Ökosystemfunktionen in Flussauen - Analyse und Bewertung

FuE (Forschung und Entwicklung) -Vorhaben Nationales Auenprogramm - Beitrag zur Klimaanpassung und zum Schutz der Biologischen Vielfalt

Projektleitung: Dr. Klaus Henle
Projektmanagement: Mathias Scholz
Bearbeitung: Christiane Schulz-Zunkel, Christiane Ilg, Hans Dieter Kasperidus, Dr. Wanda Born (Dep. Ökonomie)
Kooperationen: Institut biota, Dr. Dr. Dietmar Mehl
Förderung durch: FuE-Vorhaben des Bundesamtes für Naturschutz,
FKZ 3508 85 0100
Fachbetreuer im BfN: Dr. Thomas Ehlert
Projektlaufzeit: Dezember 2008 bis 2011

Projektbeschreibung

Auenlandschaften der Flüsse und Ströme bieten dem Menschen eine bemerkenswerte Vielfalt und Fülle von natürlichen Funktionen und Dienstleistungen, die in dieser Art und Weise von keinem anderen Ökosystemtyp geleistet werden. So können regelmäßig überflutete Auen ihre Funktion als Räume zur Hochwasserrückhaltung, als Grundwasserreservoir, als Filter für Sedimente und gelöste Nähr- bzw. Schadstoffe (Senkenfunktion), als lebendiger Kohlenstoffspeicher, als Erholungsraum und als natürliche Lebensräume für hochspezialisierte Pflanzen- und Tierarten erfüllen. Auenökosysteme erbringen diese Ökosystemleistungen jedoch nur, wenn ihre ökologische Funktionsfähigkeit langfristig erhalten wird.

Flutrinne (Foto F. Dziock)
Allier (Foto M. Scholz)
Wasserkörper der Elbe; oben: Flutrinne (Foto: F. Dziock); unten: Allier (Foto: M. Scholz, UFZ)

Aufbauend auf einen Fachdatensatz des Bundes zu Auen und Überschwemmungsgebieten (Auenzustandbericht) war das Ziel dieser Studie, bundesweite Aussagen zu Funktionen und Ökosystemleistungen von Flussauen zu konkretisieren und zu quantifizieren sowie die Wirkungen unterschiedlicher Szenarien auf die Auenfunktionen zu beschreiben.

Zentrale Fragestellungen sind:

  • Welche bedeutenden Ökosystemleistungen erbringen Flussauen?
  • In welchem Umfang leisten Flussauen diese Ökosystemleistungen?
  • Wie lassen sich diese quantifizieren und bewerten?

Aufbauend auf Literaturrecherchen sowie Auswertung und Darstellung von Fallbeispielen wurden mit bundesweit vorliegenden Datensätzen aus den Vorgängerprojekten Methoden entwickelt, die eine überregionale Einschätzung ermöglichen.

Die Zielstellungen für die einzelnen Auenfunktionen waren:

  • Einschätzung und Klassifizierung der Hochwasserretention
  • Bilanzierung der Nährstoffretention in rezenten Auen anhand von Abschätzungen des Stickstoff- und Phosphorrückhalts
  • Einschätzung des Kohlenstoffvorrates in Flussauen und Bilanzierung der CO2-/Treibhausgas-Senken-/Quellenfunktion in organisch geprägten Flussauen
  • Darstellung der Habitatfunktion mittels der aus Naturschutzsicht bedeutenden Auenbereiche

Die Erfassung dieser Auenfunktionen diente als Grundlage für eine Quantifizierung von Ökosystemleistungen mittels umweltökonomischer Ansätze. In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Auswirkungen realer Maßnahmen und möglicher Szenarien einer naturnahen Auenentwicklung auf diese Funktionen dargestellt.