Urbane Landnutzungskonflikte und -optionen


Koordination

Department Stadt- und Umweltsoziologie


Status

Finanziert durch die Programmforschung der Helmholtz-Gemeinschaft (POF II, Programm Terrestrische Umwelt, Schwerpunkt: "Einflüsse städtischer Dynamiken auf Landnutzungsoptionen")

Projektlaufzeit

1/2009–12/2013


Kurzbeschreibung

Auf Grund von rapider regionaler ökonomischer Differenzierung und beschleunigtem demographischen sowie sozialem Wandel erfahren moderne Gesellschaften gegenwärtig urbane Dynamiken von bisher unbekannter Geschwindigkeit und Komplexität. Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Urbanisierung die entscheidende Antriebskraft von Landnutzungswandel. Im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung wachsen und differenzieren sich Flächenansprüche, so dass es zu einer Zunahme der Flächeninanspruchnahme kommt. Dies führt zu einer Zunahme des Konfliktpotenzials insbesondere in Regionen, die durch eine große Bevölkerungsdichte bzw. durch hohes Bevölkerungswachstum gekennzeichnet sind. Aber auch in schrumpfenden und stagnierenden Städten und Regionen kommt es in Bezug auf die Landnutzung zu Problemen und Konflikten im Hinblick auf ökonomische, ökologische und soziale Dimensionen. Schließlich entstehen zusätzliche, neuartige Konflikte, die sich aus der Betroffenheit durch den Klimawandel und die Notwendigkeit, sich daran anzupassen, ergeben. Die Landnutzungskonflikte sind teils mit klassischen, teils mit neuen umweltrelevanten Herausforderungen verbunden, ihre Lösungen haben entscheidenden Einfluss auf die urbane Lebensqualität der Zukunft. Das Projekt konzentriert sich auf die Analyse damit verbundener Landnutzungskonflikte und die Entwicklung von Landnutzungsoptionen.

Ziele des Projektes

  • die Analyse der Auswirkungen von fortdauernden sozialen und demographischen Veränderungen auf Landnutzungsansprüche und -wandel,
  • die Bestimmung, Analyse und Bewertung von Landnutzungsveränderungen fokussiert auf die Beziehung zwischen urbanen und peri-urbanen Regionen und den damit verbundenen Landnutzungskonflikten,
  • die Untersuchung der Bedeutung von städtischen Strukturen einschließlich Frei- und Grünflächen auf das Stadtklima und deren Auswirkungen auf die Differenzierung der Lebensqualität,
  • das Erforschen von Prozessen und Strukturen der urbanen Governance auf unterschiedlichen Ebenen (lokal, regional, national, auf EU Ebene) mit Bezug zum Landnutzungsmanagement.

Das Projekt zielt methodisch zunächst darauf ab, ein Set von Indikatoren zu entwickeln und zur Analyse eines nachhaltigen Landnutzungsmanagements anzuwenden. Dabei stehen die Forschungsgegenstände Stadtumbau und Wohnen sowie städtische Brachflächen im Zentrum der Betrachtung. Auf der Basis der quantitativ abgeleiteten Indikatoren und der Governance-Analysen soll eine Entscheidungsunterstützung für Landnutzung und Wohnen zur Verfügung gestellt werden. Die Wirkungsmöglichkeiten der Stakeholder bezogen auf Landnutzungsentscheidungen werden analysiert. Die Instrumente Monitoring und Modellierung unterstützen dabei die Analyse von sozialen Trends, Landnutzungsmustern, Umweltauswirkungen und Governance-Prozessen.

Im Projekt werden unterschiedliche Methoden miteinander kombiniert, so dass durch den "Methodenmix" unterschiedliche qualitative und quantitative Ergebnisse beleuchtet und zueinander in Bezug gesetzt werden:

  • sozio-demographische Aspekte von Szenarien,
  • Landnutzungsoptionen für schrumpfende und wachsende Stadtregionen,
  • Strategien und Instrumente zur Steuerung von Stadtregionen,
  • übertragbare Ansätze der Modellierung schrumpfender Städte,
  • Indikatorensätze zur Bewertung nachhaltiger Stadtentwicklung.

Das Projekt fokussiert sich in seiner Analyse auf die Zusammenhänge zwischen Bevölkerungsentwicklung, urbanen Dynamiken und Landnutzungswandel. Der regionale Schwerpunkt liegt auf europäischen Städten, einschließlich eines Vergleichs zwischen west- und osteuropäischen Städten. Damit wollen wir die bestehende Kompetenz in der Kenntnis der osteuropäischen Stadtentwicklung stärken. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns vor allem auf Stadtregionen, die in folgenden UFZ-Projekten untersucht werden:

Die im Projekt "Urbane Landnutzungskonflikte und -optionen" verfolgten Forschungslinien bauen auch auf abgeschlossenen Projekten wie URBS PANDENS, ReUrban mobil und conDENSE auf.