Kiesbau in Auen am Beispiel der Elbe: Grundlagen zur Einschätzung ihrer großräumigen ökologischen Auswirkungen (KABE)

Projektleitung: Dr. Klaus Henle
Bearbeitung: Dipl. Ing. Mathias Scholz
Förderung durch: BMBF - Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, im Forschungsverbund Elbe-Ökologie
Projektlaufzeit (Vorstudie): 01. Februar 1999 - 31. August 1999

Projektpartner

Projektbeschreibung

Im eiszeitlich geprägten Elbeurstromtal lagern umfangreiche Kies- und Sandlagerstätten, die bereits seit Jahrzehnten im Interesse von Abbauvorhaben stehen. Einhergehend mit der politischen Wende Anfang der 90er Jahre stieg in den neuen Bundesländern innerhalb kürzester Zeit der Baustoffbedarf rasant an. Noch während der Wende und in den darauf folgenden Jahren wurden umfangreiche Abbaugenehmigungen von Kiesen und Sanden erteilt; für weitere Vorkommen liegen bereits detaillierte Planungen zur Förderung vor. In einigen Landkreisen bestanden Abbauplanungen, die bis zu 40% ihrer Kreisfläche betrafen.

Kiesabbau in den Elbauen, Foto: M. Scholz
Kiesabbau in den Elbauen, Foto: M. Scholz

Eine bedingt ökologische Betrachtung erfolgte bisher nur im Rahmen von einzelbetrieblichen gesetzlichen Genehmigungen - eine Einschätzung von Kiesabbau und der ökologischen Veränderungen im überregionalen Maßstab fand bisher nicht statt. Innerhalb des BMBF-Förderschwerpunktes "Ökologische Forschung in der Stromlandschaft Elbe" ist das Thema "Umweltgerechter Kiesabbau" deshalb speziell ausgewiesen. Für die Analyse lokaler Auswirkungen von Kiesabbau steht zwar ein relativ gut abgesichertes methodisches und planerisches Instrumentarium zur Verfügung und umfangreiche Kenntnisse zu den ökologischen Wechselwirkungen von Kiesabbau liegen an verschiedenen Flusssystemen bereits vor, doch sind diese Zusammenhänge in der Literatur weit verstreut und für die Elbe bisher nur in Ansätzen aufbereitet. Vor allem aber besteht für eine Analyse der funktionalen Veränderungen, die durch das Zusammenwirken einer größeren Anzahl von Abbauvorhaben entstehen, und damit auch für eine Vorhersage der ökologischen Auswirkungen und Bewertung des Kiesabbaus über Einzelvorhaben hinaus noch dringender methodischer Entwicklungsbedarf. Nur mit einem solchen verbesserten Wissensstand kann abgeschätzt werden, in welchem Umfang und Form Kiesabbau in Auenlandschaften ohne nachhaltige Beeinträchtigung vertretbar ist.

Untersuchungsraum:

Der Betrachtungsraum erstreckt sich zurzeit auf das Elbetal zwischen der tschechischen Grenze und Geesthacht und beschränkt sich auf die morphologische Aue. In diesem Abschnitt durchfließt die Elbe die Bundesländer Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Mit Ausnahme der Elbauenlandschaft in Sachsen liegt der überwiegende Teil dieser Stromlandschaft im erst 1997 erweiterten UNESCO- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Im Verlauf der Vorstudie sollen repräsentative Schwerpunkträume mit hohem Konfliktpotenzial zwischen Bodenabbau und den ökologischen Anforderungen an die Landschaft für eine nähere Betrachtung im Rahmen der Hauptstudie eingegrenzt werden.

Ausblick:

In der bereits abgeschlossenen Vorphase wurden

  • vorhandene Kenntnisse zu Sand- und Kiesabbau aus dem Elbeeinzugsgebiet und anderen größeren Fluss-Systemen zusammengestellt,
  • eine Wichtung des Wissensstandes, der für eine Bewertung der Auswirkungen eines großräumigen Kiesabbaus im Elbetal vorhandenen Defizite erarbeitet und
  • geprüft, inwieweit methodische Entwicklungen in Verbundprojekten wie RIVA und anderen Vorhaben im Förderprogramm "Ökologische Forschung in der Stromlandschaft Elbe" sowie anderen Verbundforschungsprojekten zur Lösung dieser Defizite genutzt werden können.

Auf Grundlage dieser Vorarbeiten soll im Rahmen einer geplanten dreijährigen Hauptphase eine zielgerichtete Konzentration der methodischen Weiterentwicklung der Analyse, Prognose und Bewertung großräumiger Auswirkungen von Kiesabbaumaßnahmen ermöglicht und für die Planungspraxis aufbereitet werden.


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Im Forschungsverbund Elbe-Ökologie



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