖ) gehört. Die Europäische Ökologische Föderation bildet ein wesentliches Forum der Kommunikation und Kooperation für die Ökologen Europas. Durch Publikationen, Workshops und Kongresse werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse ausgetauscht. Der letzte Kongress 2011 in Avila (Spanien) brachte rund 1000 Wissenschaftler aus ganz Europa und aus außereuropäischen Ländern zusammen, die aktuelle Fragen der Biodiversitätsforschung diskutierten und Lösungsvorschläge für die Erhaltung der Vielfalt des Lebens auf unserem Kontinent unterbreiteten. Im Jahr 2013 richtet die Britische Ökologische Gesellschaft aus Anlass ihres 100jährigen Bestehens die nächste Tagung gemeinsam mit INTECOL (Internationale Ökologische Gesellschaft) in London aus. Mit „Web-Ecology“ gibt die Föderation seit 2011 eine eigene Zeitschrift heraus.

Die Europäische Föderation fungiert darüber hinaus als Berater auf EU-Ebene und kooperiert mit verschiedenen internationalen Organisationen. Die EEF wird sich über ihre Mitglieder an der Umweltschutzkonferenz Rio +20 in diesem Jahr aktiv beteiligen und die neue europäische Biodiversitätsstrategie bis 2020 durch innovative Forschungsaktivitäten unterstützen. In der neuen Wahlperiode sollen insbesondere die Beraterfunktion der EEF für Politik und Gesellschaft ausgebaut sowie Kooperationen durch gemeinsame Forschungsprojekte auf europäischer Ebene gestärkt werden.

Dr. Stefan Klotz hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Biologie und Chemie studiert und anschließend am Hallenser Institut für Geobotanik zur Dynamik und Ökologie städtischer Vegetation promoviert. Seit 1992 ist er am UFZ und leitet seit 1996 das UFZ-Department Biozönoseforschung, das natürliche und menschlich bedingte Strukturveränderungen in pflanzlichen und tierischen Lebensgemeinschaften (Biozönosen) untersucht. Dazu gehören unter anderem die Auswirkungen von invasiven Arten auf das ökologische Gleichgewicht. Klotz ist Mitglied verschiedener Verbände und ein international angesehener Experte für ökologische Fragen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Pflanzenökologie, das Problem der biologischen Invasionen und das Verhältnis zwischen Klimawandel, Landnutzungswandel und der Dynamik der Floren und Ökosysteme.

Weitere Informationen

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Dr. Stefan Klotz
Telefon: 0345-558-5302
Dr. Stefan Klotz

Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635

Weitere Links

Europäische Ökologische Föderation (EEF)
www.europeanecology.org
www.europeanecology.org/about/council.php

International Association for Ecology (INTECOL)
www.intecol.net/pages/index.php

Gesellschaft für Ökologie Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (GfÖ)
www.gfoe.org

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 1.000 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 31.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).