TEEB für Nationale und Internationale Politik

Der Bericht für die nationale und die internationale Politik umfasst 10 ausführliche Kapitel.
Diese finden sich in englischer Sprache auf der TEEB Webseite:

Zusammenfassen lassen sie die Ergebnisse in folgenden Punkten:

1. Finanzielle Anreize durch Zahlungen und Märkte

Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen können von lokalen (z.B. Trinkwasserversorgung) bis zu globalen Lösungen (REDD-Plus-System zur Rettung der Tropenwälder) reichen.

2. Schädliche Subventionen für die Umwelt reformieren

Die Subventionen für Landwirtschaft, Fischfang, Energie, Verkehr und andere Bereiche machen zusammen pro Jahr global fast eine Billion US-Dollar aus. Bis zu einem Drittel dieser Subventionen unterstützen die Produktion und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen. Die Reform umweltschädlicher Subventionen ist daher dringend notwendig.

3. Konsequente Anwendung des Verursacherprinzips

Viele Bedrohungen für die Biodiversität können durch stabile Gesetzesrahmen bekämpft werden. Noch wirksamer werden diese, wenn sie mit Honorierungs- und Kompensationsmechanismen gekoppelt werden, um die momentane Situation zu verbessern, in der die Gesellschaft meist die Kosten trägt. So hat beispielsweise eine Untersuchung im Süden Thailands ergeben, dass die durch Subventionen geförderte Umwandlung von Mangrovenwäldern in Aquakulturbetriebe zur Garnelenzucht den Besitzern einen privaten Gewinn von über 1000 US-Dollar pro Hektar brachte. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes kostet jedoch rund 9000 US-Dollar und wird von der Gesellschaft getragen. Mangrovenwälder bringen durch Holz, Fischerei und Küstenschutz einen geschätzten Nutzen von etwa 12000 US-Dollar pro Hektar und dabei ist der Nutzen als Kohlenstoffspeicher noch nicht eingerechnet.

4. Wertsteigerungen durch Schutzgebiete

Momentan stehen 13,9 Prozent der Erdoberfläche, 5,9 Prozent der Binnengewässer und nur 0,5 Prozent der Meere unter Schutz, aber das Einkommen von einem Sechstel der Bevölkerung hängt wesentlich von diesen Gebieten ab. Eine Ausweitung und verbesserte Finanzierung würde sich auch hier lohnen. (Schätzungen zufolge könnte das Unterschutzstellen von 20 bis 30 Prozent der Ozeane eine Million Arbeitsplätze schaffen und Fischerträge von 70 bis 80 Milliarden US-Dollar pro Jahr sowie Ökosystemdienstleistungen im Wert von 4,5 bis 6,7 Billionen US-Dollar erbringen. Wird die Überfischung der Meere jedoch fortgesetzt, dann ist der Kollaps der Fischindustrie vorprogrammiert und damit gravierende soziale Probleme. Ähnlich sieht die Bilanz für Schutzgebiete auf dem Land aus: Untersuchungen aus Schottland haben ergeben, dass der öffentliche Nutzen aus Schutzgebieten wie dem Natura-2000-Netzwerk dreimal höher ist als dessen Kosten einschließlich des Managements und aller Zusatzkosten.)

5. Investitionen in ökologische Infrastruktur

Investitionen in die ökologische Infrastruktur stellen kosteneffektive Möglichkeiten dar, um zahlreiche politische Ziele zu erreichen, wie z.B. eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel, ein verringertes Risiko von Naturkatastrophen, eine sichere Nahrungs- und Wasserversorgung und damit auch ein Beitrag zur Armutsbekämpfung. Investitionen in die Erhaltung von Ökosystemen sind fast immer günstiger als zerstörte Ökosysteme wieder aufzubauen.

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