Details zur Publikation

Kategorie Textpublikation
Referenztyp Zeitschriften
Titel (primär) N-Haushalt eines soligenen Hangmoores (Ilsemoor) im Nationalpark Harz unter Einfluss atmosphärischer N-Einträge
Autor Böhlmann, N.; Bernsdorf, S.; Meißner, R.; Wegener, U.; Succow, M.
Quelle Archiv für Naturschutz und Landschaftsforschung
Erscheinungsjahr 2005
Department BOPHY; BOFO
Band/Volume 44
Heft 2
Seite von 25
Seite bis 94
Sprache deutsch
Abstract

Ziel der Untersuchungen war die Erfassung der Auswirkungen hoher atmosphärischer N-Einträge auf den N-Haushalt eines soligenen Hangmoores im Ilsequellgebiet des Hochharzes. Mit Hilfe der Bilanzierung von N-Eintrag und -Austrag wurde die N-Retention des Moores ermittelt. Grundlage der N-Bilanzierung waren die Erfassung des N-Eintrages unter Berücksichtigung unterschiedlicher Eintragspfade von Hangwasserzufluss, Freiland- und Bestandesdeposition und die Quantifizierung des N-Austrages in Fließgewässer und Atmosphäre (N2O). Die Freilanddeposition wurde unter Anwendung von zwei verschiedenen Methoden (Bulk-Deposition, ITNI: Integral Total Nitrogen Input) ermittelt. Die N-Frachten von Hangwasserzufluss und Moorabfluss wurden auf der Grundlage von Durchflussmessungen und N-Konzentrationsbestimmungen quantifiziert. Die Bestimmung der klimarelevanten Lachgasemissionen (N2O) erfolgte mittels geschlossener Sammelhauben. Zusätzlich wurden Untersuchungen von Moorwasser, Torf und Biomasse vorgenommen, um Prozesse der N-Akkumulation und -Transformation abzuleiten. Einflussfaktoren auf die Dynamik der N-Flüsse wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse nachgewiesen.

Vorliegende Untersuchungen zeigten hohe N-Einträge, die hauptsächlich durch die atmosphärische N-Deposition am Untersuchungsstandort bedingt sind. Im Untersuchungszeitraum wurden N-Einträge von 31 kg N ha-1 a-1 (2002) und 29 kg N ha-1 a-1 (2003) auf der Freifläche und 53 kg N ha-1 a-1 (2002) sowie 63 kg N ha-1 a-1 (2003) im Bestand ermittelt. Die Unterschiede zwischen Freiland- und Bestandesdeposition sind auf die Auskämmung von Nebel im Bestand zurückzuführen. Die N-Konzentrationen im Nebel waren im Vergleich zum Regen um ein Vielfaches höher. Mit dem Moorabfluss wurden 17 kg N ha-1 a-1 (2002) und 21 kg N ha-1 a-1 (2003) in das Fliessgewässer ausgetragen. Die gemessene N2O-Emission am Untersuchungsstandort ist für die N-Bilanz vernachlässigbar gering. Hydrochemische Kenngrößen und die Dynamik der N-Konzentrationen von Moorwasser und Abfluss werden entscheidend durch 26 den Hangwasserzufluss geprägt. Das zeigten signifikante lineare Zusammenhänge der N-Flüsse. Die Dynamik der N-Flüsse kann in 3 unterschiedliche Cluster eingeteilt werden. Die höchsten N-Konzentrationen von Hangwasserzufluss und Moorabfluss wurden während der Schneeschmelze und die niedrigsten während der warmen und trockenen Sommermonate erfasst.

Die nachgewiesene N-Retention des Moores von 69 % (2002) und 65 % (2003) ist als hoch einzuschätzen und durch die Akkumulation von N im Torf sowie die Pflanzenaufnahme von N bedingt. Das bestätigten die Untersuchungen von Torf und Biomasse, die bemerkenswert hohe N-Konzentrationen und enge C/N-Verhältnisse zeigten. Nachgewiesene signifikant höhere N-Gehalte von mesotraphenten Pflanzen weisen auf eine differenzierte N-Aufnahme der Vegetation hin.

dauerhafte UFZ-Verlinkung https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=3221
Böhlmann, N., Bernsdorf, S., Meißner, R., Wegener, U., Succow, M. (2005):
N-Haushalt eines soligenen Hangmoores (Ilsemoor) im Nationalpark Harz unter Einfluss atmosphärischer N-Einträge
Arch. Naturschutz Landschaftsforsch. 44 (2), 25 - 94