Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Buchkapitel
Titel (primär) Irrungen und Wirrungen in der ökologischen Stabilitätsdiskussion. Bestandsaufnahme, Ursachen und eine Strategie zur Überwindung der Konfusion
Titel (sekundär) Dynamiken der Nachhaltigkeit
Autor Grimm, V.
Herausgeber Ipsen, D.; Schmidt, J.C.
Quelle Ökologie und Wirtschaftsforschung
Erscheinungsjahr 2004
Department OESA
Band/Volume 53
Seite von 71
Seite bis 99
Sprache deutsch
Abstract Wir erfassen und analysieren die Diskussion über ökologische Stabilität, indem wir 163 Definitionen von 70 Stabilitätskonzepten auswerten. Daraus leiten wir eine Strategie ab, die helfen kann, die gegenwärtige Sprachverwirrung dauerhaft zu überwinden. Die Strategie besteht aus drei Fragen, die man sich bei jeder Aussage über Stabilität stellen sollte. Erstens: Um welche Stabilitätseigenschaft geht es in der Stabilitätsaussage? Unsere Analyse zeigt, dass der Begriff „Stabilität“ so vieldeutig ist, dass er für eine wissenschaftliche Diskussion unbrauchbar ist. An seiner Stelle sollte von konkreten Stabilitätseigenschaften geredet werden: „im Wesentlichen unverändert bleiben“ (Konstanz), „nach Änderungen infolge vorübergehender externer Einflüsse wieder in den Referenzzustand oder die Referenzdynamik zurückkehren“ (Resilienz) und „Überdauern“ (Persistenz). Zweitens: Auf welche ökologische Situation bezieht sich die Stabilitätsaussage? Eine ökologische Situation ist durch Merkmale definiert, die den Gültigkeitsbereich der Stabilitätsaussage festlegen. Die sechs wichtigsten Merkmale bilden eine „ökologische Checkliste“, die ökologische Situationen klassifiziert und somit ein Koordinatensystem für eine eindeutige Kommunikation bereitstellt. Diese sechs Merkmale sind: die verwendete Zustandsvariable, die Beschreibungsebene, der Referenzzustand, die betrachtete Störung, sowie die räumliche und zeitliche Skala. Drittens: Ist die Stabilitätsaussage in der betrachteten ökologischen Situation verankert oder wird unzulässigerweise von einer bestimmten Stabilitätseigenschaft einer bestimmten ökologischen Situation auf die „Stabilität“ des gesamten Systems geschlossen? Diese Frage trennt den wissenschaftlich verwertbaren Inhalt einer Stabilitätsaussage von dem Wunsch nach Allgemeingültigkeit, der oft in Stabilitätsaussagen projiziert wird.
dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=4124
Grimm, V. (2004):
Irrungen und Wirrungen in der ökologischen Stabilitätsdiskussion. Bestandsaufnahme, Ursachen und eine Strategie zur Überwindung der Konfusion
In: Ipsen, D., Schmidt, J.C. (Hrsg.)
Dynamiken der Nachhaltigkeit
Ökologie und Wirtschaftsforschung 53
Metropolis, Marburg, S. 71 - 99